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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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getan. Helen war überzeugt, daß das Warum von Tommys Bedürfnis, über Frauen Macht auszuüben, hinter seinen Schwierigkeiten mit Barbara Havers stand.
    Aber Barbara war im Unrecht, konnte Helen ihren Mann sagen hören, und du kannst die Fakten drehen und wenden, wie du willst, du wirst daran nichts ändern.
    In diesem Punkt konnte Helen ihm nicht widersprechen. Aber sie hätte ihm gern gesagt, daß Barbara Havers nur ein Symptom war. Die Krankheit, dessen war sie sicher, war etwas ganz anderes.
    Sie ging aus dem Schlafzimmer nach unten ins Speisezimmer, wo Denton ihr das Frühstück bereitgestellt hatte, wie sie es liebte. Sie nahm sich von den Eiern mit Pilzen, goß sich ein Glas Saft und eine Tasse Kaffee ein und trug alles zum Eßtisch, wo neben ihrem Besteck die Morgenausgabe der Daily Mail und darunter Tommys Times lag. Sie sah flüchtig die Post durch, während sie Milch und Zucker in ihren Kaffee gab. Die Rechnungen legte sie zur Seite – kein Grund, sich das Frühstück zu verderben, dachte sie – und schob auch die Daily Mailweg, auf deren erster Seite die neueste, entschieden reizlose königliche Auserwählte als »Strahlend schön bei der jährlichen Benefizveranstaltung zugunsten von ›Kinder in Not‹.« präsentiert wurde. Kein Grund, dachte Helen grimmig, sich auch noch den ganzen Tag zu verderben.
    Sie war gerade dabei, einen Brief von ihrer älteren Schwester zu öffnen, dessen Poststempel verriet, daß Daphne sich mit ihrem Wunsch, den zwanzigsten Hochzeitstag in Positano zu feiern, gegen ihren Mann durchgesetzt hatte –, als Denton hereinkam.
    »Guten Morgen, Charlie«, begrüßte Helen ihn heiter. »Die Pilze sind heute ganz vorzüglich.«
    Denton erwiderte ihren Gruß weniger enthusiastisch. Er sagte »Lady Helen ...« und stockte – so jedenfalls schien es Helen – irgendwo zwischen Verlegenheit und Bekümmerung.
    »Sie wollen mich doch hoffentlich nicht wegen der Tapete ausschimpfen, Charlie? Ich habe bei Harrods angerufen und um einen weiteren Tag gebeten. Wirklich.«
    »Nein, es geht nicht um die Tapete«, antwortete Denton und hob den braunen Umschlag hoch, den er in der Hand hielt.
    Helen legte ihren Toast nieder. »Worum dann? Irgendwas stimmt doch nicht. Sie sehen so ...« Ja, wie sieht er eigentlich aus? fragte sie sich. Irgendwie verwirrt und aufgeregt, fand sie. »Ist etwas passiert?« fragte sie. »Haben Sie schlechte Nachrichten bekommen? Ihrer Familie geht es doch gut? Ach, du meine Güte, Charlie, Sie stecken doch nicht etwa wegen einer Frau in Schwierigkeiten?«
    Er schüttelte den Kopf. Helen sah das Staubtuch, das er über dem Arm hängen hatte, und es dämmerte ihr: Er hatte saubergemacht und wollte ihr wegen ihrer notorischen Unordentlichkeit die Leviten lesen. Der arme Kerl. Er wußte offenbar nicht, wie er anfangen sollte.
    Er war aus dem Wohnzimmer gekommen, und Helen erinnerte sich, daß sie die Notenblätter, die Barbara am vergangenen Nachmittag bei ihrem überstürzten Abgang zu Boden gerissen hatte, nicht aufgehoben hatte. Das hatte Denton natürlich gar nicht gefallen. Er war Tommy so ähnlich in seinem Sinn für Ordnung und Sauberkeit.
    »Sie haben mich ertappt«, bekannte sie mit einer kurzen Geste zu dem Umschlag. »Barbara Havers hat ihn gestern vorbeigebracht, um ihn meinem Mann zu zeigen. Ich hatte ihn vollkommen vergessen, Charlie. Hilft es, wenn ich verspreche, mich zu bessern? Hm, wahrscheinlich nicht. Das verspreche ich ja ständig, nicht wahr?«
    »Woher haben Sie das hier, Lady Helen? Das ... ich meine, diese ...?« Denton schwenkte den Umschlag, als fehlten ihm die Worte zu beschreiben, was er enthielt.
    »Das hab ich Ihnen doch eben gesagt. Barbara Havers hat es vorbeigebracht. Warum? Ist es wichtig?«
    Plötzlich tat Charlie Denton etwas völlig Unerwartetes. Zum erstenmal seit Helen ihn kannte, setzte er sich unaufgefordert zu ihr an den Tisch.
    »Das Blut stimmt«, meldete Hanken Lynley kurz. Er rief von Buxton aus an, wo er gerade die Bestätigung vom Labor erhalten hatte. »Die Jacke hat dem Jungen gehört.«
    Der Durchsuchungsbefehl für Maiden Hall, fuhr er fort, sei bereits in Arbeit. »Ich hab hier sechs Männer, die Diamanten in Hundescheiße finden können. Wenn er den Langbogen irgendwo bei sich versteckt hat, stöbern wir ihn auf.« Hanken schimpfte darüber, daß Andy Maiden mehr als genug Zeit gehabt hatte, sich des Bogens an mehr als drei Dutzend Orten rund um die White Peaks zu entledigen, was ihnen die Arbeit doppelt

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