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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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schwermachen würde. Aber wenigstens hatte er keine Ahnung davon, daß sie inzwischen herausbekommen hatten, daß die fehlende Waffe ein Pfeil war; da hatten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, falls er nicht den Rest seiner Ausrüstung hatte verschwinden lassen.
    »Wir haben nicht den kleinsten Hinweis darauf, daß Andy Maiden Bogenschütze ist«, bemerkte Lynley.
    »Was meinen Sie wohl, wie viele Rollen der als verdeckter Ermittler gespielt hatte?« entgegnete Hanken. Abschließend sagte er: »Sie sind dabei, wenn Sie wollen. In anderthalb Stunden in Maiden Hall.«
    Tief bedrückt legte Lynley auf.
    Hanken hatte ja recht damit, Andy auf den Fersen zu bleiben. Wenn praktisch jede Spur, die man entdeckte, zu einem bestimmten Verdächtigen führte, ließ man nicht locker. Man ignorierte nicht, was einem direkt vor der Nase lag, nur weil man es nicht sehen wollte. Man unterließ es nicht, das Undenkbare zu denken, nur weil man sich nicht von der Vergangenheit lösen konnte und von einer Erinnerung an sein fünfundzwanzigstes Jahr und eine Undercoveroperation, an der man so brennend gerne hatte teilnehmen wollen. Man tat, was die Pflicht gebot.
    Aber obwohl Lynley wußte, daß Hanken sich nur an das vorschriftsmäßige Verfahren hielt, wenn er darauf bestand, Maiden Hall zu durchsuchen, konnte er es nicht lassen, in dem Wust von Beweisen, Fakten und Mutmaßungen herumzuwühlen, in der Hoffnung, irgend etwas zu finden, das Andy entlasten würde. Es war, so glaubte er weiterhin störrisch, das mindeste, was er tun konnte.
    Er stöberte jedoch nur eine einzige halbwegs brauchbare Tatsache auf: nämlich daß Nicolas Regencape am Tatort nicht unter ihren Sachen gewesen war. Allein in seinem Zimmer, umgeben von den morgendlichen Geräuschen des Hotels, die zu ihm heraufdrangen, dachte Lynley über dieses Regencape nach und was es bedeuten konnte, daß es nicht am Tatort gefunden worden war.
    Ursprünglich hatten sie geglaubt, der Mörder habe das Cape übergezogen, um seine blutbespritzten Kleider zu verdecken. Aber wenn er am Dienstag nach den Morden das Black-Angel- Hotel aufgesucht hatte, dann sicher nicht in einem Regencape. Es war ein schöner Sommerabend gewesen, und da wäre er in einem Regencape zweifellos aufgefallen. Das aber hatte er gewiß nicht riskieren wollen.
    Um jedoch ganz sicherzugehen, rief Lynley den Wirt des Black Angel an. Eine einzige Frage – von einem Angestellten an den nächsten weitergegeben – reichte Lynley, um die Zusicherung zu bekommen, daß in letzter Zeit nichts dergleichen im Hotel vorgefallen war, soweit sich irgend jemand erinnern konnte. Wo aber war dann das Regencape geblieben?
    Lynley begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Seine Gedanken schweiften vom Calder Moor zu den Morden und den Waffen und verweilten schließlich bei der Vorstellung, die er sich vom Hergang der Verbrechen gemacht hatte.
    Wenn der Mörder das Regencape vom Tatort mitgenommen, es aber nicht übergezogen hatte, wozu hatte er es dann gebraucht? Es schien nur zwei Möglichkeiten zu geben: Entweder das Cape war zu einer Art Sack umfunktioniert worden, in dem der Mörder irgend etwas vom Tatort davongetragen hatte; oder es war bei der Verübung des Verbrechens zu irgendeinem Zweck verwendet worden.
    Die erste Möglichkeit verwarf Lynley als unwahrscheinlich: Die beiden jungen Leute waren zu Fuß nach Nine Sisters Henge hinausgewandert. Hätten sie da etwas mitgenommen, was so sperrig war, daß es nur in einem Behältnis von der Größe eines Regencapes befördert werden konnte?
    Er nahm sich die zweite Möglichkeit vor. Und als er sie dem gegenüberstellte, was sie über die Morde wußten, was sie über den Tathergang vermuteten und was sie im Black-Angel-Hotel entdeckt hatten, hatte er plötzlich die Antwort.
    Der Mörder hatte den Jungen mit einem Pfeil handlungsunfähig gemacht. Dann hatte er der fliehenden jungen Frau nachgesetzt und sie ohne große Mühe getötet. Bei seiner Rückkehr in den Steinkreis hatte er gesehen, daß der Junge zwar schwer, aber nicht tödlich verletzt war. Er hatte nach einer Möglichkeit gesucht, ihn auf schnellstem Weg zu erledigen. Er hätte versuchen können, ihn auf die Beine zu bringen – nach Exekutionskommandomanier –, um mit ihm wie mit einem modernen heiligen Sebastian zu verfahren, aber da hätte der Junge wohl kaum mitgemacht. Darum hatte der Mörder die Campingausrüstung am Tatort durchsucht und das Messer und das Regencape gefunden. Das Cape hatte er

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