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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Bogenschützenausrüstung zu tun hatte. Hanken stand draußen im strömenden Regen, wo der Wind ihm seinen Regenmantel um die Beine peitschte. Er rauchte und grübelte, den Blick unverwandt auf Maiden Hall gerichtet, als wäre er nicht bereit zu kapitulieren.
    Seine Leute warteten auf weitere Instruktionen, die Schultern hochgezogen, das Haar flach an den Schädel gepreßt, Regentropfen an den Wimpern. Lynley fühlte sich bestätigt durch die Ergebnislosigkeit der Durchsuchung. Wenn Hanken jetzt behaupten sollte, Andy Maiden hätte alles, was ihn als Bogenschützen ausgewiesen hätte, aus dem Haus geschafft – ohne überhaupt zu wissen, daß es ihnen gelungen war, die dritte Waffe, den Pfeil, zu identifizieren –, würde er das nicht kampflos hinnehmen. Kein Killer dachte an alles. Selbst wenn der Killer ein ehemaliger Polizist war, würde er irgendwann einen Fehler machen, und dieser Fehler würde ihn überführen.
    Lynley sagte: »Fahren wir rüber nach Broughton Manor, Peter. Wir haben die Leute beisammen, und es wird nicht lange dauern, einen zweiten Durchsuchungsbefehl zu bekommen.«
    Hanken riß sich aus seinen Gedanken. »Fahren Sie zur Dienststelle zurück«, wies er seine Leute an, und als die Beamten gegangen waren, wandte er sich an Lynley: »Ich möchte diesen Bericht von der SO10, den Ihr Mann in London zusammengestellt hat.«
    »Sie können doch nicht immer noch glauben, daß es sich bei den Morden um einen Racheakt handelt, der sich aus Andys Vergangenheit ergeben hat.«
    »Das glaube ich auch nicht«, versetzte Hanken. »Aber unser Freund mit der interessanten Vergangenheit hat sich seiner Vergangenheit vielleicht in einer Weise bedient, an die wir noch gar nicht gedacht haben.«
    »Wie denn?«
    »Indem er sich jemanden gesucht hat, der bereit war, einen dreckigen Job für ihn zu erledigen. Kommen Sie, Inspector. Ich möchte mir gern mal das Register Ihres Black-Angel-Hotels anschauen.«
     

29
    Die Polizei war gründlich gewesen, aber sie war dennoch nicht völlig achtlos mit dem Hab und Gut der Maidens umgegangen. Andy Maiden hatte zu seiner Zeit weit schlimmere Hausdurchsuchungen erlebt und versuchte, Hoffnung daraus zu schöpfen, daß die Beamten der örtlichen Polizei sein Haus bei ihrer Aktion nicht völlig verwüstet hatten. Dennoch mußte natürlich wieder Ordnung geschaffen werden. Nachdem die Polizei abgefahren war, teilten sich Andy, seine Frau und die Angestellten diese Aufgabe, wobei jeder einen anderen Teil des Hauses übernahm.
    Andy war froh, daß Nan mit diesem vernünftigen Arrangement einverstanden gewesen war. So brauchte er sie eine Weile nicht um sich zu haben. Er haßte sich dafür, daß er ihre Nähe scheute. Er wußte, daß sie ihn brauchte, aber nachdem die Polizei das Feld geräumt hatte, wurde er sich bewußt, wie stark sein Bedürfnis nach Alleinsein war. Er mußte nachdenken. Und er wußte, daß er das nicht würde tun können, wenn Nan ihn ständig mit ihrer Fürsorge umgab und ihren Schmerz damit zu verdrängen suchte, daß sie ihn bemutterte. Er wollte jetzt keine Fürsorge von ihr. Dazu waren die Dinge schon zu weit vorangeschritten.
    Das Rad, das durch Nicolas Tod ins Rollen gebracht worden war, kam unerbittlich näher und drohte sie beide zu zermalmen. Solange die Ermittlungen im Gang waren, konnte er Nan davor schützen, aber er wußte nicht, wie es weitergehen sollte, wenn die Polizei eine Verhaftung vornahm. Das kurze Gespräch mit Lynley hatte ihm nur allzu klar gezeigt, daß dieser Moment unaufhaltsam näher rückte. Und Tommys Vorschlag, daß er – Andy – sich an einen Anwalt wenden solle, war ein ziemlich deutlicher Hinweis darauf, was die Polizei als nächstes vorhatte.
    Tommy ist ein guter Mann, dachte Andy. Aber auch von einem guten Mann konnte man nicht mehr verlangen, als er leisten konnte. Wenn diese Grenze erreicht war, konnte man sich nur noch auf sich selbst verlassen.
    Nach diesem Grundsatz hatte auch Nicola gelebt. Gekoppelt mit ihrer unersättlichen Gier nach sofortiger Befriedigung jedes ihrer Wünsche hatte diese Einstellung, sich einzig auf sich selbst zu verlassen, sie auf den Weg geführt, den sie genommen hatte.
    Andy hatte schon lange gewußt, daß seine Tochter sich zum Ziel gesetzt hatte, niemals auf irgend etwas verzichten zu müssen. Sie hatte miterlebt, wie ihre Eltern hatten sparen müssen, um das Geld für den Kauf eines Hauses auf dem Land zusammenzubringen und gleichzeitig Andys Vater zu unterstützen, dessen Pension zur

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