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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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nicht allein«, antwortete Maiden.
    Hanken erläuterte Nan Maiden die Situation. Er berichtete, daß man im Inneren des Steinkreises von Nine Sisters Henge die Campingausrüstung nur einer Person gefunden hatte – später würde er die einzelnen Gegenstände von Maiden identifizieren lassen – sowie die Leiche eines Jungen, der noch keine zwanzig gewesen war und nichts weiter bei sich gehabt hatte als die Kleidung an seinem Körper.
    »Das Motorrad hinter ihrem Wagen.« Maiden hatte den Zusammenhang sofort erfaßt. »Das war seines?«
    »Es gehört einem gewissen Terence Cole«, bestätigte Hanken.
    »Es ist nicht als gestohlen gemeldet, und bisher hat niemand es abgeholt. Einer unserer Leute ist bereits nach Shoreditch unterwegs, um nachzufragen, aber es scheint ziemlich sicher, daß es sich bei dem Toten um Terence Cole handelt. Ist Ihnen der Name bekannt?«
    Maiden schüttelte langsam den Kopf. »Cole? Nein, mir nicht. Dir, Nan?«
    Seine Frau sagte: »Ich habe nie von ihm gehört. Und Nicola – Sie hätte doch bestimmt von ihm erzählt, wenn er ein Freund von ihr gewesen wäre. Sie hätte ihn mitgebracht, um ihn uns vorzustellen. Das hat sie immer mit ihren Freunden getan. Das – das war ihre Art.«
    Andy Maidens scharfer Intellekt wurde deutlich, als er die nächste Frage stellte, eine logische Frage, die seiner jahrelangen Erfahrung als Polizeibeamter entsprang. »Ist es möglich, daß Nick ...« Er hielt inne und legte seiner Frau behutsam die Hand auf den Oberschenkel, wie um sie auf die kommende Frage vorzubereiten. »Ist es möglich, daß sie einfach am falschen Ort war? Daß der Mörder es eigentlich auf den jungen Mann abgesehen hatte? Tommy?« Er sah Lynley an.
    »In jedem anderen Fall wäre das zu erwägen«, bestätigte Lynley.
    »Aber nicht in diesem? Warum nicht?«
»Schauen Sie sich das hier an.« Hanken zeigte ihm eine Kopie des Zettels, den man bei Nicola Maiden gefunden hatte.
    Die Maidens lasen die vier handgeschriebenen Worte – »Das Luder ist erledigt« –, während Hanken darauf hinwies, daß das Original ordentlich gefaltet in einer von Nicola Maidens Jackentaschen gesteckt hatte.
    Andy Maiden starrte lange auf das Papier. Er nahm den roten Ball von der rechten Hand in die linke und umschloß ihn krampfhaft. »Mein Gott! Wollen Sie uns etwa sagen, daß da einer extra rausgefahren ist, um sie zu ermorden? Daß er sie verfolgt hat, um ihr das Leben zu nehmen? Sie glauben nicht, daß es nur ein unglückliches Zusammentreffen mit irgendwelchen Fremden war? Mit denen sie vielleicht in Streit geriet? Oder daß es ein Psychopath war, der sie und den Jungen aus reiner Lust am Töten umgebracht hat?«
    »Das ist zweifelhaft«, antwortete Hanken. »Aber Sie kennen das Verfahren ja ebensogut wie ich.«
    Womit er, wie Lynley vermutete, sagen wollte, daß Andy Maiden als ehemaliger Polizeibeamter natürlich wußte, daß man jeder Möglichkeit nachgehen würde. Er sagte: »Wenn wirklich jemand ins Moor gegangen ist, um Ihre Tochter vorsätzlich zu töten, dann müssen wir überlegen, warum.«
    »Aber sie hatte keine Feinde«, erklärte Nan Maiden. »Ich weiß, daß jede Mutter Ihnen das sagt, aber in diesem Fall ist es die Wahrheit. Jeder hat Nicola gemocht. Sie war überall beliebt.«
    »Offenbar doch nicht jeder, Mrs. Maiden«, widersprach Hanken und zog die Kopien der anonymen Briefe heraus, die ebenfalls am Tatort gefunden worden waren.
    Andy Maiden und seine Frau lasen sie schweigend, mit ausdruckslosen Gesichtern. Nan Maiden sprach zuerst, nachdem sie sie alle durchgesehen hatten. Der Blick ihres Mannes ruhte wie gebannt auf den Briefen. Und beide, Mann und Frau, saßen wie aus Stein gemeißelt.
    »Das ist ausgeschlossen«, sagte sie. »Die können nicht an Nicola gerichtet gewesen sein. Wenn Sie das glauben, irren Sie sich.«
    »Wieso?«
    »Weil wir diese Briefe nie gesehen haben. Und wenn sie bedroht worden wäre – ganz gleich, von wem –, hätte sie uns das sofort gesagt.«
    »Vielleicht wollte sie Sie nicht beunruhigen –«
    »Bitte, glauben Sie mir. So war sie nicht. So hat sie nicht gedacht – daß sie uns beunruhigen könnte und dergleichen. Ihr ging es immer nur darum, die Wahrheit zu sagen.« Nan löste sich endlich aus ihrer Erstarrung. Sie hob die Hand zu ihrem Haar und strich es mit einer heftigen Bewegung zurück, als wollte sie damit ihren Worten mehr Nachdruck verleihen. »Wenn irgend etwas in ihrem Leben nicht in Ordnung gewesen wäre, hätte sie uns das gesagt. So war

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