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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Flasche Wasser hängen.
    Sie löste, während sie die beiden Männer mit freimütigem Blick betrachtete, das mausbraune Haar, das sie oben auf dem Kopf zu einem dicken Knoten zusammengedreht hatte. Es fiel ihr in einem schweren Zopf bis zur Taille hinunter.
    »Ich bin Julies Cousine. Und Sie, nehme ich an, sind von der Polizei. Es geht wohl um Nicola Maiden? Habe ich recht?« erkundigte sie sich mit einer Miene, die besagte, daß sie meistens recht hatte.
    »Wir hätten gern Ihren Vetter gesprochen«, sagte Hanken zu ihr.
    »Ich hoffe doch, Sie glauben nicht, er hätte in irgendeiner Weise mit ihrem Tod zu tun.« Sie nahm die Wasserflasche vom Gürtel und trank einen Schluck. »Das ist nämlich absolut ausgeschlossen. Er hat Nicola angebetet, hat für sie immer den Ritter ohne Furcht und Tadel gespielt. Keine Herausforderung war ihm zu groß. Nicola brauchte nur anzurufen, und schon war er in voller Rüstung. Bildlich gesprochen natürlich.« Sie lächelte. Das war ihr einziger Fehler. Das gezwungene Lächeln verriet nämlich die Ängstlichkeit hinter der heiteren Fassade.
    »Wo ist er denn?« fragte Lynley.
    »Bei den Hunden. Kommen Sie, ich führe Sie hin.«
    Das wäre gar nicht nötig gewesen. Sie hätten nur dem Gebell zu folgen brauchen. Doch die Entschlossenheit der jungen Frau, dem Gespräch der beiden Beamten mit ihrem Vetter beizuwohnen, war auffallend genug, um neugierig zu machen. Und daß sie dazu entschlossen war, war auch an ihren langen, sicheren Schritten zu erkennen, als sie zielstrebig an ihnen vorbei aus dem Hof marschierte.
    Lynley und Hanken folgten ihr den überwucherten Kiesweg hinauf. Die ausladenden Äste unbeschnittener alter Linden bildeten eine Art belaubtes Gewölbe und ließen ahnen, wie der grüne Pfad zu den Stallungen früher einmal ausgesehen hatte.
    Die Stallungen selbst waren in Zwinger umgewandelt worden, in denen Julian Britton seine Jagdhunde züchtete. Es gab jede Menge Hunde in einer Anzahl eigenartig geformter Laufgehege, und die ganze Meute begann wie wild zu kläffen, als Hanken und Lynley sich zusammen mit Samantha McCallin näherten.
    »Ruhe, ihr Bande!« rief Samantha laut. »He du, Cass. Wieso bist du nicht bei deinen Kleinen?«
    Der von ihr angesprochene Hund – der in einem eigenen, von den anderen abgeschlossenen Freigehege hin und her rannte – trottete zum Gebäude zurück und verschwand durch einen Einlaß, der aus der Kalksteinmauer herausgeschlagen worden war.
    »So ist es besser«, meinte Samantha. Zu den Männern gewandt fügte sie hinzu: »Sie hat erst vor kurzem geworfen. Sie ist sehr auf die Sicherheit ihrer Jungen bedacht. Ich nehme an, Julie ist jetzt bei ihnen. Es ist gleich hier drinnen.« Es gäbe drinnen wie draußen mehrere Gehege, erklärte sie, als sie die Tür aufstieß, außerdem zwei Geburtsräume und ein Dutzend Welpengehege.
    Hier legte man, anders als im Herrenhaus, offensichtlich Wert auf Sauberkeit und modernen Komfort. Die Freigehege waren sauber gefegt gewesen, die Wassernäpfe draußen blitzblank, der Maschendrahtzaun hatte nicht ein Rostfleckchen gezeigt. Drinnen waren die Wände weiß getüncht, die Lichter hell, die Steinböden gewischt, und es gab sogar gedämpfte Musik, Brahms, dem Klang nach zu urteilen. Die dicken Mauern dämpften die Lautstärke des Radaus, den die Hunde draußen veranstalteten. Da sie auch Kälte und Feuchtigkeit speicherten, hatte man im ganzen Gebäude Zentralheizung installieren lassen.
    Während sie Samantha zu einer geschlossenen Tür folgten, warf Lynley einen Blick auf Hanken. Es war offensichtlich, daß dem anderen der gleiche Gedanke durch den Kopf ging wie ihm: Die Hunde lebten hier besser als die Menschen.
    Julian Britton war in einem Raum, der als »Welpenzimmer 1« gekennzeichnet war. Samantha klopfte zweimal leicht an die Tür und rief seinen Namen. Dann sagte sie: »Die Polizei möchte dich sprechen, Julie. Können wir reinkommen?«
    »Aber leise«, antwortete ein Mann. »Cass ist sehr nervös.«
    »Wir haben sie draußen schon gesehen.« Und zu Lynley und Hanken: »Versuchen Sie, sich ganz ruhig zu verhalten. Dem Hund gegenüber, meine ich.«
    Cass empfing sie mit einem Höllenspektakel, als sie eintraten. Sie war in einem L-förmig angelegten Gehege, das durch das kleine Tor in der Mauer mit dem Freigehege verbunden war. Ganz hinten – sicher vor Zugluft – stand von vier Wärmelampen angestrahlt die Kiste mit den neugeborenen Hunden. Sie war isoliert, innen mit Schaffell verkleidet, der

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