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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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nichts mehr aus. Deshalb hast du auch nicht mehr pinkeln müssen, was ja eigentlich widersinnig ist, weil du den ganzen Tag nur Flüssigkeit zu dir nimmst. Du schwitzt nicht, du weinst nicht . . . «
    »She’s a very freaky girl«, sang Jessica schief, »The kind you don’t take home to mother . . . «
    »Jessica hat mir gesagt, dass du keine Blutkonserve trinken kannst.« Während er laut dachte, klopfte er mit dem Bruststück des Stethoskops an seine Zähne. Bah! Ich hoffte, er würde es in Reinigungsalkohol tauchen, bevor er es einem anderen nichts ahnenden Patienten auf die Brust drückte.
    »Also gibt es da etwas in frischem Blut, das dir Energie gibt. Sind es die Elektrolyte? Die Energie, die sich in lebenden Zellen befindet? Ich frage mich, ob deine Verstoff-wechslung . . . «
    »Du kannst nicht alles mit Wissenschaft erklären«, unterbrach ihn Jessica. »Wahrscheinlich passiert hier irgendeine mystische Scheiße.«
    Ich lachte. »Mystische Scheiße? Ist das ein Fachbe-griff?«
    Wir warfen uns unsere Mäntel über, löschten das Licht und verdrückten uns durch die Seitentür so unauffällig wie möglich. Marc hatte heute keinen Dienst, und er wollte 143

    unbequemen Fragen über ein gewisses totes Mädchen auf dem Untersuchungstisch aus dem Weg gehen.
    »Ich weiß nicht . . . Ich habe nie an dieses Zeug geglaubt.
    Ich lese ja noch nicht einmal Science-Fiction. Aber manchmal sehe ich Dinge im Krankenhaus . . . Die Spezies Mensch ist erstaunlich anpassungsfähig. Wir überleben eine Menge, was alles andere längst umgebracht hätte.«
    »Ach ja?« Ich war beeindruckt.
    »Das kannst du mir glauben. Ich habe Kinder gesehen, die wurden mit Pfählen in ihren Körpern eingeliefert. Und am nächsten Morgen frühstückten sie schon wieder ausgiebig und verlangten nach Bonbons zum Mittagessen. Es ist unglaublich und unberechenbar. Es gibt bestimmt eine Erklärung für . . . das, was du jetzt bist. Vielleicht bist du eine Mutation. Vielleicht ist Vampir nur ein anderes Wort für . . . «
    ». . . mutierter Freak. Sehr beruhigend.«
    »Ich könnte eine Abhandlung über dich schreiben«, sagte er mit leuchtenden Augen, die mir Angst machten. »Ich könnte berühmt werden – und anschließend würde man mich in die geschlossene Abteilung stecken.« Wir mussten alle kichern. Die Tür hinter uns fiel ins Schloss, und wir traten durch einen Nebenweg auf die Hauptstraße, als plötzlich die Hölle losbrach.
    Ich fühlte, dass wir ein Problem bekämen, lange bevor Jessica und Marc es bemerkten. Die beiden waren ahnungslos, bis die Schlampe sich auf uns stürzte. Aber ich war nicht schnell genug. Ich sah nur eine verschwommene Bewegung, und schon griff eine kleine, dunkelhaa-rige Frau mit den blauesten Augen, die ich je gesehen 144

    hatte, nach Marc. Sie schlang ihren Unterarm unter seine Gurgel und zog seinen Kopf zurück, sodass sein Hals genau auf Höhe ihres Mundes zu liegen kam. Jessica lag bewusstlos mit dem Gesicht nach unten im Schnee.
    Shorty hatte sie im Vorbeigehen gegen eine Mauer geworfen.
    »Die berüchtigte Betsy«, schnurrte Shorty. Sie war mit ihren knapp eineinhalb Metern sehr klein und wog vielleicht neunzig Pfund. Aber sie war stark wie ein Ochse auf Steroiden. Ihr Gesicht war nichts Besonderes, fast glatt –
    normale Nase, normales Kinn, schmale Stirn –, aber ihre Augen waren ungewöhnlich und hübsch: groß und von der Farbe eines Frühlingshimmels, umrahmt von dunklen, dichten Wimpern. Ihre Eckzähne wuchsen, während ich sie ansah. »Endlich lernen wir uns kennen.« Ärgerlicherweise lispelte sie nicht.
    »Eine Freundin von dir?«, gurgelte Marc. Seine Luftzu-fuhr war eingeschränkt, und sein Kopf war so weit zu-rückgebogen, dass er die Sterne betrachtete. Ich konnte sehen, dass die kleinen Härchen auf seinem Unterarm auf-gerichtet waren. Er hatte Todesangst, aber seine Stimmlage war genau die richtige: beiläufig und unbeeindruckt. Ich war sehr, sehr stolz auf ihn. Ehrlich gesagt hatte ich bisher gar nicht gewusst, dass er mutig war. »Vielleicht eine alte Schulfreundin?«
    »Ich sehe sie zum ersten Mal. Hör zu, Süße, willst du meinen Freund loslassen, bevor ich dir ein Kreuz in den Arsch schiebe?«
    Sie lachte und griff noch fester zu. Marc schnappte nach Luft, sagte aber nichts. Sie leckte über seinen Hals, und er 145

    erschauderte, lehnte sich aber gleichzeitig gegen sie. »Aha, der ist schon auf den Geschmack gekommen! Kein Wunder, dass du ihn in deiner Nähe hältst.«
    »Er ist mein

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