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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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lachsfarbenen Regenmantel und grüne, flache Schuhe. »Will er dir ein bisschen zeigen, was für Vampire Sache ist?«
    »Gott, er ist so heiß«, brummelte Marc. Im Gegensatz zu ihr hatte er sich für den Lumpenlook entschieden und trug zerrissene Jeans und ein T-Shirt mit der Aufschrift »Kre-pier, Fred«, für einen Arzt ein beunruhigendes Motto. »So unglaublich lecker. Junge, Junge, ich . . . hmm.« Er äugte auf das Thermometer und steckte es mir gleich wieder in den Mund. »Ich habe übrigens die gesamte Ausrüstung an mir selber getestet, bevor ihr gekommen seid. Wir können also davon ausgehen, dass sie funktioniert.«
    »Wenn wir davon ausgehen, dass du funktionierst«, be-tonte Jessica und grinste.
    »Dich hat keiner gefragt, Rich-Girl. Was sagten wir gerade? Ah ja . . . Sinclair. Du solltest den Typen sehen, Jessica.
    Er sieht aus wie der Prinz der Dunkelheit und bewegt sich wie ein Stierkämpfer. Allein bei seinem Anblick gerate ich ins Schwitzen.«
    »Hm«, machte Jessica beeindruckt. »Ein Weißer, nehme ich an.«
    »Das nimmst du richtig an«, spottete ich, »und vergiss nicht, er ist hundert Jahre alt.«
    »Eher dreiundsechzig, und damit hat er ein ganzes Leben voller Weisheit und Erfahrung vorzuweisen. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass er die gesamte Zeit zu Sex auf jede nur erdenkliche Art genutzt hat. Das zusammen mit einem schönen, harten, kräftigen, ewig jungen Körper . . .
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    Jesus, ich sollte aufhören, darüber zu sprechen, oder ich muss mich setzen.«
    »Bitte«, sagte ich mit dünner Stimme. An einen hässlichen, alten, verschrumpelten Körper, der sich – abgesehen von der enormen Erfahrung – möglicherweise unter dem maßgeschneiderten Anzug verbergen konnte, hatte ich noch gar nicht gedacht. »Außerdem interessiert es mich einen Scheiß, was Sinclair will. Ich habe nicht vor, mich in der Vampirpolitik zu engagieren. Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten, und er sollte sich besser um seine kümmern.«
    »Oder du wirfst ihn noch einmal durch ein Betonkreuz«, fügte Jessica hinzu. »Das hätte ich gerne gesehen!«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte ich verdrossen. »Das Ganze war ebenso dumm wie erschreckend. Wenn mich das in einem Vampirclan erwartet, dann will ich nicht dazugehören. Ich bin nicht wieder hingegangen und ich werde es auch nicht tun. Das Schauspiel war lahm und schaurig zugleich, eine üble Mischung.«
    Jetzt hielt mir Marc eine Plastiktasse entgegen. »Mach die voll.«
    Ich starrte die Tasse an. »Äh . . . das kann ich nicht.«
    »Keine Sorge, du wirst deine Privatsphäre . . . «
    »Nein, ich meine, ich kann wirklich nicht. Ich musste seit meiner Auferstehung nicht einmal auf die Toilette.«
    »Oh. In Ordnung.« Aber ganz offensichtlich war es das nicht. Marc schien beunruhigt und beeilte sich, zum nächsten Punkt der Untersuchung überzugehen.
    »Denk mal daran, wie viel Toilettenpapier du sparen wirst«, sagte Jessica fröhlich.
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    »O ja, das ist doch die ganze Mühe wert.«
    Marc ließ sein Stethoskop unter mein Shirt gleiten. »Tief einatmen.«
    »Äh . . . «
    »Versuch es einfach«, sagte er ungeduldig.
    »He, pass auf deinen Ton auf, Freund. Unter Spaß stelle ich mir auch etwas anderes vor.«
    »Seid nett zueinander. Marc hat bisher sicher noch kein totes Mädchen untersucht, das sprechen kann. Lass ihn in Ruhe.«
    »BITTE.«
    »Versuch es«, sagte Marc noch einmal.
    Ich tat es und mir wurde so schwindlig, dass ich fast in Ohnmacht fiel. Und als mein Atem meinen toten Lungen entwich, war ich nahe daran, mich zu übergeben.
    »Langsam, langsam.«
    »Mach du mal langsam.« Ich hüpfte vom Tisch und kreuzte die Arme abwehrend vor meiner Brust. »Ich at-me nicht noch einmal, also, hoffentlich hast du bekommen, was du wolltest.«
    Schon leuchtete er mir mit einer Lampe ins Auge. »Aha«, sagte er und schlug dabei denselben Ton an wie alle Ärz-te dieser Welt. Jetzt ins andere Auge: »Ahaaaa.« Er trat von mir weg und löschte das Licht. Nicht dass das es einen Unterschied für mich machte, ich konnte auch im Dunkeln perfekt sehen. Dann untersuchte er erneut meine Pupillen.
    »Jesus!«
    Ich hörte ein metallisches Geräusch, als er sein Augen-Dingsbums fallen ließ. »Was? Was stimmt nicht?«
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    »Nichts.« Er tastete auf dem Boden herum. Da sich in diesem kleinen Vorzimmer zur Hölle keine Fenster befanden, musste es stockdunkel sein. Jessica jedenfalls stand stocksteif, um sich nicht das Knie an einem Schrank zu stoßen, und Marc

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