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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Mittagessen, such dir dein eigenes.« Locker trat ich einen Schritt vor, und sie biss ihn. Wild, nicht wie ich es tat, zaghaft vorsichtig. Sie riss ein etwa drei Zentimeter großes Stück Haut heraus, spuckte es aus und schlappte das Blut wie ein Hund Wasser an einem heißen Tag.
    Marc schrie, und sein Schrei verlor sich in der Dunkelheit.
    Ich schrie ein bisschen mit. »Hör auf!« Die Schlagartig-keit, mit der dies alles geschah, machte mich schwindlig.
    Eine Minute zuvor waren wir noch alle friedlich zusammen nach Hause gegangen! Selbst das Treffen auf dem Friedhof war nicht so beängstigend gewesen. »Lass es einfach, okay?
    Was willst du?«
    Sie hörte auf zu trinken. Ihre Pupillen waren geweitet.
    War es das, was Marc gemeint hatte? Ich schüttelte den Gedanken ab und versuchte, mich auf das zu konzentrieren, was sie sagte: »Dich natürlich. Mein Meister wünscht deine Anwesenheit.«
    »Nosehair?«
    Ihre Nasenflügel weiteten sich. Blut schimmerte auf ihrem Kinn. Ich spürte tatsächlich das Verlangen, es abzule-cken, ist das nicht krank und abstoßend? Ich fühlte, wie meine Zähne wuchsen und meinen Mund füllten. Peinlich berührt, traute ich mich nicht, Marc anzusehen.
    »Nosehair? Soll das ein Witz sein?«
    »Nein! Ich kann mir keine Namen merken . . . «
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    »Stimmt was nicht mit deiner Stimme?«
    »Egal. Du sssagtssst wasss über einen Meissster?«
    »Nostro wünscht deine Anwesenheit. Er befahl mir, dich mit allen verfügbaren Mitteln zu überzeugen. Daher werde ich jetzt . . . «
    »Okay.«
    Sie hielt inne. »Was?«
    »Okay, ich gehe mit. Wir können sofort gehen. Lass ihn los.«
    »Wag es ja nicht«, sagte Marc in den Himmel.
    »Marc, halt den Mund.«
    »Geh nicht mit dieser Schlampe. Schlechter Plan.«
    »Marc.«
    »Ja, Marc.« Sie drückte ihn, und ich hörte ihn unter dem Druck stöhnen. »Halt den Mund.« Sie dachte eine Weile nach. Offensichtlich hatte sie mit mehr Widerstand gerechnet. »Na, dann.«
    Nach einer gefühlten halben Stunde lockerte sie ihren Griff, und Marc brach sich fast etwas, als er von ihr fortstol-perte. Sofort rannte er zu Jessica, kniete nieder und fühlte ihren Puls. »Lass uns gehen.«
    »Marc«, meine Zähne zogen sich zurück, Gott sei Dank,
    »hat sie einen Puls?«
    Er schaute zu mir hoch, zitternd vom Adrenalinschub.
    Seine Augen waren riesig, und sein Gesicht hatte alle Farbe verloren. »Ich denke, sie ist in Ordnung. Nur bewusstlos.«
    Herzlichen Glückwunsch, Shorty, du kannst von Glück sagen, wenn du die nächste Stunde überlebst. »Okay, bring sie in die Notaufnahme und lass sie untersuchen. Und jemand soll sich deinen Hals ansehen. Es tut mir leid.«
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    »Es ist nicht deine Schuld, ich habe etwas gutzumachen.
    Ich werde dem diensthabenden Arzt sagen, dass wir überfallen worden sind.«
    »Es tut mir leid.« Ich ging die Straße hinunter. Shorty beobachtete mich, in ihrem bösen, kleinen Gesicht las ich belustigte Verachtung. »Ich komme wieder.«
    »Nicht unbedingt«, kicherte Shorty.
    »Halt dein blödes Maul, du Fotze.« Ich hatte vorher noch nie das F-Wort benutzt, aber heute Abend und bei dieser Frau war es angebracht. Und der schockierte Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte mir, dass ich sie getroffen hatte. Ich fühlte mich besser, nach dem, was sie meinen Freunden angetan hatte. Süße, irgendwann erwische ich dich, wenn du einmal nicht aufpasst . . .
    Aber sie war nur der Bote, ein Soldat. Nostro hatte sie geschickt. Ihn musste ich als Ersten erledigen.
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    »Mein Meister wird . . . «
    »Halt die Klappe.«
    »So kannst du nicht mit mir sprechen!«
    »Halt die Klappe.«
    Sie lehnte sich zu mir herüber, und ihre Augen bekamen die Farbe des Himmels kurz vor Sonnenuntergang. »Du willst doch sicher keinen Kampf mit mir, Betsy.«
    Uhhh, Augen, die die Farbe wechselten, wenn sie beleidigt war. Jetzt bekam ich aber Angst! »Da kannst du deinen Arsch drauf verwetten, Süße. Komm nur her, du Kuh! Mal sehen, wie du dich machst, wenn du dich nicht hinter einem meiner Freunde versteckst.«
    Ich musste so wütend geklungen haben, wie ich mich fühlte, denn ich sah sie zögern. Dann kreuzte sie die Arme vor der Brust, als hätte sie nicht für einen Moment Angst verspürt, lehnte sich zurück und starrte aus dem Fenster der Limousine.
    Ja, so ist es: Ich saß wieder einmal in einer von Nostros Limousinen. Sie hatte am Ende der Straße auf uns gewartet, wie ein großes, dunkles Vorzeichen des Todes. Nur so zum Spaß brach ich die Antenne ab und warf

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