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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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sagst.«
    »Ich meine es ernst. Komm niemals wieder an meinen Arbeitsplatz und hypnotisiere meinen Chef! Wegen dir habe ich ›Arschloch‹ gesagt. Am Arbeitsplatz! Und jetzt verpiss dich!« Ich konnte fühlen, wie mein Gesicht sich tapfer bemühte, rot zu werden. Da aber mein Blut nur noch sehr träge floss, bekam ich lediglich Kopfschmerzen.
    »Du wirst meine Hilfe noch brauchen.«
    Als Antwort imitierte ich Kotzgeräusche.
    »Oh, ich denke doch«, sagte er kühl, aber in seinen Augen sah ich ein Funkeln, das mir nicht gefiel. Wo war eigentlich seine Sonnenbrille? »Das ist einfach deine Natur. Und wie immer werde ich dir zu Diensten sein. Aber . . . « Er legte einen Finger auf meine Nase. Ich zuckte zurück. ». . . das wird bestraft werden.«
    »Ach ja? Werde ich dir zuhören müssen, wie du über Prophezeiungen und den Hotelservice jammerst? Wenn 52

    das nämlich die Strafe ist, fresse ich lieber Glas, als deine Hilfe anzunehmen.«
    »Einverstanden.« Er griff nach meinem Arm und hob mich hoch, sodass wir jetzt auf Augenhöhe waren. Es kam so überraschend, dass mein Herz schneller schlug, wahrscheinlich zehnmal pro Minute. Ich hörte ein Klack und dann noch ein Klack, als meine Schuhe von meinen Füßen rutschten. »Bevor ich gehe . . . «
    Er beugte sich zu mir vor. Ich bog mich zurück. Was nicht einfach war, denn meine Füße schwebten ungefähr zwanzig Zentimeter über dem Boden. »Wenn du noch näher kommst, beiße ich dir die Lippen ab.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die wachsen nach.«
    »Igitt! Lass mich runter.«
    Er seufzte und stellte mich wieder auf den Boden. »Bis du mich wieder brauchst.« Er drehte sich um und verließ die Schuhabteilung.
    »Da kannst du lange warten, Loser!«, rief ich ihm hinterher. Wahrscheinlich tat er das sogar.
    Starke Worte. Aber es dauerte eine Stunde, bis ich nicht mehr am ganzen Körper zitterte. Es war nicht einfach gewesen, Sinclair diesen Kuss zu verweigern.
    Und ob Sie es glauben oder nicht, ich bin nicht sehr konfliktfreudig.
    Ich wandte mich wieder meiner Kundin zu, aber die hatte längst das Weite gesucht. Außer mir befand sich niemand mehr in der Schuhabteilung. Na toll.
    Verdammter Sinclair.
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    6
    »Jetzt ist es offiziell«, verkündete Marc, »wir haben Termiten.«
    »Mein Gott, lass mich doch erst einmal die Schuhe aus-ziehen, ist das zu viel verlangt?« Ich warf meine Schlüssel auf die Ablage im Flur und streifte meine High Heels ab.
    »Auch dir einen schönen guten Morgen.«
    »Sorry. Ich habe das Gutachten heute Nachmittag erhalten, während du friedlich schlummertest. Aber bevor ich mit dir darüber sprechen konnte, musste ich ins Krankenhaus.«
    Ich folgte ihm in die Küche. Er trug seinen grünen Kran-kenhauskittel und war wahrscheinlich nur eine halbe Stunde vor mir nach Hause gekommen. Mir fiel auf, dass er sein Haar wachsen ließ. Es war nicht mehr ganz so grausam kurz geschnitten. Und er legte ein wenig an Gewicht zu.
    Gott sei Dank.
    Als ich Dr. Marc Spangler das erste Mal begegnete, wollte er sich gerade vom Dach eines Hochhauses auf der Seventh Avenue stürzen. Ich konnte ihn dazu überreden, seine Plä-
    ne zu ändern, und zwang ihn, bei mir einzuziehen. Er beschloss, lieber eine Wohnung mit einem Vampir zu teilen, als seine Eingeweide von irgendeinem Cop von der Straße kratzen zu lassen.
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    Meine Tasse Tee stand schon bereit für mich. Bislang hatte ich meine Wohnung noch nie mit einem Mitbewohner geteilt, und ich genoss es sehr. Es war hilfreich, dass tags-
    über jemand ans Telefon gehen konnte, während ich den gottlosen Schlaf der Untoten schlief. Und auch für Marc war es von Vorteil. Ich weigerte mich, Miete von ihm anzunehmen, also bezahlte er die Nebenkosten und machte Besorgungen, wenn er keinen Dienst hatte. Aus irgendeinem Grund hatte ich immer angenommen, dass Ärzte mehr Geld verdienten als Sekretärinnen, aber da hatte ich falschgelegen.
    »Termiten also?« Er wollte mir ein abscheulich gelbes Blatt Papier zeigen, aber ich winkte ab und setzte mich an den Tisch. »Ich hätte nicht gedacht, dass man heutzutage noch Termiten haben kann. Gab es das nicht in den Fünfzigern?«
    »Eigentlich richten Termiten mehr Schaden an als alle Naturkatastrophen zusammen.«
    »Da hat wohl wieder jemand zu lange im Internet ge-surft.«
    »Ich war es leid, Pornos herunterzuladen.« Er grinste, seine grünen Augen funkelten. Mit seinem Spitzbart sah er aus wie ein freundlicher Teufel.
    Wahrscheinlich hatte ich ihn deswegen von Anfang

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