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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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schnappte nach Luft. »Bedeutet das, es ist stillos, untot zu sein? Es ist ja nicht so, als hätte ich eine Wahl gehabt, du hirnloses, idiotisches, oberflächliches, gebotoxtes, feiges, kinnloses Stück . . . «
    »Sie lebt mit dieser reichen Negerin zusammen«, vertraute uns Ant an, »und sie sind nicht verheiratet. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Ich schlug mir an die Stirn. Negerin! Wer gebrauchte denn dieses Wort überhaupt noch?
    »Ich wusste gar nicht, dass ich lesbisch bin«, bemerkte Jessica.
    Lieber Gott, lass mich sterben. Jetzt. Auf der Stelle.
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    »Antonia, wo haben Sie das Baby gelassen?«
    »Es gab kein Baby.«
    »Nein, natürlich nicht. Und das ist auch nicht mehr Ihr Problem. Aber wo haben Sie sie gelassen?«
    »Sie hat nicht geweint, als ich gegangen bin«, sagte Ant mit fester Stimme. »Sie hatte es warm. Ich besaß . . . ich besaß viele Handtücher und konnte einige entbehren. Ich habe sie vorher in den Trockner getan.«
    »Natürlich haben Sie das, Sie sind ja kein Unmensch.«
    »Sie ist der Unmensch.«
    »Ja, sie ist schrecklich, und wo ist das Baby?«
    »Bei Children’s.«
    »In Saint Paul«, wisperte Marc.
    »Gut, Antonia. Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Nun ja, ich spende immer etwas für krebskranke Kinder, wenn ich ins Kino gehe«, sagte sie.
    »Das ist sehr löblich. Und Sie werden sich an nichts erinnern.«
    »Nein, sicher nicht.«
    »Sie gehen jetzt nach oben und machen sich fertig. Um ins Bett zu gehen. Und Sie werden schlafen wie ein Baby.«
    »Ja, wie ein Baby.«
    »Wie das Baby, das Sie hartherzig im Stich gelassen haben«, sagte er und ließ brüsk ihre Hände los.
    »Arme Frau«, bemerkte Sinclair, als wir alle wieder draußen standen.
    »Sehr arm«, stimmte Tina zu. Sie schielte mich an und das war genauso unheimlich, wie es sich anhört. »Sehr schwierig.«
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    »Ich habe Verbindungen bei Children’s«, sagte Marc. Irri-tiert stellte ich fest, dass er sich für das Detektivspielen zu begeistern begann. »Ich wette, wir finden das Kind. Und ich wette, ich komme an Ants medizinische Unterlagen heran.
    Ich könnte es zumindest versuchen. Versuchen kann ich es.«
    »Warum willst du denn ihre Unterlagen sehen?«, fragte ich.
    Noch waren wir nicht bereit, wieder in den Wagen zu steigen, also lungerten wir im Vorgarten herum.
    »Weil niemand einen zehnmonatigen Blackout hat, es sei denn, er hat ein Problem, ein sehr großes Problem. Du hast sie doch gehört. In der einen Minute war sie schwanger, in der anderen wacht sie mit einem weinenden Baby im Arm wieder auf. Also . . . was ist in diesen zehn Monaten passiert?«
    »Ich glaube, ich weiß es«, sagte Tina ruhig.
    »Tina«, sagte Sinclair.
    »Eric«, gab sie zurück. Sie nannte ihn fast nie bei seinem Vornamen.
    »Tina?« Ich war überrascht. Selbst als Nostro uns zu den Biestern in die Grube geworfen hatte, hatte sie nicht so nervös ausgesehen. Aber damals war sie auch noch jünger gewesen.
    Sozusagen. »Geht es dir gut? Hast du deinen Snack vergessen?«
    Ich bemerkte, dass sie ihre Finger fest ineinanderver-schränkt hatte. Jetzt sprach sie zu ihren Fingerknöcheln, schnell und ohne Pause: »Meine Königin, ich habe Euch und Eure Persönlichkeit immer gemocht, aber jetzt bewundere ich Euch auch, weil Ihr nicht verrückt seid, obwohl diese Frau Euch erzogen hat.«
    »Vielen Dank«, ich musste fast grinsen, »das weiß ich zu schätzen, Tina.«
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    »Das ist wahr«, sagte Sinclair. »Es ist ein Wunder, dass du nicht noch eitler, oberflächlicher und ignoranter bist.«
    »Danke«, sagte ich. Und dann: »Wie bitte?«
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    »Wow!« Jessica schüttelte den Kopf. »Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört und kann es doch nicht glauben, dass sie es wirklich getan hat. Mannomann, das ist kaltherzig, selbst für ihre Verhältnisse.«
    »Äußerst widerwärtig«, stimmte Sinclair zu.
    »Nun ja . . . « Marc zögerte. Dann tauchte er einen Keks in seinen Tee, bis die Hälfte in seine Tasse plumpste. Ekelig!
    Ich würde nie verstehen, warum er seine Kekse trank, anstatt sie zu essen. »Ich bin nicht der größte Fan von Betsys Dad und ihrer Stiefmutter, aber wenn in Antonias Familie bereits solche dissoziativen Störungen aufgetreten sind, kann man sich denken, wie sie sich gefühlt haben muss. Erst ist sie schwanger und eine Sekunde später hat sie ein Jahr ihres Lebens verloren.« Er schüttelte den Kopf. »Sie muss eine Scheißangst gehabt haben.«
    »Das wäre wohl jedem so gegangen«, fügte ich hinzu, »ihr

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