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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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vor die Tür gesetzt hast.«
    »Ich glaube, das wird nicht klappen.« Sie runzelte die Stirn.
    »Er will nicht gehen.«
    »Vampire und Kakerlaken. Die bekommt man einfach nicht aus dem Haus.«
    »Und was jetzt? Was sollen wir tun?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich begann mich schon an die Idee zu gewöhnen, dass Ant geschwängert worden war.«
    »Du lügst.«
    »Okay, ich lüge. Ich fand es immer noch furchtbar. Aber jetzt beginne ich, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich eine Schwester habe, auch wenn sie die Tochter des Teufels ist. Nicht Ants Tochter, des Teufels Tochter. Aber – bitte sag mir, wenn ich mich wiederhole – was soll ich jetzt machen?«
    Jessica zuckte mit den Schultern.
    »Da muss doch noch mehr dahinterstecken. Um die ganze Geschichte zu erfahren, muss ich wohl zu ihm gehen, fürchte ich.«
    »Vergiss es.«
    »Amen.« Ich ließ mich rücklings auf mein Bett fallen. »Ich wusste, es war zu ruhig«, murmelte ich in mein Kopfkissen.
    »So etwas musste ja kommen. Ich hatte aber eher an Zombies gedacht, die aus der Wand kommen, oder so ähnlich.«
    »Bets, ich glaube, es ist so weit.«
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    »Nein.«
    »Doch. Du brauchst es und du bist bereit.«
    »Es ist zu früh.«
    »Ich weiß, es macht dir Angst«, sagte sie und strich mir über den Rücken, »aber danach wirst du dich besser fühlen.
    Du weißt, dass es das Richtige ist.«
    »Ich bin noch nicht so weit«, antwortete ich ängstlich.
    »Doch, das bist du. Es ist okay, ich bin ja bei dir.«
    Ich schüttelte den Kopf, aber sie ließ sich nicht umstimmen.
    Am nächsten Abend . . .
    »Du meine Gühüüüüte«, sagte die Fußpflegerin, »was haben Sie denn mit Ihren Füßen angestellt?«
    »Die letzten sechs Monate war sie tot«, kam Jessica aus dem Stuhl gegenüber mir zu Hilfe.
    »Ganz egal, das ist doch keine Entschuldigung. Gottogott, die sehen ja wie Hufe aus. Darum müssen Sie sich besser kümmern. Was ist denn aus der Gurkencreme geworden, die ich Ihnen letzten Sommer gegeben habe? Die wirkt Wunder!«
    »Ich war beschäftigt«, rechtfertigte ich mich, »mit . . . Dingen eben.« Morde aufklären. Das Scratch führen. Mich selber davon abhalten, über Sinclair herzufallen. Nicht dass ich das jetzt noch wollen würde. Mein Verlangen nach ihm war merklich abgekühlt. Ich wollte seine großen Hände nicht mehr auf meiner Haut spüren, seine festen Lippen oder seinen großen . . . jedenfalls war ich abgekühlt, und das, wie gesagt, merklich.
    »Jeder hat Dinge zu tun. Es ist einfach Ihre Pflicht, sich um Ihre Füße zu kümmern.«
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    »Und dann werden Ihre Füße sich auch um Sie kümmern«, sagten Jessica und ich gehorsam im Chor.
    Die Fußpflegerin sägte mit einem Bimsstein an meiner Ferse herum. »Ganz richtig! Ihr Mädchen habt mir gut zugehört. Scheiß auf Dinge. Fußpflege hat immer Vor-rang.«
    »Aha.« Vielleicht würde ich ihren Rat eher beherzigen, wenn sie nicht so aussehen würde, als hätte sie ihren Schul-abschluss gerade mal vor zwanzig Minuten gemacht. »Das werde ich mir merken.«
    »Okidoki.«
    Jessica rollte mit den Augen und ich grinste zurück. »Für ein reiches Mädchen hast du aber auch ganz schön viel Hornhaut an den Füßen.«
    »Leg dich nicht mit mir an, Blondie. Du bist keinen Deut besser.«
    »Schon, aber . . . «
    »Haben wir nicht gerade festgestellt, dass es nichts, aber auch gar nichts, Wichtigeres gibt als Fußpflege?«
    »Verschon mich!«
    Die Fußpflegerin tauchte meine Füße in das sprudelnde Wasser und schüttelte dann eine Flasche mit Nagellack. »Eine gute Wahl«, beschied sie mir.
    »Ich mag es klassisch«, antwortete ich. Cherries in the Snow, von Revlon. Ein tiefes, dunkles Rot. Auf meinen Fingernägeln mochte ich kein dunkles Rot, aber an den Füßen sah es toll aus.
    »Das tut gut«, seufzte Jessica, als die Fußpflegerin ihre Füße massierte. »Wie ich es dir gesagt habe: Genau das hast du gebraucht.«
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    »Ganz deiner Meinung. Für zwei Minuten hatte ich doch glatt vergessen, dass ich eine Schwester habe, deren Vater der Teufel ist.«
    »Wie wohl ihre Füße aussehen mögen?«
    »Nicht so gut wie Ihre«, sagte ich der jungen Frau, was höchstwahrscheinlich auch der Wahrheit entsprach.
    Als ich am nächsten Abend erwachte, war kein Nagellack an meinen nackten Füßen zu sehen. Und auch die Hornhaut war noch immer da. Meine Füße sahen genauso aus wie an dem Tag, als ich gestorben war.
    Ich weinte ein bisschen – nicht wegen der dummen Füße, sondern weil es etwas anderes zu bedeuten

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