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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sinclair war sie verschwunden. Es blieb immer noch genug Zeit, um sie zu finden . . .
    Ich beschloss, mich mit meinem neuesten Schnäppchen aufzuheitern, einem Paar schwarz-weißer Slipper für hun-dertachtzig Dollar. Damit würde ich das bestangezogene tote Mädchen im Haus sein. Wenn ich morgen Nacht aufstehen würde, wäre ich sofort einsatzbereit. Ich hatte keine Ahnung, für welche Art von Einsatz. Darüber würde ich mir später Gedanken machen.
    In der Zwischenzeit kombinierte ich mein Schnäppchen mit einem schwarzen Fußkettchen, einem schwarz-weißen Minirock, meinem Kaschmirpullover mit Stehbund (ein Geschenk von Jess . . . in den Händen eines guten Trockners war das Ding unverwüstlich) und meinem schwarzen Wollbla-zer. Prüfend betrachtete ich mich im Spiegel und fand mich bezaubernd. Sofort fühlte ich mich besser.
    Ich nehme an, das klingt jetzt oberflächlich, aber es ist tatsächlich schwer, depressiv zu bleiben, wenn man sich toll zurechtmacht. Oder um es anders auszudrücken, mein Leben ging vielleicht den Bach runter, aber mit gekämmtem 64

    Haar, passendem Lidschatten und einem BH, der farblich auf meinen Slip abgestimmt war, sah ich den kommenden Schicksalsschlägen gelassen entgegen.
    Ich verließ mein Zimmer, ging die Treppe herunter, durchquerte mindestens sechs Flure und trat in die Küche, in der Marc gerade Cheerios aß. Ich hörte, wie Jessica in einer anderen Ecke des Raumes nach etwas stöberte. Ohne von seinen Frühstücksflocken aufzusehen, sagte er: »Das geht gar nicht.«
    Ich trottete zurück in mein Zimmer, hörte aber noch, wie Jessica Marc fragte: »Was war das denn? Wo geht sie hin? Ich habe nach ihr gesucht.«
    »Sie ist zu alt für den Schulmädchen-Look.«
    »Ich fand, sie sah süß aus.«
    »Sie sah aus wie ein blondes Zebra. Ich bin ihr Freund, es ist meine Aufgabe, ihr so etwas zu sagen.«
    »Deine Aufgabe ist es, die Miete zu bezahlen. Ihren Aufzug zu kritisieren ist meine Aufgabe. Was bist du für eine pingelige Zicke!«
    »Wer wirft denn hier jetzt mit Klischees um sich? Ich bin schwul, also bin ich zickig?«
    »Nein, du bist schwul und du bist zickig. Ich finde, ihre Woche war schon hart genug. Dabei ist es erst Dienstag!«
    »Richtig, und deshalb ist das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, Kritik an ihren Klamotten . . . « Er brach ab (oder ich war jetzt zu weit entfernt) und ich schloss die Tür meines Schlafzimmers.
    Verrückt. Nun, dann würde ich eben Leggings anziehen, den Pullover und den Blazer anbehalten und dazu Sandalen wählen. Nein, draußen waren es null Grad. Nicht dass 65

    ich nach draußen gehen würde. Aber man ist einfach nicht wirklich angezogen, wenn man nichts an den Füßen hat. Also entschloss ich mich für Collegeschuhe.
    Ich war gerade dabei, mein Schnäppchen wieder im Schrank zu verstauen, als es an der Tür klopfte.
    »Komm rein, Jess.«
    »Nun, ich fand, du sahst süß aus«, sagte sie anstelle einer Begrüßung.
    »Ich glaube, er hat recht. Ich bin zu groß. Aber dir stände das Outfit. Möchtest du es haben?«
    »Nein, danke. Ich will mit dir darüber sprechen, was passiert ist.« Sie sah aus dem Fenster. »Hast du Zeit?«
    »Klar, mindestens eine halbe Stunde.« Obwohl die Sonne mir nichts anhaben konnte (einer der Vorteile, wenn man die Königin der Vampire war), sah ich sie nie. »Äh, war die ganze Sache nicht einfach schrecklich?«
    »Kein Wunder, dass Sinclair so interessiert daran war, heute Abend mitzukommen«, fügte sie hinzu und setzte sich zu mir auf das Bett. »Er wusste es und hat dir nichts gesagt. Noch nicht einmal gewarnt hat er dich.«
    »Genau! Verstehst du mich jetzt? Jeder sagt mir: ›Gib Sinclair doch eine Chance, so schlimm ist er doch gar nicht.‹ Sie sehen nicht seine böse, dunkle, fiese, irre Seite.«
    »Süße, ich bin überzeugt, das war ganz schön hinterhältig, selbst für seine Verhältnisse. Geht es dir gut? Das muss ja ein Schock gewesen sein. Möchtest du vielleicht noch eine Tasse Tee oder so?«
    »Nein.« Ich wollte nicht tot sein, aber dieser Wunsch würde mir so bald nicht erfüllt werden. Aber wie ich mich kannte, würde ich auch in dieser Angelegenheit so schnell nicht 66

    lockerlassen. »Ich bin so mit Tee abgefüllt, ich tropfe schon.
    Vielen Dank, dass du ihm das Tablett über den Schädel gehauen hast.«
    »Ich wusste nicht, ob ich ihm lieber eins über den Schädel ziehen oder ihn mit seinem Buttermesser erstechen sollte.«
    »Das wäre auch lustig gewesen. Und danke, dass du ihn

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