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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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konnten.«
    Überraschung, Überraschung. In null Komma nichts hatte Laura die Große die zweitbösartigste Kreatur des Universums bezwungen. Und woher hatte sie eigentlich das Geschenk?
    Schließlich studierte sie noch und zwar mit einem Stipendium.
    Ich bezweifelte, dass sie zu Hause einen Schrank mit Babyge-schenken von Tiffany’s stehen hatte, für alle Fälle sozusagen.
    Sechzehntausend Jahre später war es fast sieben Uhr und die Gäste zogen ihre Mäntel wieder an. Laura und Ant plauderten wie alte Freunde. Es schien, als würde Laura alles an ihrer leiblichen Mutter einfach toll finden – von den gebleich-ten Haaren über den fusseligen, pastellfarbenen Pullover bis hin zu den falschen Markenpumps. Ich dagegen war so weit, dass ich jeden im Raum beißen wollte, nur um ihre Schreie zu hören. Anwesend war die übliche Ansammlung von Möchtegern-Prominenten und Angebern. Glauben Sie mir, ein Biss in den Hals würde ihnen allen nur guttun. Die Tatsache, dass sie alle mich nicht wiedererkannten – oder so taten –, war das Beste, was mir diese Woche passiert war.
    »Besuchen Sie uns, wann immer Sie möchten«, sagte Ant zu des Teufels Tochter. Zu mir sagte sie nichts, aber ihr Blick sprach Bände.
    »Das war super!«, schwärmte Laura, als wir zurück zum Auto gingen. »Wow, was für ein fantastisches Haus! Und sie ist ja so nett! Und hübsch, findest du nicht, dass sie hübsch ist? Ich wünschte, ich hätte ihr die Wahrheit sagen können.
    Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich gelogen habe. Ich habe eine schwangere Frau angelogen!«
    153

    »Du hast nicht gelogen.« Ich fragte mich, warum man nie auf wilde Vampire traf, wenn man sie brauchte. »Wir sind tatsächlich Freundinnen. Nur eben welche, die sich noch nicht so lange kennen.«
    »Oh, Betsy.« Sie legte einen Arm um meine Schulter und drückte mich. »Du bist die Beste. Vielen, vielen Dank, dass du mich heute mitgenommen hast.«
    »Hmpf«, sagte ich. Oder etwas Ähnliches. »Hör mal, kann ich dich etwas fragen?«
    »Natürlich. Alles.«
    »Wie kommt es, dass du schon ein Geschenk parat hattest?«
    »Oh, das habe ich schon vor langer Zeit gekauft«, erklärte sie mit Ehrfurcht einflößender (aber auch ein bisschen ekeler-regender) Ernsthaftigkeit. »Ich wusste immer, dass ich eines Tages meine leibliche Mutter treffen würde. Der Löffel sollte eigentlich für mich sein – er war als Scherz gedacht. Aber es ist natürlich noch besser, wenn ich ihn meinem zukünftigen Bruder oder meiner Schwester schenken kann. Denk doch nur, ich war immer ein Einzelkind, mein ganzes Leben, und jetzt werde ich zwei Geschwister haben!«
    »Das ist wirklich toll«, sagte ich. Halb hatte ich gehofft, sie würde mir eine Erklärung geben, die nicht durch und durch gut war. Aber wieder wurde ich enttäuscht.
    »Ich muss noch Hausaufgaben erledigen. Darf ich dich bitten, mich nach Hause zu fahren?«
    »Warum? Es ist doch noch früh.« Und ich hatte nichts vor.
    Keinen, der zu Hause auf mich wartete. Tina hatte George rund ein Dutzend Garnrollen gegeben und als ich ging, war er damit beschäftigt, sie ab- und wieder aufzurollen. Tina hatte ein wenig abseits gesessen, um ihm amüsiert (und aus 154

    sicherer Entfernung) zuzusehen. Marc war bei der Arbeit, wie immer. Jessica war ausgegangen – auf jeden Fall war ihr Auto verschwunden. Irgendwo würde ich wohl Sinclair finden, aber ich war nicht wild auf eine weitere Dosis eiskalter Nichtachtung.
    »Oje, Betsy, ich weiß nicht . . . «
    »Ach, komm schon. Du wohnst nicht mehr im Pfarrhaus, Zeit, die Haare offen zu tragen, Laura. Und nicht nur im über-tragenen Sinne, diese Zöpfe sehen nach 2002 aus. Oder 1802.
    Ich weiß! Wir gehen ins Pour House. Wir können Daiquiris trinken, über Jungs reden, Party machen.«
    »Ich kann nicht, Betsy.«
    »Bittebittebitte«, bettelte ich.
    »Ich meine, ich kann wirklich nicht. Ich bin keine einundzwanzig, ich darf noch keinen Alkohol trinken.«
    »Ach was.« Ich winkte ab und wischte das Bundesgesetz einfach beiseite. »Ich bringe dich rein, mach dir keine Sorgen.«
    Ein Blick in meine dunkelgrünen Augen und kein Türsteher würde sich uns in den Weg stellen können.
    »Nein, Betsy«, sagte sie im Brustton der Überzeugung, wie ich ihn noch nie vorher gehört hatte, »das ist gegen das Gesetz.«
    »Gut, gut«, sagte ich. Dann wieder munterer: »Ich weiß! Wir gehen shoppen! Die Mall wird noch für zwei Stunden geöffnet sein. Ich bin zu einer Hochzeit eingeladen, wir könnten nach

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