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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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meine Angelegenheiten zeigen will, ist das allein meine verdammte Angelegenheit und nicht deine Angelegenheit.« Übertrieb ich es etwa mit dem Wort »Angelegenheit«? Auch egal. »Also kümmere dich um deine Angelegenheiten.«
    »Betsy!«, keuchte Laura entsetzt.
    »Und du bist still.« Das Letzte, was ich jetzt nötig hatte, waren Vorhaltungen von der Teufelsbrut/Miss Goody-Goody 2005.
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    »Sie sollte nicht hier sein und das weißt du. Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Dass du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern sollst?« Und hör auf, meiner Schwester hinterherzulaufen.
    »Ich glaube, ich möchte jetzt nach Hause gehen«, sagte Laura steif.
    Ich öffnete den Mund, aber Sinclair kam mir zuvor. »Erlauben Sie mir, Sie nach Hause zu begleiten, Laura«, sagte er und bot ihr seinen Arm an.
    »Oh, nun ja . . . « Sie sah mich an, ich war mir nicht sicher, ob um Erlaubnis oder um Hilfe bittend. Ich zuckte die Achseln.
    »Bitte schön. Das ist wirklich nett von dir.«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    Und dann gingen sie.
    Das war es. Mein Leben war nun ganz offiziell schrecklich.
    Ich hatte nicht übel Lust, von einer Klippe zu springen, wenn ich es nicht überleben würde.
    »Gib mir einen Dewar’s«, bat ich Klaus.
    »Das geht nicht«, sagte er süffisant, »Ihr habt die Rechnung nicht bezahlt und wir haben keinen mehr.«
    Natürlich hatten wir keinen mehr.
    Ich fuhr heim – zutiefst deprimiert.
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    Bevor ich den Wagen durch eine Schaufensterscheibe fahren konnte, klingelte mein Handy. Jessica? Hastig riss ich es aus meiner Handtasche. »Hallo? Jess? Hallo?«
    »Hi, Betsy. Ich bin es, Nick. Berry«, fügte er hinzu, als würde ich seinen Nachnamen vergessen haben können. Nick war ein Cop aus Minneapolis.
    »Oh, hey.« Ich war enttäuscht, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. »Wer ist gestorben?«, witzelte ich.
    »Einige Leute, aber deswegen rufe ich nicht an. Hör mal, ich habe deine neue Bude noch nicht gesehen und da ich gerade Feierabend habe, dachte ich, ich komme mal vorbei und sage Hallo.«
    »Oh. Ich würde mich über deinen Besuch freuen, Nick, aber warum ausgerechnet jetzt?«
    »Na ja . . . « Im Hintergrund hörte ich ein komisches Ge-räusch.
    Er kaute an einem Milky Way. Nick hasste Donuts. »Es hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber ich muss in letzter Zeit viel an dich denken. Ich meine, du musst schon zugeben, dass diese ganze Sache letztes Frühjahr doch merkwürdig war, als du gestorben bist und sie dieses Begräbnis vorgetäuscht haben.«
    »Ja, das war echt eine Lachnummer.«
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    »Und dann die vielen Leichen diesen Sommer – ich nehme an, der Killer ist weitergezogen, weil wir keinen ähnlichen Vorfall mehr gemeldet bekommen haben. Aber da warst du auch wieder drin verwickelt und . . . ich weiß auch nicht. Ich dachte einfach, es wäre nett vorbeizukommen und zu reden.«
    »Ja. Klar.« Komm in meine gute Stube, starker Mann. Das Letzte, was ich jetzt wollte, war ein Cop, der mich kannte, als ich noch lebte, und der nun nach meinem Tod in der Vampirzentrale herumschnüffelte. Aber ich wusste nicht, wie ich Nein sagen konnte, ohne ihn misstrauisch zu machen. »Ich bin gerade auf dem Weg dorthin. Ich muss dir wohl nicht die Adresse nennen . . . «
    »Bis in zwanzig Minuten«, bestätigte er.
    Ich rannte ins Haus, um die schlimmste Unordnung zu besei-tigen, aber Jessicas fleißige Helferlein (der Koch, der Gärtner, der Mechaniker, die Frau für die obere Etage, die Frau für die Pflanzen) waren mir wieder einmal zuvorgekommen. Der Laden war blitzeblank und frisch gesaugt. Marcs Auto war nicht da, aber Jessicas stand in der Garage, also flitzte ich die Treppe hinauf und klopfte an ihre Tür.
    »Jess? Detective Nick besucht uns, um das Willkommensko-mitee zu spielen. Das ist natürlich nicht das beste Timing, aber mal ernsthaft, gibt es überhaupt einen richtigen Zeitpunkt für einen Cop, uns zu besuchen? Wenn du kein Vampir bist«, gab ich mir selber die Antwort. »Wenn du herunterkommen willst, findest du uns im . . . « Wo? Wo war eine vampirfreie Zone?
    ». . . in einem der Wohnzimmer. Denke ich.«
    Ich ging in den Keller, wo ich Tina in sicherer Entfernung von George fand. Sie kritzelte Notizen, während George eine 161

    Kette in Sonnengelb häkelte. Er hatte bereits fast zehn Meter gehandarbeitet und schaute nicht einmal auf, als ich ein Kreischen hören ließ.
    »Du hast ihm eine Häkelnadel gegeben?« Ich hörte, wie draußen ein Wagen

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