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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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gepresst.
    Laura hüstelte und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht und ich bemerkte, dass das Dutzend Vampire, das sie umstanden hatte, nun verschwunden war. Sich in Luft aufgelöst hatte. Alle, bis auf einen. Lauras Armbrust war jetzt wieder ein Schwert und sie blockte eine Faust mit ihrem Unterarm, um dann die Frau (formerly known as »Die Frau an der Bar«) mitten in die Brust zu stechen. Bye-bye, nervige Kneipenhockerin.
    »Ha ha!«, triumphierte ich und reckte die Faust. »Wie gefällt dir das? He? He? Hast wohl nicht damit gerechnet, dass sie eine Ausgeburt der Hö. . . ich meine, dass sie die Tochter des Teufels ist, als du dich an ihr vergriffen hast, oder?« Ein weiterer Vampir bekam meine Haare zu fassen und riss mich zurück, aber das interessierte mich wenig. »Oder?« Ich war im Siegestaumel.
    »Betsy . . . « Weiter kam meine wundervolle, supertalentier-te, obercoole Schwester nicht, bevor sie wieder alle Hände voll zu tun hatte. Sie hatte nicht nur unglaublich tolle Höl-lenfeuerwaffen, sie war auch eine sehr gute Nahkämpferin.
    Irgendwann zwischen der Bibelstunde und den Kirchenbasa-ren musste sie wohl einen schwarzen Gürtel gemacht haben –
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    oder auch zwei. Wenn ich sie jetzt noch dazu bringen könnte, sich anständig zu kleiden . . .
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, rief ich, obwohl mein Schädel fast platzte. »Ich habe alles unter Kontro. . . aua!«
    »Schnauze, Schlampe«, grollte jemand.
    »Selber Schnauze«, blaffte ich zurück. »Weißt du eigentlich, wie oft ich das gesagt bekomme? Langsam wird’s langweilig.«
    Und erschreckend. Aber eher langweilig.
    Zwei weitere – dank Laura und ihrer eigenen Feigheit waren auch nicht viel mehr übrig – kamen direkt auf mich zu und ich hörte das unheilvolle Geräusch eines Stuhlbeins, das abgebrochen wurde. Der andere hielt mich mit festem Griff, sein Arm gegen meine Kehle, die andere Hand in meinem Haar. Er hielt mich fest und ruhig. Nun, da würde er aber der Angeschmierte sein. Ein Pfahl in die Brust funktionierte bei mir nämlich nicht. Natürlich würde es höllisch wehtun und wenn sie einhundertzehn Prozent gaben und mir nachher den Kopf abschlügen, würden wir Schwierigkeiten bekommen.
    Wohl konnte ich mir ein neues Oberteil kaufen, aber meinen Kopf brauchte ich noch.
    Ich öffnete den Mund, um sie mit weiteren Psalmen zu fol-tern, als Laura den Typ zu meiner Rechten erwischte – pieks, puff! Beeindruckend. Tausend Seiten würden nicht reichen, um zu beschreiben, wie cool das war. Sie sah aus wie ein Racheengel, mit ihrem glänzenden Haar und ihrer züchtigen Ponyfrisur, ihren unsäglichen Klamotten, das Schwert, das in den Augen schmerzte, locker in der Faust.
    Plötzlich wurde der Vampir zu meiner Linken aus meinem Gesichtsfeld gerissen und ich hörte ein scheußliches Knir-schen, als sein Körper auf die Wand traf. Was – fast hätte 192

    ich erschrocken aufgekeucht – Eric Sinclair zu verdanken war.
    Wie aus dem Nichts war er aufgetaucht, hatte sich wahrscheinlich den Weg durch die flüchtenden Vampire gebahnt, sich den Nächstbesten gegriffen und ihn weggestoßen. Der Vampir prallte von der Wand ab und fiel auf den Boden und ich konnte sehen, wo sein Gesicht auf den Beton aufgeschlagen war. Das Schlimmste daran war, dass der Stoß ihn nicht umgebracht hatte. Wie ein benommener Käfer krabbelte er kraftlos über den Boden und versuchte, seine Nase nachwachsen zu lassen.
    »Wie suuuuuperekelig!«, kreischte ich.
    »Wow . . . « Laura machte große Augen.
    »Nimm deine Hände von ihr«, sagte Sinclair zu dem Typ hinter mir. »Oder man wird ganze Bücher darüber schreiben, was ich mit dir machen werde.«
    Der Vampir ließ mich so eilig los, dass er mir ein Büschel Haare ausriss. Ich schrie auf und schüttelte ihn ab.
    Auf einmal – und überraschend – waren nur noch wir drei im Scratch – zwei Vampire hatten dem Typ, der ein neues Gesicht brauchte, aufgeholfen und zusammen hatten sie das Weite gesucht.
    Oder nein, wir waren vier. In der Ecke stand Klaus und bleckte die Zähne, wie einer von diesen kleinen, bissigen Hunden, die jeden anknurrten, vom Postboten bis zum Kin-dergartenkind.
    Sinclair wandte sich ihm zu, aber ich hob die Hand. »Ruhig, Brauner, um den kümmere ich mich. Du willst mich bestrei-ken? Du willst eine Gewerkschaft in meinem Club gründen?«
    »Ihr solltet euch schämen«, fügte Laura hinzu.
    »Schweig, Teufelshure«, fauchte Klaus.
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    »Nenn sie nicht so!«, sagte ich schockiert. »Sie ist

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