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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ob Ihr mir vielleicht … ob Ihr mir vielleicht sagen könntet … «
    »Spuck’s aus, o geflügelte Missgeburt, damit ich dich nicht unter meinen Rädern zerquetsche wie eine Wanze.«
    »Nun, ich habe zwar Sorgen, aber auch eine Aufgabe, und diese Aufgabe muss ich erfüllen und … und … «
    »Du bist eine Fee, stimmt’s?«
    »Ja, Madame Wa… ja, Judith.«
    Das Gefährt gab ein interessantes Schleifgeräusch von sich, und einen Augenblick später begriff sie, dass es … lachte.
    »Mit mir zu quatschen erfüllt dich wohl mit solchem Schiss, dass du dir fast in die Hosen machst. Denn wenn ich mich recht erinnere, sind Wesen wie du keine großen Fans von Maschinen und Eisen und solchen Sachen. Stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Tja!« Das Auto hörte sich an, als ob es – sie – plötzlich gute Laune bekäme. »Das kann doch nur hilfreich sein. Stell dich deiner Angst und überfahre sie, das sag ich immer. Was willst du denn wissen?«
    »Sind die Menschen im Haus … «
    »Diese Idioten? Lass uns bloß nicht davon anfangen.«
    »Sind sie gefährlich?«
    »Nicht mehr als meine Wenigkeit.« Wieder war das Schleifgeräusch zu hören, als der Wagen in sich hineinkicherte. Diesmal klang es weit weniger angenehm. »Natürlich bin ich ziemlich gefährlich.«
    Sie wich einen Schritt zurück und dachte: Ich bin viel zu verunsichert, um an Flucht auch nur zu denken. Wenn sie mich töten will, so kann ich wohl kaum etwas dagegen tun .
    Seltsamerweise bewirkte dieser Gedanke, dass sie ruhiger wurde. Wenn es ohnehin keinen Ausweg gab, konnte sie wenigstens versuchen, ihren Auftrag zu erledigen, bevor eine oder mehrere dieser unheimlichen Kreaturen sie ermordeten. Denn sie hatte ihre Befehle, und diese stammten direkt von Seiner Majestät.
    Sie sehnte sich danach zu zählen.
    »Ich danke Euch für die Beantwortung meiner Frage. Darf ich noch etwas fragen?«
    »Schieß los.«
    »Seid Ihr ein Auto, das dazu verzaubert wurde, sich für eine Frau zu halten? Oder seid Ihr eine Frau, die in ein Auto verzaubert wurde?«
    »Letzteres, Liebes, und höre meinen Rat: Betrüge niemals einen Erzmagier, bevor du dir ganz, ganz sicher bist, dass er nicht dahinter kommt. Oder erst, wenn er tot ist. Allerdings – wenn du sie nach ihrem Tod betrügst, werden sie noch fuchtiger«, fügte sie nachdenklich hinzu. »Es gibt nichts Schlimmeres als einen toten Erzmagier, der dir an den Hacken klebt.«
    Sie machte einen Eintrag auf ihrem Klemmbrett, unterstrich die Worte verzaubertes menschengemachtes Gefährt: Judith . Dann kennzeichnete sie den Eintrag mit einer Eins.
    »Ich zähle«, erklärte sie und wurde noch ruhiger, denn Zählen beruhigte ihre Art stets. »Eine Judith gezählt. Euch eine gute Nacht«, wünschte sie dann.
    »Yeah, gute Nacht, Missgeburt!«, schrie ihr das Auto nach, als sie wieder einmal auf die Tür zutrottete, die sie anscheinend nicht einlassen wollte.

7
    Sie wollte eben die Hand heben und anklopfen, als die Tür jäh aufgerissen wurde und ihr Landsmann Lent, der sich den Beinamen ›wehrhafte Fee‹ zugelegt hatte, darin erschien.
    Nun ja. Er füllte die Tür aus, sollte man wohl besser sagen. Lent war ein prächtiges, typisches Exemplar des hominus spritus oder einer männlichen Fee: Er besaß breite Schultern, gewaltige Schwingen, weizenfarbenes Haar und violette Augen. Er war so groß, dass sie sich daneben wie eine Zwergin vorkam.
    Er blinzelte sie an. »Du?«
    »Ja, Lent, ich bin es.«
    Erneutes Blinzeln. »Vom König geschickt.«
    Dies war keine Frage, wie sie keineswegs überrascht feststellte; selbst für eine Fee war Lent ziemlich unvermittelt. »Ja, Lent.«
    Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Um zu zählen.«
    Erleichtert antwortete sie: »Ja, Lent.«
    »Um mein Kind zu zählen.«
    »Um euch alle zu zählen. Darf ich nun eintreten?«
    Er schlug mit den Flügeln, während er nachdachte. Sie zappelte innerlich vor Ungeduld, zwang sich jedoch zur Ruhe. Die wehrhafte Fee hatte vor über fünf Jahrzehnten sein Volk verlassen. Er – es war so erstaunlich, dass sie es nicht aussprechen, ja fast nicht denken konnte – er verspürte keinerlei Drang in sich zu zählen.
    Er tat, was ihm beliebte. Niemand konnte ihm Befehle erteilen, und selbstredend konnte ihn niemand dazu bringen, etwas zu tun, was er nicht tun wollte. Sein eigensinniger Charakter war im Königreich wohlbekannt. Selbst wenn er nicht ein solcher Hüne wäre, dachte sie, hätte man ihm nichts befehlen können.
    Außerdem war er der Bruder des

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