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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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machen, dass sie ihre wahre Natur zeitweise verbergen muss. Und Lent kann den Leuten dermaßen Sand in die Augen streuen, dass sie nicht einmal erkennen, dass er eine Fee ist. Ich aber bin ein Auto, ob bei Tag oder Nacht. Jeden Tag und jede Nacht. Ich kann ihm nicht entkommen. Ich kann nie eine Pause einlegen und mir ein Muffin und einen Kaffee gönnen. Diese … diese Metallhülle ist mein Kostüm, und ich kann es niemals, niemals ablegen.« Und das verdiene ich auch , hatte sie noch gedacht, es aber nicht ausgesprochen. Das und noch viel mehr .
    Nach diesem Gespräch war Owen jeden Tag herausgekommen und hatte sich stundenlang mit ihr unterhalten. Manchmal war er sogar nachts gekommen, in seiner Wolfsgestalt. Zuerst verschlang er ein paar Kaninchen, dann legte er sich neben Judith auf den Kies. Mehr als einmal war er am nächsten Morgen nackt auf der Einfahrt aufgewacht (wie hatte sich Ireland darüber aufgeregt!).
    Anders als die anderen sah Owen sie nicht vorrangig als Transportmittel und dann erst als Judith. Für ihn war sie stets Judith.
    Doch nie würde sie ihm gestehen, wie sehr sie ihn dafür liebte. Nie würde sie ihm verraten, wie sehnsüchtig sie jeden Tag darauf wartete, dass er herauskam und mit ihr redete.
    »Also, was läuft denn da oben so?«, wollte sie wissen, zwang sich mit einiger Anstrengung in die Gegenwart zurück. »Was will diese geflügelte Missgeburt von euch? Was habt ihr so lange zu bereden gehabt?«
    »Sorry, sorry, jetzt beruhige dich erst mal.« Misstrauisch beäugte Owen Judiths Räder, damit sie ihm nicht »zufällig« über die Zehen rollte.
    »Ihr Penner seid einfach nicht gekommen, um mir alles über diese Verrückte mit den Flügeln zu berichten … einen ganzen verdammten Tag lang nicht! Herr-gott!«
    Owen gähnte wieder. »Ja, stimmt, für ’n paar von uns ist es gestern Abend ziemlich spät geworden. Jetzt hup nicht so – das fährt mir wie ein Blitz durchs Gehirn.«
    »Welches Gehirn?«
    »Ach lass mich in Ruhe, ich hab schon genug um die Ohren. Heute Nacht ist doch Vollmond.«
    »Ach stimmt, du hast recht. Glaubst du, dass sie wiederkommt?«
    Vor einem Monat hatte Owen die Witterung einer Werwölfin aufgenommen. Er hatte keine Ahnung, ob sie seinetwegen in die Gegend gekommen war oder ob es sich um reinen Zufall handelte. Judith wusste, dass er sein Rudel aus Umständen verlassen hatte, die im Dunkel lagen, aber sie wollte nicht in ihn dringen.
    Owen zuckte die Achseln. »Wenn sie kommen will, wird sie schon kommen.«
    »Du solltest sie vertreiben. Das hier ist dein Territorium. Hast du noch immer nicht alle Bäume markiert?«
    Bevor Owen antworten konnte, erschien Ireland, diese rothaarige Idiotin. Sie hüpfte die Stufen hinunter, als hätte sie Crystal Meth oder Ähnliches eingeworfen. Ach ja, und die allgegenwärtige Schachtel Ritz-Cracker war auch dabei. Gut. Solange sie sich nicht auf Judiths Polster übergab, war ihr alles recht.
    »Hi, Judith.«
    »Dein ›Hi‹ kannst du dir sonst wohin stecken.«
    Ireland lachte sie aus. Sie war einer der wenigen Menschen auf dem Planeten, die sich das erlauben konnten. Vielmehr: Die wirklich einzigen Wesen, die sich das erlauben konnten, lebten hier auf dieser Farm der Spinner.
    »Immer wieder ein Vergnügen, sich mit dir zu unterhalten, Judith. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum jemand dich so sehr hasste, dass er deine Seele in einen Geländewagen stopfte.«
    »Weißt du, wie lange ich schon hier draußen stehe und warte, dass ihr mir was erzählt?«
    »Nein«, sagte Ireland schlicht. Judith musste gegen ihren Willen lachen. Es klang ein wenig, als ob die Gänge knirschten. Manchmal konnte sie Ireland Shea einfach nicht widerstehen, selbst wenn – oder besonders dann, wenn – sie ihr auf die hintere Stoßstange kotzte.
    Meine Güte, ich werde noch weich auf meine alten Tage . »Also, was läuft bei euch?«
    Ireland kletterte auf Judiths Motorhaube und setzte sich im Schneidersitz hin, während sie weiter Cracker mampfte. »Das musst du dir auf der Zunge zergehen lassen: Das große Mädel mit den Flügeln ist die Schwester der wehrhaften Fee! Und er ist ein Prinz!«
    Judith schnaubte verächtlich. »Dieser Riesentrampel?«
    »Yup.«
    Judith gab der Neuigkeit eine Minute Zeit zu wirken, und sie ergab durchaus Sinn. Sie hatte zu ihrer Zeit einige reinblütige Prinzen kennengelernt, und auf die eine oder andere Art ähnelten sie einander alle. »Das würde seinen angeborenen, wenn auch irritierenden Hang zur Arroganz

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