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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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das Tor am anderen Ende der Scheune aufgeschoben. »Aber ich glaube nicht, dass wir jetzt schon in der Patsche sitzen.«
    Mehrere waren klein. Und jung. Und niedlicher als Kaninchen. Sie zogen einen kleinen hölzernen Karren hinter sich her – die selbst gezimmerte Version eines Bollerwagens, stellte ich mir vor – und blieben abrupt stehen, als sie uns erblickten.
    »Oh, hallo«, sagte der Junge. Er war ebenso groß und ebenso hübsch wie seine Schwester. Die Kinder hatten dunkles, ordentlich gekämmtes Haar und den gleichen Pony. Das Mädchen trug allerdings Zöpfe, die ihr bis zum Po reichten, und ein kariertes gelbes Kleid. (Was mir auffiel, war, dass sie nackte, schmutzige Füße hatten. Vermutlich schonte die Familie ihr Schuhwerk für den sonntäglichen Kirchgang.) Ihre Kleidung war also unterschiedlich, aber ansonsten waren die beiden vollkommen gleich.
    Mir dämmerte die Erkenntnis: Sie waren Zwillinge! Da ich selbst kein Zwilling bin, fand ich sie sowohl faszinierend als auch unheimlich.
    Außerdem waren sie nicht schreiend vor Laura und mir geflohen. Dafür bewunderte ich sie.
    »Hi, Kids«, sagte ich.
    »Wir sind gar nicht gefährlich«, steuerte Laura bei, was in meinen Augen eine ziemlich fette Lüge war.
    »Was ist mit euren Kleidern passiert?«, fragte das Mädchen, das eher überrascht als ängstlich wirkte.
    »Wo sollen wir anfangen?«, antwortete ich. Ich wandte mich Hilfe suchend an Laura. »Ich dachte, wir wären in einer Kleinstadt und nicht auf einer … «
    »Unsere Farm liegt am Waldrand«, erklärte der Junge. Er trug ein dunkelblaues, schmutziges Leinenhemd und eine schwarze Hose. Mit kleinen Hosenträgern! Seine Augen waren so dunkel, dass ich seine Iris nicht von dem … von diesem anderen Teil des Auges unterscheiden konnte, der nicht weiß ist. (Nicht das erste Mal, dass ich bedauere, in Biologie nur eine Vier gehabt zu haben.) »Hinter unserem Hof kommt nur noch Land. Die Stadt liegt in der anderen Richtung.«
    »Welche Stadt?«, fragte Laura.
    Der Junge wollte eben antworten, als eine schrille Stimme ertönte, die uns alle zusammenzucken ließ. »Erin! Eric! Wollt ihr wohl kommen und diese Welpen aus meiner Küche schaffen?!«
    »Oh Gott!«, stöhnte ich. Zu allem Überfluss auch noch das! »Welpen.« Ich warf meiner Schwester einen Blick zu. »Bloß nicht in Richtung Haus gehen. Sonst riechen die mich noch.«
    Laura nickte, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wusste um jene bedauernswerte Unannehmlichkeit meiner untoten Existenz: Sobald Hunde mich nur von Ferne rochen, geiferten und sabberten sie drauflos. Wäre das nicht der passende Abschluss für unseren Auftritt in Salem gewesen? Nachdem wir die Hexen befreit und mit den Ältesten gekämpft hatten, von einer Meute kläffender, sabbernder Köter aus der Kirche gejagt zu werden? Scheußlich.
    »Tut mir leid, wenn wir euch erschreckt haben«, sagte Laura zu dem Mädchen. »Wir machen, dass wir fortkommen.«
    »Aber eure Kleider«, beharrte das Mädchen – Erin, war das ihr Name? »Warum tragt ihr so komische Unterwäsche? Habt ihr keine richtigen … «
    »Erin und Eric Sinclair! Bewegt sofort euren Hintern ins Haus! Diese Hunde gehen nicht von selbst aus der Küche!«
    »Oh«, machte Eric Sinclair, ohne jedoch sonderlich ängstlich zu wirken. »Mama wird allmählich böse.«
    »Morgen ziehen wir nach Minnesota«, erzählte mein zukünftiger Ehemann dem Antichristen. »Wir haben noch nicht fertig gepackt. Aber fast.«
    »Wegen der Packerei ist sie nicht böse«, erklärte Erin Sinclair. »Sie will bloß nicht nach Minnesota ziehen. Aber Tante Tina zwingt sie dazu.«
    »Das ist privat «, sagte ihr Zwillingsbruder, wobei er es schaffte, fasziniert und schockiert zugleich auszusehen. »Das geht Fremde nichts an.«
    Laura schwieg. Ich trug zu dem allgemeinen Schweigen bei, indem ich … nichts sagte. Der Schock hatte meine Stimmbänder gelähmt.
    »Tja … dann ’bye«, sagte meine in Bälde tote Schwägerin und winkte freundlich.
    Und der Junge? Auch er lächelte, schüchtern, und trottete seiner Schwester hinterher. Einmal blickte er sich noch um. »Geht ihr jetzt?«
    Ich schaffte es zu nicken. Erntete für meine Mühe ein weiteres freundliches Lächeln, dann wurde das Scheunentor zugeschoben.
    Was auch gut war, denn jeden Moment wären mir die Beine weggeknickt.

43
    »Okay«, brachte ich nach einer Zeitspanne heraus, die mir geradezu endlos lang erschien. »Okay. Ist es … okay?«
    »Wir sind auf der Farm deines

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