Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
blöden offenen Karren ohne Heizung. »Wenn alles an unseren Zeitreisen von Bedeutung ist – worum ging es dann in Salem?«
    »Das fragst du mich? Du vergisst, dass ich ebenso unwissend bin wie du. Salem war bloß eine Trockenübung, schätze ich, oder vielleicht hat deine Mom eine Wette verloren … Wichtig ist, dass wir jetzt hier sind. Ich wette, wir sollen hier irgendetwas tun. Oder in Ordnung bringen. Oder finden. Oder töten.«
    »Aber das ist doch keine Fernsehserie! Es geht doch bloß darum, dass ich ein wenig Übung bekomme, damit ich eines Tages die Hölle regieren kann. All diese Ablenkungen … « Sie machte eine vage Handbewegung zu Michael, der (schon wieder) die Augen von der Straße genommen hatte und mich anstarrte. Mir war schleierhaft, wie wir auf diese Weise vermeiden wollten, in einem Graben oder einem Fluss oder was auch immer zu landen.
    »Die Augen geradeaus, Michael!«
    »Okay.«
    »Nein, so geht es nicht«, fuhr Laura fort, immer noch in Gedanken versunken. »Einerseits ist es eine Übung für mich, aber andererseits verzetteln wir uns mit diesem alltäglichen Menschenkram.«
    »Verzetteln?« Was sollte das nun wieder bedeuten?
    »Also, wenn ich nicht zur Hälfte Mensch wäre, dann hätte Mutter sich eine andere Methode ausgedacht, damit ich das Nötige lerne. Aber ich bin nun mal halb Mensch. Deshalb begleitest du mich auf meinen Reisen. Und da ich dich zum Lernen brauche, muss ich mich eben mit solch allzu menschlichen Dingen wie dem Mord an deinen Schwiegereltern herumschlagen.«
    »Vielleicht hast du meinen schrillen, zickigen Ton nicht bemerkt, ich versuch’s also noch einmal: verzetteln?«
    Laura winkte ab. »Du weißt doch, wie ich das meine. Mach jetzt keinen Aufstand.«
    »Ich mache so viel Aufstand, wie ich … Michael, würdest du bitte diese verdammten Pferde geradeaus fahren, bevor ich eins von ihnen töte und dich in seinem Blut ertränke?«
    »Sie sind wirklich, aber wirklich hübsch.«
    »Nein, bin ich nicht! Ich bin schmutzig, ich bin ungeschminkt, ich habe seit hundert Jahren keine Haarbürste mehr gesehen, ich bin von oben bis unten mit dem altem Staub aus der Scheune meiner toten Schwiegereltern bedeckt, und heute Mittag hat jemand gedacht, ich wollte zum Schwimmen, weil ich so grauenhaft aussehe. Ich bin das absolute Gegenteil von wirklich, aber wirklich hübsch, Michael, und das ist einfach schrecklich. Eine ganze Stadt voller Menschen«, stöhnte ich und begrub mein Gesicht in den Händen, »und natürlich muss ich ausgerechnet den einen erwischen, der geistig zurückgeblieben ist.«
    »Stadt ist eigentlich keine zutreffende Bezeichnung, weil … «
    »Ach, es reicht, du Geschichtsfreak. Du weißt doch, wie ich das meine. Wenn ich dir einen heimtückischen Schlag auf den Schädel verpasste, fände sich hier wohl keine Jury, die mich verurteilen würde. Hast du das jetzt kapiert, du … na endlich!« Hinter Bäumen sah ich so etwas wie Grabsteine hervorlugen … und hätte sie längst schon entdeckt, wenn die Taschenlampe bereits erfunden worden wäre. Und die Scheinwerfer für Kutschen. Und Bremsleuchten für Kutschen. »Begreife das, wer kann … es ist fast dunkel!«
    »Das ist ja seltsam. Früher wurde normalerweise tagsüber bestattet. Man konnte ja wohl schlecht einen Satz Jupiterlampen herbeischaffen und anschalten.«
    »Vielleicht haben sie es sehr eilig, die Sinclairs unter die Erde zu bringen.«
    »Ja«, sagte der Antichrist. »Vielleicht haben sie’s eilig.« Ein Schauder überlief sie. »Brr! Mir ist ganz kalt. Hätte ich das doch nicht gesagt. Wissen wir eigentlich, wie sie ermordet wurden?«
    Ich wand mich vor Verlegenheit. »Nein«, musste ich zugeben. »Ich weiß nur, dass sie in derselben Woche ermordet wurden wie Erics Schwester. Vielleicht sogar am selben Tag. Aber über die genaueren Umstände weiß ich nicht Bescheid. Hey, Michael, weißt du, was Erin Sinclair und Mr und Mrs Sinclair passiert ist?«
    »Yup.«
    Wir warteten. Michael begann, leise vor sich hin zu summen. Er war eine schlichte Seele, nicht mit zu vielen Lasten des Lebens beladen.
    »Ja – und?«, drängten wir.
    »Ach so. Yup, äh, also die Erin, die hat sich innen Kopf gesetzt, dass sie aufs College will. Un’ die Sinclairs, wissen Sie, Henry und Bobbi, die ham sie immer nach Strich und Faden verwöhnt … sie is’ ja die Jüngste, wissen Sie, vier Minuten jünger als der Junge. Also hat sie zu Haus gesessen un’ gelernt, damit sie die Prüfungen machen kann. Und ich wette, sie

Weitere Kostenlose Bücher