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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Zentrale.«
    Einer ihrer Finger brach ab, und als sie ihn ergriff, hörten wir, wie die übrigen Finger klapperten und knirschten. Betsy stöhnte entsetzt. Ich grinste nur. Mein Zombie – die Frau eines unserer Heizungsingenieure (und wie dämlich war das, dass es nach so vielen Jahrhunderten immer noch kein Heilmittel gegen Krebs gab?) – schlurfte an Betsy vorbei und verließ mein Büro durch die stählerne Doppeltür.
    »Was ist? Soll ich die Toten einfach unter der Erde lassen? Wenn sie doch nicht mehr erfrieren können? Wenn sie Befehle ohne Widerrede entgegennehmen, keinen Schmerz mehr fühlen und nie krankfeiern? Soll ich etwa Menschen mit solchen hirnlosen Arbeiten betrauen?«
    »Zombies sind also deine Sklaven für hirnlose Arbeiten?! Hörst du dich eigentlich manchmal selbst re… Moment! Wo kommen die überhaupt her?«
    »Das kann ich dir leider nicht verraten«, sagte ich. Es war die reinste Lüge. »Du bist nicht berechtigt, diese Information zu erhalten. Wirst es aber beizeiten herausfinden. Und die Königin wird die Toten kennen, alle Toten, und sie sollen sich nicht vor ihr verstecken oder Geheimnisse vor ihr haben .«
    Das Grinsen verging mir, als sie zurückblaffte: »Ja, und die Toten kennen und die Toten um sich scharen! So also hast du dieses scheußliche Buch interpretiert? Dass man daraus lernt, wie Zombies gemacht werden? Widersprich mir, falls du so etwas in den letzten Jahrhunderten nicht gehört haben solltest … aber woran hapert’s bei dir?«
    »Jetzt hau schon ab«, entgegnete ich kühl. »Du würdest es ja doch nicht begreifen.«
    »Ach ja? Nun, aber so viel hab ich begriffen: dass ich dir den Verstand aus dem Leib prügeln kann, und dass du dich nicht traust, dich zu wehren.«
    »Ich werde mich schon noch trauen. Und nicht nur das«, knurrte ich. »Es gibt andere Möglichkeiten, dich mir vom Leib zu halten. Ohne dass ich dich umbringen muss.«
    »Dann immer raus damit, blöde Kuh!«
    Ich versuchte mich zu erinnern, wann es zuletzt jemand gewagt hatte, mir Beleidigungen ins Gesicht zu sagen. Oder hinter meinem Rücken (frischgebackene Zombies besaßen unter anderem die Gabe, belauschte Gespräche wortwörtlich wiederzugeben … sie waren meine allsehenden Augen, die verwesenden Kleinen).
    Doch hatte, wie ich verärgert feststellen musste, mein jüngeres Ich mich dazu gezwungen, Farbe zu bekennen. Ich saß hinter meinem Schreibtisch und meine Hand lag in nächster Nähe des Zombie-Rufknopfes. Das war immerhin kein Bluff. Letzte Woche erst hatte ich ungefähr ein Dutzend von ihnen zum Leben erweckt. Sie waren nicht so verwest gewesen, dass sie nicht mindestens noch drei Tage halten würden.
    »Nun geh schon, kleines Mädchen.«
    »Was hast du meinem Mann angetan, du krankes Zombie-Groupie?«
    »Der Aufenthaltsort meines Mannes geht dich überhaupt nichts an.« Hatte sie mich wirklich Groupie geschimpft?
    »Wo sind Tina und Jessica? Und die ältere Laura? Und warum lässt du Marc so herumlaufen? Du magst ja innerlich tot sein, du magst ja auf deine alten Tage allmählich farbenblind werden, aber du musst doch erkennen, dass er gefährlich und unberechenbar ist. Dass er eines Tages dein Ende bedeuten könnte.«
    Damit hatte sie nur allzu sehr recht. Es war erfrischend zu sehen, dass mein kindliches Ich gelegentlich doch zu einer gewissen Logik fähig war. Nur ein sehr alter, erfahrener Vampir hätte überhaupt eine Chance gehabt, mir gefährlich zu werden. Und Marc war glücklicherweise zu angeschlagen, um Gefolgsvampire um sich zu versammeln. Im direkten Schlagabtausch mit mir hatte er schon vor neunhundert Jahren erkennen müssen, dass er keine Chance hatte.
    Rückblickend muss ich zugeben, dass ich ihn nicht so lange in dem mit Rosenkränzen versiegelten Sarg hätte aufbewahren dürfen. Ich wollte seinen Widerstand brechen, hätte aber nie damit gerechnet, dass er den Verstand verlieren würde. Es waren doch nur fünfzig Jahre gewesen, Herrgott. Ich weiß noch, wie enttäuscht ich war, als ich erkannte, dass ich seine Entschlusskraft, seine Charakterstärke und seine Disziplin überschätzt hatte. Von einem Arzt hätte ich mehr erwartet …
    »Was willst du, Betsy?«
    »Was glaubst du wohl, was ich will, du blöde Nuss!«, schrie sie. Ich gebe es nicht gerne zu, aber auf diese Art beleidigt zu werden, hatte fast etwas Erfrischendes. »Ich will, dass du dich nicht wie eine blöde Nuss verhältst! Ich will, dass du in der Zeit zurückreist, und das, was du Marc angetan hast, wieder

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