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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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reagiere durchaus auf Signale. Besonders wenn sie so dezent wie ein Düsenjäger sind. Ein kleiner Tipp: Denken Sie sich nichts über Orte aus, wo Sie noch nie gewesen sind, wie zum Beispiel große Billigkaufhäuser, in denen es keine geräumigen, abgetrennten Umkleidekabinen und keine diskreten Mitarbeiter gibt. Ich gehe natürlich davon aus, dass Sie Ihre Prothese nicht abnehmen, wenn Sie eine Jeans oder eine Freizeithose anprobieren. Sie haben mit Sicherheit ein paar ausgewählte Läden, wo Sie einkaufen gehen, wahrscheinlich kleine Geschäfte, Boutiquen vielleicht, wo man Sie kennt.«
    »Es gab ein Problem, als wir den Schrottplatz verließen«, sagt Stump. »Sie hat die Aufmerksamkeit der falschen Person auf sich gezogen, wurde verfolgt.«
    »Und, irgendeine Idee, von wem?« Vielleicht, ganz vielleicht sagt Stump jetzt endlich einmal die Wahrheit.
    »Sie meinte, es war ein Lieferwagen, wie von einer Baustelle. Sie bekam Schiss, rief mich an, und ich ließ sie von einem Streifenwagen anhalten und festnehmen.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Ich hätte einen Haftbefehl gegen sie, und sie hätte sich freiwillig gestellt. Ihr würde vorgeworfen, gestohlenes Kupfer zu verkaufen.«
    »Sie haben gesagt, es wäre nicht gestohlen. So was wie Falschgeld. Und ohne einen Haftbefehl kann man niemanden festnehmen lassen …«
    »Also: Es ging darum, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Ende, aus. Ich habe sie wegschließen lassen. Wenn sie tatsächlich verfolgt wurde, dann hatte derjenige reichlich Gelegenheit, zu sehen, wie sie angehalten wurde, ihr Handschellen angelegt wurden und man sie hinten in den Streifenwagen steckte. Wenn es dunkel ist, lasse ich sie gehen.«
    »Heißt das, sie kann sich in Zukunft nicht mehr auf dem Schrottplatz sehen lassen?«
    »Wenn sie nicht irgendwann wieder hinfahren würde, bestätigte das nur den Verdacht, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Dass sie vielleicht mit der Polizei zusammenarbeitet. Vorausgesetzt, es stimmt, dass ihr jemand vom Schrottplatz gefolgt ist.«
    Win berichtet, was Cal ihm erzählt hat.
    »Super. Das kann ich gerade noch gebrauchen: einen verfluchten Reporter, der sich in alles einmischt«, gibt Stump zurück. »Die haben kein Gewissen. Er soll besser mal aufpassen, dass er sich keine Kugel einfängt. Was wollen Sie hier eigentlich?«
    Stump sieht gut aus in ihrem roten BMW, ihr Gesicht ist schön im späten Nachmittagslicht.
    »Wie vergesslich man doch sein kann«, sagt Win. »Mein profaner Auftrag, einen fünfundvierzig Jahre alten Mord zu lösen, der etwas mit dem Boston Strangler zu tun haben könnte. Obwohl ich weiß, dass das nicht möglich ist.«
    »Erstaunlich, dass Sie das bereits feststellen konnten. Nein, geradezu ein Wunder. Können Sie hellsehen, oder was?«
    »Nein, aber Akten lesen. Wissen Sie viel über die Geschichte der Mafia in Ihrem idyllischen Städtchen?«
    »Wie schon gesagt, mein idyllisches Städtchen war in den Glanzzeiten der Mafia ein besserer Ort. Aber zitieren Sie mich nicht!«
    »Das Mietshaus, in dem die Frau wohnte, lag auf der Galen Street, zu Fuß ungefähr zwei Minuten von der Apotheke Piccolo entfernt, die es natürlich nicht mehr gibt.«
    »Und?«
    »Southside. Mafiagegend. In den meisten Wohnungen und Häusern rund um Janie Brolin wohnten Mafiosi. Da lief alles ab, was man sich vorstellen kann. Wettspiele, Schmuck, Prostitution, illegale Abtreibung, alles in der Gegend um die Piccolo-Apotheke, Galen und Watertown Street. Was glauben Sie, warum es dort in den alten Zeiten keine Straftaten gab? Und damit meine ich wirklich, null.«
    »Woher wissen Sie das eigentlich alles?« Stump stellt den Motor des BMW aus. »Haben Sie einen Film darüber gesehen, oder was?«
    »Habe ich im Laufe der Jahre gehört, hier und da was gelesen. Ich bin viel mit dem Auto unterwegs, da höre ich mir so was auf Band oder auf CD an, kann mir das ganz gut merken. Janie Brolin wurde am 4. April ermordet. Ein Mittwoch. Mittwoch war Zahltag, da tauchten alle möglichen Leute auf und ließen sich von den Buchmachern auszahlen. Immer am selben Tag, überall waren Augen und Ohren. Das sollten Sie im Hinterkopf behalten. Warum war der Mord die Ausnahme von der Regel, der einzige Mord, den es Anfang der sechziger Jahre in Southside gab, und dann noch am Zahltag, wo alle Mafiosi auf der Straße waren, dazu alle Cops, die auf der Lohnliste standen? Es ging in einem fort rein und raus, insbesondere am Zahltag. Plus die Jungs vom FBI. Denken Sie doch mal nach: Die Cops

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