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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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United Industries. Er ist ein intelligenter Mann und gilt in der PLU auf Pherostine als aufstrebender Stern.« Er sah mich an. »Für uns ist er jetzt eine Belastung. Er hat die Explosion überlebt und stellt sehr unbequeme Fragen. Das muss aufhören. Du bist an der Sache dran und kennst Pherostine wenigstens rudimentär. Du wirst auf den Planeten zurückkehren und ihn töten.«
    Ich starrte auf das übermenschengroße Gesicht auf der Leinwand, las den Schmerz und die Wut in seinen Augen.
    »Ist das ein Problem?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vertraust du mir nicht mehr?«
    »Natürlich vertraue ich dir, Elyzea. Allerdings habe ich bei den letzten paar Aufträgen eine gewisse … Ermüdung an dir festgestellt. Auch dieses Mal wäre das Zeitfenster groß genug gewesen, damit alles hätte glattgehen können.

    Viele kleine Fehler haben sich aufsummiert. Das Ergebnis war beinahe eine Katastrophe.«
    »Selbst mit einem guten Plan kann man nicht alle Unwägbarkeiten kalkulieren. Das hast du selbst gesagt. Und jetzt bin ich schuld?«
    Er betrachtete mich nachdenklich. »Nein, vermutlich nicht. Ich weiß das. Und ich vertraue dir. Aber wenn die Analysten dich als psychisch nicht mehr belastbar einschätzen …« Er ließ den Satz unvollendet.
    Ich spürte die alte Panik aufflattern, die mich begleitete, seit ich nach der OP aufgewacht war, bei der mir der Sprengsatz eingepflanzt worden war. Flüssiges Eis, das einem in die Adern gegossen wird, ist nichts dagegen.
    Wenn irgendein Papierschubser in der Psychologischen Abteilung von Enclave Industries mich für ausgebrannt hielt… »Und was wird jetzt?«
    »Mach dir erst einmal keine Sorgen, Lyze. Wir sehen zu, dass die Scharte wieder ausgewetzt wird. Das bedeutet, dass ich dich sofort wieder einsetze und dass du Richard Cross selbst beseitigst. Allerdings muss ich …«
    »Was?«
    »Die Chefetage hat darauf bestanden, dass du bei deinen nächsten Aufträgen jemanden mitbekommst, der ein Auge auf dich hat.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Ich bekomme einen Babysitter?«
    »Ich habe keine Wahl, Lyze. Ich vertraue dir. Aber die Herrschaften da oben«, er deutete auf die zu winzigen Symbolen zusammengeschrumpften Feeds mit dem Logo des Konzerns, auf denen eben noch die Männer und Frauen zu sehen gewesen waren, »die kennen dich nicht.«
    »Du weißt, dass ich lieber allein arbeite. Und so etwas wie auf Pherostine wird sich nicht wiederholen. Wenn ich mich darauf einstellen kann, dass Menschen sterben, ist es … leichter. Was soll ich denn denken, wenn mir plötzlich eine Gruppe Unbeteiligter in den Sprengradius läuft?«
    »Verständlich, Lyze. Aber Jabbert kannst du vertrauen. Er ist der Beste. Er ist bereits in Carabine undercover und kann dir assistieren. Er kann den Job nicht selbst ausführen, denn er hat da unten andere Aufgaben.«
    Ich hatte bereits viel von Jabbert gehört und war ihm ein einziges Mal kurz im Ausbildungslager begegnet. Der Mann war eine Legende - neben Stewart einer der wenigen Justifier, die es über das Alter von vierzig Jahren geschafft hatten. Er war wirklich gut. Man nannte ihn auch die Maschine, weil er keine Fehler beging. Ich hoffte, dass er nicht wirklich eine war. KIs verursachten mir eine Gänsehaut. »Warum Jabbert? Warum ein verdammter Aal? Warum nicht Kaufmann, oder Browder…«
    »Er kompensiert deine Lücken im Bereich der Infiltration. Das Ganze sollte nicht allzu professionell wirken. Keine Scharfschützengewehre, keine zweite Explosion - das wäre zu auffällig. Am besten wäre es, wenn es nach einem Unfall aussieht. Aber wenn du die Zeit dafür nicht hast, tut das nicht not«, erwiderte Stewart geduldig. »Du musst dich undercover in einer fremden Gesellschaft bewegen. Ich kann die Chefetage ein wenig vertrösten - du brauchst ja allein zwei Tage zurück nach Pherostine aber in fünf Tagen ist Schluss. Du hast da unten drei Tage. Bis dahin muss Richard Cross von der Bildfläche verschwunden sein. Mit Jabberts Hilfe wird das schon klappen. Hier ist alles drauf, was du wissen musst.« Er reichte mir einen kleinen Datenchip.
    Widerwillig räumte ich ein, dass Stewart vielleicht nicht ganz Unrecht hatte. Einen Wachmann um den kleinen Finger zu wickeln, war eine Sache, besonders wenn man sich dafür nicht sonderlich verstellen musste. Ich war nach dem Zwangslager in ein Ausbildungscamp gekommen, in dem Justifiers auf den Einsatz vorbereitet wurden. Dort hatte ich gelernt, dass ich kein Talent dafür besaß, im Zweifelsfall die Agenten

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