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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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tot bin. Sie werden Fern nach Fort Meade zurückholen, ob ihr das passt oder nicht. Auch wenn sie nicht an meinen Tod glaubt, kann sie bestimmt nicht beweisen, dass die Leiche nicht mit der Akte zusammenpasst. Lass war mir gar nicht so unähnlich, wenn erst einmal der Schmutz runter ist. Sie ist bestimmt nicht in der Lage, uns auseinanderzuhalten – selbst wenn ich jetzt zur ihr hingehen und ihr einen Kuss geben würde.«
    »Wenn du diesen Eiszapfen küsst, hast du mich die längste Zeit gesehen.«
    Der Geist in meinem Inneren begann erneut zu rumoren und zwang mich fast in die Knie. Offenbar gefiel es Lass nicht, für ein Täuschungsmanöver herhalten zu müssen. Ich merkte, wie er versuchte, mich zu öffnen und zu fliehen. Schmerzerfüllt zuckte ich zusammen und sah Quinton mit verkniffener Miene an. »Los, verschwinden wir von hier. Ich muss endlich Lass loswerden.«

EINUNDZWANZIG
    W ir schafften es, Fern Laguire nicht über den Weg zu laufen, und verließen unbemerkt das Krankenhaus. Draußen winkte Quinton ein Taxi heran, das uns zu meiner Wohnung in West Seattle brachte. Die Temperaturen waren für einen Winter in dieser Stadt beinahe wieder normal. Erst als wir draußen standen, wurde mir klar, dass heute bereits Mittwoch war. Ich hatte also die ganze Nacht im Krankenhaus verbracht. Fern Laguire war demnach gar nicht so schnell in ihren Reaktionen, wie ich zuerst angenommen hatte.
    In der Wohnung vergrub sich das Frettchen in seinem Nest und weigerte sich, irgendeinen Kontakt mit mir zu haben. Chaos zuckte nur leicht mit dem Kopf und wich vor mir zurück, als ob ich schlecht riechen würde. Ich hörte auf, ihm meine Hand hinzustrecken. Man konnte es ihm nicht verdenken. Vermutlich nahm seine feine Nase all die Geister und Monster wahr, die mir begegnet waren – von dem wütenden Lass in meinem Inneren ganz zu schweigen.
    Ich überließ es also Quinton, sich um Chaos zu kümmern, während ich duschte. Gegen ihn schien mein Haustier nichts einzuwenden zu haben. Es mochte nicht nur ihn persönlich, sondern auch seine vielen interessanten Taschen.

    Sobald ich aus der Dusche kam, versuchte Quinton, mich davon zu überzeugen, dass ich ins Bett gehörte.
    »Du musst dich ausruhen!«
    »Ich kann mich erst ausruhen, wenn ich Lass losgeworden bin«, entgegnete ich.
    Er machte ein besorgtes Gesicht. »Du siehst nicht gut aus. Du zitterst, du zuckst … Und manchmal sind deine Umrisse nicht klar zu erkennen.«
    »Ein weiterer Grund, warum ich diesen Geist so schnell wie möglich aus mir raushaben möchte. Wir müssen die Schnur finden, die Lass weggeworfen hat … du weißt schon, die Leine. Und die müssen wir Qamaits zurückgeben.«
    »Wie willst du ein Stück Schnur auf dem Pioneer Square finden? Wir wissen doch nicht einmal, wonach wir suchen sollen.«
    »Lassiter wird uns helfen – wenn er weiß, was gut für ihn ist.«
    Lass zuckte zusammen und trat um sich. Durch meine Beine fuhr ein unangenehmer Schmerz, während in meinem Kopf Obszönitäten geschrien wurden.
    »Könntest du dich nicht zumindest ausruhen, bis es dunkel wird? Ich könnte zur Mahnwache der Frauen in Schwarz gehen und dich danach abholen.«
    »Ich werde mich nicht erholen, Quinton. Nicht ohne irgendwelche Mittel und etwas, das stark genug ist, um Lass außer Gefecht zu setzen. So etwas würde allerdings auch mich für einen ganzen Tag flachlegen.«
    Lass in meinem Inneren schien nicht viel gegen diese Idee einzuwenden zu haben. Offenbar gefiel es ihm, so noch einmal an irgendwelche Drogen zu kommen.
    »Wenn die Untergrundbewohner an der Mahnwache
teilnehmen«, fuhr ich fort, »und Solis und das FBI im Krankenhaus beschäftigt sind, haben wir auf dem Pioneer Square unsere Ruhe. Sobald wir die Leine finden, bin ich mir sicher, Sistu kontrollieren zu können und diese ganze Geschichte endlich zu einem Abschluss zu bringen.«
    Die dunkle Zorneswolke in meinem Inneren kreischte erneut voll Entsetzen auf. Diesmal war die Reaktion so heftig, dass ich ins Stolpern kam und mich hinsetzen musste. Vor Quinton tat ich allerdings so, als wollte ich bloß meine Schuhe anziehen.
    Er sah mich resigniert an und rollte dann mit den Augen. »Rosa wird mich bestimmt umbringen, wenn ich ihre Mahnwache verpasse.«
    »Sie kann dich gar nicht umbringen. Du bist doch schon tot«, spöttelte ich liebevoll. Allerdings klang es nicht ganz so freundlich, wie ich wollte, denn meine Stimme versagte auf einmal. Ich war kaum mehr in der Lage, Lass’ Flüche gegen Quinton

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