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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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gut, oder?«
    Quinton nahm ihm das Radio ab und begutachtete es. »Ja, das ist gut. Warte einen Moment.« Er ging zu einem der Tische, stellte das Gerät dort ab und griff nach einem knapp zwanzig Zentimeter langen schwarzen PVC-Rohr, aus dessen einem Ende zwei Metallenden herausschauten. Er brachte es dem Mann unter der Tür und wollte es ihm gerade reichen, als er auf einmal zögerte.
    »Du weißt doch, wie man das benutzt?«
    »Ja, klar. Klar!«, versicherte der Typ und wollte danach greifen.
    Quinton sah ihn misstrauisch an, ohne ihm das schwarze Rohr zu geben. »Gut, Lass. Ich zeige dir trotzdem lieber, wie es funktioniert. Nur für den Fall, dass du dich plötzlich nicht mehr daran erinnerst. Du hältst das eine Ende fest und drückst den Knopf auf dieser Seite. Siehst du?« Mit einem deutlichen Knacken bildete sich ein blauweißer Lichtbogen zwischen den beiden Drähten am anderen Ende. »Denk daran, dass du deinen Angreifer mit dem Metall berühren musst, ehe du den Knopf drückst. Okay?«
    Der bucklige Mann nickte heftig und nahm dann den selbstgebauten Elektroschocker entgegen. »Ja, klar. Logisch. Klar. Verstanden. Okay.«
    »Aber komm nicht auf die Idee, Tankers Hund damit einen Schlag zu versetzen. Das hast du doch nicht vor, oder, Lass?«
    »Er macht mir Angst! Ich mag keine … Tiere«, fügte Lass hinzu und warf wieder einen gehetzten Blick über seine Schulter.
    »Dann geh ihm aus dem Weg. Wenn du seinen Hund erledigst,
dann bringt Tanker dich um – ganz gleich, ob du einen Schocker hast oder nicht. Kapiert?«
    Lass ließ den Kopf hängen. »Ja, schon klar … Ich darf den Hund nicht schocken. Aber ich weiß sowieso, wie ich dem Hund am besten aus dem Weg gehe … Also gut – nur die unheimlichen Typen und Monster.«
    »Monster? Welche Monster?«, wollte Quinton mit angespannter Stimme wissen.
    Der kleine Mann sah ihn aus großen Augen an und wich einen Schritt zurück. »Du weißt schon. Diese Wesen, die aus den Wänden und Löchern kommen. Aus den Kanälen …« Lass klang nun noch schriller als zuvor und begann stärker zu zittern.
    »Ah … Die meinst du. Ja, das ist schon in Ordnung. Die kannst du von mir aus so lange schocken, wie du willst«, erwiderte Quinton und klopfte dem Kerl beruhigend auf die Schulter. »Das wird schon gut gehen.«
    Der Mann nickte und steckte sich das kleine Gerät in die Jackentasche. »Ja, okay. Danke, Q-Man.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in dem Korridor, der sich hinter der Tür zu Quintons Höhle öffnete.
    Quinton schloss die Holztür und wandte sich dann wieder mir zu. »Noch immer Lust auf das Bier?«, fragte er.
    »Ja, gerne«, erwiderte ich und setzte mich auf einen Stuhl, den ich unter einem der Tische herausgezogen hatte. Die kurze Szene mit Lass hatte mich etwas beruhigt. Quinton war offenbar tatsächlich kein gefährlicher Verrückter, der mich in sein Versteck gelockt hatte, um mich hier umzubringen. Lass wäre ein leichteres Opfer gewesen, dessen Verschwinden wohl kaum jemandem aufgefallen wäre.
    Er reichte mir ein Bier der New Belgian Brewing Company, was ich an der Form der Flasche erkannte. Der Aufkleber
war abgefallen. »Hier hast du ein geheimnisvolles Bier. Ich glaube, es ist weniger riskant als das andere Pennerglück, das ich sonst noch hier rumstehen habe.«
    Ich schnitt eine Grimasse, während Quinton die braune Flasche für mich öffnete. Zum Glück stellte sich bei einem ersten vorsichtigen Testschluck heraus, dass es sich um Sunshine Wheat handelte.
    »Hast du oft solche Besucher?«, erkundigte ich mich interessiert.
    Quinton dachte einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf. »Eigentlich nicht. Jedenfalls nicht mit solchen Wünschen. Es gibt immer wieder Leute, die zu mir kommen und mich bitten, etwas für sie zu reparieren oder irgendein Problem zu lösen. Aber Lass ist in letzter Zeit wirklich ziemlich nervös und wollte etwas, um sich weniger zu fürchten. Er fühlt sich verfolgt. Er versucht mal wieder, mit dem Trinken aufzuhören. Dann wird er immer ganz zittrig und leidet unter Verfolgungswahn.«
    »Er leidet also unter Entzugserscheinungen. Halluzinationen und so?«
    »Ja, wahrscheinlich. Er ist sich sicher, dass ihn jemand verfolgt. Allerdings könnte das durchaus nicht nur seiner Fantasie entspringen. Hier unten tauchen immer wieder Vampire auf, um auf Jagd zu gehen.«
    »Weißt du, Quinton, du bist verdammt cool, was Vampire betrifft. Die meisten glauben sowieso nicht an ihre Existenz. Die wenigsten

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