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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Clara?»
    «Wohin?», frage ich albern.
    «Auf ein Date», sagt er.
    «Was? Du meinst jetzt?»
    Er lacht, als schäme er sich. «Ach Gott», sagt er, dann bedeckt er das Gesicht mit den Händen. «Ich gehe jetzt nach Hause.» Er nimmt die Hände wieder von seinem Gesicht und lächelt verlegen. «Aber vielleicht, wenn wir wieder auf dem College sind. Ein ganz offizielles Date.»
    Ein Date. Ich springe in Gedanken zwei Jahre zurück, zum Abschlussball, und denke daran, wie es sich angefühlt hat, in Christians Armen zu tanzen, eingehüllt von seinem Duft, seiner Wärme, aufzuschauen in seine Augen und zu denken, dass ich endlich zu ihm durchgedrungen war, dass er mich endlich sah.
    Das war natürlich, bevor Kay, seine ehemalige Freundin, den Nervenzusammenbruch hatte und er ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren und nicht mich.
    Er seufzt. «Das wirst du mir wohl mein ganzes Leben lang vorhalten, was?»
    «Wahrscheinlich.»
    «Das wäre dann also ein Nein, ja?»
    «Nein.»
    «Nein?»
    «Ich meine, nein, das ist kein Nein. Das ist ein Ja. Ich gehe mit dir aus.» Darüber muss ich gar nicht weiter nachdenken. Bei uns sind es immer nur Waldbrände, offizielle Veranstaltungen und Beerdigungen gewesen. Verdienen wir denn nicht zur Abwechslung mal etwas Normales? Und es ist gut sechs Monate her, dass ich mich von Tucker getrennt habe. Es ist an der Zeit, denke ich, dieser Sache mit Christian eine Chance zu geben.
    «Ich habe mir gedacht, Abendessen und dann ins Kino», sagt er.
    «Abendessen und Kino klingt großartig.»
    Und jetzt wissen wir auf einmal nicht mehr, was wir zueinander sagen sollen, und mein Herz pocht schnell, und die Männer schaufeln die letzte Schicht Erde über Walter Prescott.
    «Ich will noch mal kurz …» Ich deute den Hügel hinauf zum Grab meiner Mutter, einem schlichten Marmorstein unter den Espen.
    Er nickt, dann steckt er die Hände in die Taschen und macht sich auf den Weg zu seinem Truck. Ich sehe ihm nach, als er wegfährt. Dann steige ich den Hügel hinauf und bleibe auf den Betonstufen stehen, die ich im letzten Jahr so oft in meiner Vision gesehen habe. Der Friedhof kommt mir jetzt anders vor: hässlicher, kälter, ein grauer, von Menschen verlassener Ort.
    Ich stehe ein paar Minuten da, schaue hinab auf das Grab meiner Mutter. Oben, in einer Ecke des Grabsteins, entdecke ich einen Schmutzfleck, und mit der behandschuhten Hand reibe ich daran, bekomme die Stelle aber nicht sauber.
    Manche Leute gehen auf Friedhöfe, um mit dem Menschen, der gestorben ist, zu reden. Ich wünschte, ich könnte das, aber in dem Moment, in dem sich die Worte Hallo, Mom in meinem Mund formen, komme ich mir blöd vor. Sie ist nicht hier. Ihr Körper vielleicht, aber an ihren Körper hier, unter Erde und Schnee, möchte ich nun wirklich nicht denken. Ich weiß, wo sie jetzt ist. Ich habe sie dort gesehen, wie sie in den Sonnenaufgang ging, fort vom äußeren Rand des Himmels. Hier ist sie nicht, in dieser Kiste, unter der Erde.
    Ich überlege, ob ich, wenn ich sterbe, wohl auch hier begraben werde.
    Ich gehe zu dem Maschendrahtzaun am Rand des Friedhofs und starre in den schneebedeckten Wald dahinter. Da spüre ich etwas, eine vertraute Traurigkeit, und ich weiß, dass er zu mir gekommen ist.
    «Komm raus», rufe ich. «Ich weiß, dass du da bist.»
    Erst nur Stille, dann höre ich Schritte im Schnee. Samjeeza tritt zwischen den Bäumen hervor. Ein paar Meter vor dem Zaun bleibt er stehen, und es überkommt mich das Gefühl, all dies schon einmal erlebt zu haben. Im Kopf errichte ich eine Wand zwischen uns, halte ihn von meinen Gedanken fern. Wir starren einander an.
    «Wieso bist du hier, Sam?», frage ich. «Was willst du?»
    Tief aus seiner Kehle erklingt ein leises Geräusch. Er hat eine Hand in die Tasche seines langen Ledermantels gesteckt, und ich überlege, ob er das Armband betastet, das ich ihm gegeben habe, das Armband meiner Mutter, das Einzige, was ihm von ihr geblieben ist.
    «Wieso hast du es mir gegeben?», fragt er nach einer ganzen Weile. «Hat sie dich darum gebeten?»
    «Sie hat mir gesagt, ich soll es bei der Beerdigung tragen.»
    Er neigt den Kopf. «Das erste Mal war in Frankreich», sagt er. «Hat sie dir je davon erzählt?» Er lächelt und schaut auf, seine Augen haben etwas Lebendiges. «Sie hat in einem Krankenhaus gearbeitet. In dem Moment, in dem ich sie sah, wusste ich, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Der Abdruck des Göttlichen war überall um sie herum.»
    Das ist es

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