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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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einen Vogel verwandelt hat.
    «Krah», sagt er zu mir, um mich zu verspotten, mich zu provozieren.
    Oh, diese verrückten, verdrehten Engel! Auf einmal bin ich so voller Wut, dass ich kurz davor bin, in Tränen auszubrechen. Ich trete in den Schnee unter meinen Füßen und lege dabei einen Fleck feuchter schwarzer Erde frei, bedeckt mit Kiefernnadeln, verrottenden Blättern, abgestorbenem Gras, ein wenig Kies. Ich bücke mich, hebe einen kleinen Stein auf, der so glatt und dunkel ist, als gehörte er irgendwo auf den Grund eines Flusses. Ich drehe ihn in meiner Hand.
    «Krah», sagt Samjeeza die Krähe.
    Ich schleudere den Stein in seine Richtung.
    Es ist ein guter Wurf, die Art Wurf, der mich im Handumdrehen ins Frauen-Softballteam von Stanford bringen würde. Er ist nicht ganz menschlich, dieser Wurf. Er peitscht durch die Luft wie eine Kugel, fliegt über den Zaun und geradewegs auf den lästigen, aufdringlichen Schwarzflügel zu. Ich habe gut gezielt.
    Aber der Stein trifft ihn nicht.
    Er schießt vorbei an dem Ast, der jetzt leer ist, und fällt geräuschlos in den Schnee auf dem Waldboden. Ich bin wieder allein.
    Fürs Erste.

    Ich freue mich darauf, im Wohnzimmerkamin ein schönes großes Feuer zu machen, etwas für Billy und mich zu kochen und vielleicht das Haus schon ein wenig weihnachtlich zu dekorieren, Wendy anzurufen und zu fragen, ob sie Lust auf Kino oder irgendetwas anderes hat. Ich brauche ein bisschen Normalität. Aber erst muss ich noch einkaufen.
    Und mitten im Supermarkt, bei den Backzutaten, laufe ich Tucker über den Weg.
    «Hallo», sage ich atemlos. Ich verfluche mein dummes Herz, weil es solche Sprünge macht, als ich ihn da stehen sehe, in weißem T-Shirt und Jeans mit Löchern, mit einem Korb voll grüner Äpfel, einer Zitrone, einem Päckchen Butter und einer Packung weißem Zucker. Anscheinend will seine Mutter Kuchen backen.
    Einen Moment lang sieht er mich an, als überlege er, ob er sich die Mühe machen soll, mit mir zu sprechen oder nicht. «Du hast dich ja ziemlich herausgeputzt», sagt er schließlich und mustert meinen Mantel und das schwarze Kleid, dazu die bis zu den Knien reichenden schwarzen Stiefel und mein Haar, das ich zu einem lockeren Chignon gebunden habe. Sein Mund verzieht sich zu einem spöttischen Lächeln. «Lass mich raten: Du willst zaubern und per Teleportation auf eine schicke Party in Stanford gehen, und du hast dich nur zufällig hierherverirrt.»
    «Ich komme von einer Beerdigung», erwidere ich knapp. «In Aspen Hill.»
    Sofort wird sein Gesicht wieder ernst. «Wer ist gestorben?»
    «Walter Prescott.»
    Er nickt. «Ich hab davon gehört. Er hatte einen Schlaganfall, oder?»
    Ich antworte nicht.
    «Oder wohl doch keinen Schlaganfall», überlegt er laut. «Er war einer von deinen Leuten.»
    Einer von meinen Leuten. Wie nett. Ich will weitergehen, denn das wäre vernünftig – einfach weggehen, mich gar nicht weiter mit ihm zu befassen –, aber dann bleibe ich doch stehen, drehe mich um. Ich kann nicht anders. «Mach das bitte nicht», sage ich.
    «Was denn?»
    «Ich weiß, du bist wütend auf mich, und das verstehe ich, wirklich, ich verstehe das nur zu gut, aber sei bitte nicht so. Du bist so ziemlich der netteste, liebenswerteste, anständigste Typ, dem ich je begegnet bin. Benimm dich nicht wie ein Mistkerl, nicht meinetwegen.»
    Er sieht auf den Boden, schluckt. «Clara …»
    «Es tut mir leid, Tuck. Ich weiß, es bedeutet vielleicht nicht so viel, wenn ich das sage. Aber es tut mir leid. Alles, was geschehen ist.» Ich drehe mich um, will weg. «Ich werde dir aus dem Weg gehen.»
    «Du hast nicht angerufen», sagt er, ehe ich flüchten kann.
    Verblüfft schaue ich ihn an, dann muss ich blinzeln. «Was?»
    «Diesen Sommer. Als du aus Italien zurück warst, ehe du nach Kalifornien gegangen bist. Du warst zwei Wochen zu Hause, oder? Und du hast nicht angerufen. Nicht ein einziges Mal», sagt er mit anklagender Stimme.
    Deshalb ist er also wütend auf mich?
    «Das wollte ich wirklich», antworte ich, was stimmt. Jeden Tag habe ich daran gedacht, ob ich ihn anrufen soll. «Ich hatte so viel zu tun», sage ich, was gelogen ist.
    Er wirft mir einen verächtlichen Blick zu, aber die Wut verschwindet aus seinem Gesicht, verwandelt sich in eine Art resignierte Enttäuschung. «Wir hätten noch mal etwas zusammen unternehmen können, ehe du wegmusstest.»
    «Tut mir leid», brummele ich wieder, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll.
    «Es ist

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