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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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habe da so eine Vision, in der jemand versucht, mich zu töten, was gut zu Dads Theorie passt, dass ich mein Schwert aus himmlischem Glanz schärfen sollte. Und wenn das noch nicht reicht, wie wäre es dann damit? Christian hat die gleiche Vision, nur in seiner Vision sieht er mich nicht mit einem Glanzschwert in der Hand. Er sieht mich schwach und blutverschmiert. Also werde ich vielleicht sterben.»
    Entsetzt starrt sie mich an.
    «So was passiert, wenn du mich nicht zurückrufst», sage ich und lasse mich auf ihr Bett fallen. «Die ganze sprichwörtliche Kacke ist echt sprichwörtlich am Dampfen. Ach, und gerade habe ich den Vogel wiedergesehen, und diesmal habe ich seinen Kummer gespürt, und es ist definitiv Samjeeza. Also bitte, das reicht ja wohl, oder?»
    Sie lehnt sich gegen den Türrahmen, als hätten all die schlechten Nachrichten ihr die Luft zum Atmen genommen. «Samjeeza? Bist du sicher?»
    «Klar. Ziemlich sicher.»
    Schweißperlen zeigen sich auf ihrer Stirn, ihre Haut hat einen grünlichen Farbton angenommen.
    «He, ich wollte dir doch keine Angst machen», sage ich und setze mich auf. «Ich meine, toll ist das alles nicht, aber …»
    «Clara …» Sie bricht ab und presst sich den Waschlappen an den Mund, holt tief Luft, schließt einen Moment die Augen. Und dann wird sie noch grüner.
    Alle Gedanken an Samjeeza sind aus meinem Kopf verschwunden.
    «Bist du … krank?»
    Ich bin nie krank gewesen, jedenfalls nicht richtig krank, keinen einzigen Tag in meinem Leben. Ich war nie erkältet, hatte nie die Grippe, nie einen verdorbenen Magen, nie Fieber, nie eine Ohrentzündung oder einen rauen Hals. Und Angela auch nicht.
    Engelblutwesen werden nicht krank.
    Sie schüttelt den Kopf, schließt die Augen.
    «Ange, was ist denn los? Und sag jetzt bitte nicht wieder, dass alles in Ordnung ist.»
    Sie macht den Mund auf, will etwas sagen, doch plötzlich stöhnt sie, rennt raus auf den Flur und zwei Türen weiter ins Bad, woher unmissverständliche Geräusche kommen; sie übergibt sich.
    Ich schleiche zur Badezimmertür. In einer der Kabinen kauert sie vor der Toilette, klammert sich an beiden Seiten fest, die Knöchel auf ihren Händen treten weiß hervor, und sie zittert.
    «Bist du okay?», frage ich sanft.
    Sie lacht, dann spuckt sie in die Kloschüssel, reißt sich ein paar Lagen Toilettenpapier ab und putzt sich die Nase. «Nein. Ich bin ganz entschieden nicht okay. Ach, Clara, ist das denn nicht offensichtlich?» Sie streicht sich das Haar aus dem Gesicht und funkelt mich mit wilden, glänzenden Augen an. «Ich bin schwanger.»
    «Du bist …»
    «Schwanger», sagt sie noch einmal, und das Wort hallt von den Fliesen wider. Sie steht auf, streicht sich die Kleidung glatt, drängt sich an mir vorbei und läuft zurück in ihr Zimmer.
    «Du bist …», versuche ich es wieder und folge ihr.
    «In anderen Umständen. Ja. Da ist was Kleines im Anmarsch. Ich bin guter Hoffnung. Erwarte ein Kind. Der Klapperstorch hat zugeschlagen. Ich esse jetzt für zwei.» Sie setzt sich aufs Bett, streckt den Rücken und hebt ihr T-Shirt.
    Ich starre auf ihren Bauch. Riesig ist er nicht, nicht so groß, dass ich etwas gemerkt hätte, wenn sie ihn nicht so vorrecken würde, aber er ist sanft gerundet. Eine schwach zu erkennende dunkle Linie führt von ihrem Bauchnabel nach unten. Mit müden Augen starrt sie zu mir hoch, und in dem Moment spüre ich, dass sie nur einen Lidschlag davon entfernt ist zu weinen. Angela Zerbino, kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    «So», sagt sie leise. «Nun weißt du es.»
    «Ach, Ange …» Wieder und wieder schüttele ich den Kopf, denn das kann doch unmöglich wahr sein!
    «Ich habe schon mit der Studienberaterin, mit Dr. Day, gesprochen, und noch mit drei oder vier anderen Leuten in der Verwaltung. Ich will sehen, ob ich es durchs Wintertrimester schaffe, denn bis ich fällig bin, dauert es noch eine Weile. Danach lasse ich mich dann beurlauben. Sie sagen, das ist kein Problem. Stanford wartet auf mich, egal, wann ich wiederkommen will; das ist die Vorgehensweise hier, wenn derartige Fälle eintreten.» Der Blick, den sie mir zuwirft, sagt, dass sie sich große Mühe gibt, tapfer zu sein. «Ich fahre zurück nach Jackson und ziehe wieder bei meiner Mutter ein. Es ist schon alles geklärt.»
    «Wieso hast du mir denn nichts gesagt?», frage ich atemlos.
    Sie senkt den Kopf, legt sacht eine Hand auf ihren Bauch. «Ich nehme an, ich wollte dir nichts sagen, weil ich nicht wollte,

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