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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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nur … ich dachte, wir könnten vielleicht …» Seine Kehle braucht eine Weile, bis er die Worte herausbringt. «Freunde sein.»
    Tucker Avery will mein Freund sein.
    In diesem Moment sieht er so verletzlich aus, wie er dasteht und auf seine Stiefel starrt, unter der Sonnenbräune sind seine Ohren leicht gerötet, die Schultern sind angespannt. Am liebsten würde ich die Hand ausstrecken und ihn am Arm berühren. Am liebsten würde ich lächeln und sagen: Klar. Lass uns Freunde sein. Ich wäre wahnsinnig gern mit dir befreundet .
    Aber ich muss jetzt stark sein. Ich darf nicht vergessen, weshalb wir uns getrennt haben: damit er ein normales Leben führen kann, damit er nach einer harmlosen Verabredung nicht von einem gefallenen Engel angegriffen wird, damit er seine Freundin küssen kann, ohne dass sie anfängt zu leuchten wie ein Feuerwerkskörper zur Feier des vierten Juli, damit er nicht ständig im Ungewissen ist. Er braucht jemanden, der normal ist. Jemanden, der alt wird, wenn er es auch wird. Jemanden, den er beschützen kann, wie ein Mann seine Frau nun mal beschützt, und nicht umgekehrt. Jemanden, der nicht so ist wie ich. Ich meine, schließlich hat mich noch vor fünf Minuten ein Schwarzflügel unter Druck gesetzt, der mich erpressen wollte. Ich werde von einem gefallenen Engel gejagt, der mich für seine «Sammlung» will. Ich werde kämpfen müssen. Möglicherweise sterben.
    Ich hole tief Luft. «Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.»
    Er schaut auf. «Du willst nicht mit mir befreundet sein?»
    Ich versuche, ihm in die Augen zu sehen. «Nein, will ich nicht.»
    Ich bin heilfroh, dass er meine Gedanken nicht lesen kann, wie Christian es tut. Er würde sehen, wie oft ich an ihn denke, wie oft ich von ihm träume, wie sich auch nach der ganzen Zeit ohne ihn mein Herz immer noch danach sehnt, ihn zu sehen, ihn zu berühren, seine Stimme zu hören. Er würde sehen, warum wir nicht Freunde sein können. Er würde sehen, dass ich mir jede Minute, die wir zusammen sind, wünsche, dass er die Arme um mich legt. Ich weiß noch genau, wie sich seine Lippen auf meinem Mund angefühlt haben. Ich werde ihn niemals, niemals , als einen Freund sehen können.
    Es ist besser so, rede ich mir immer wieder ein. Es ist besser so. Es ist besser so. Er hat sein Leben, und ich habe meins.
    Sein Kiefer spannt sich an. «Na schön», sagt er. «Ich verstehe. Mit uns ist es aus. Du ziehst weiter.»
    Ja , müsste ich jetzt zu ihm sagen. Aber ich bringe meinen Mund nicht dazu, dieses Wort auszusprechen.
    Er nickt, dann bewegt er die Hand, als wolle er jetzt seinen Cowboyhut aufsetzen, aber er hat ihn nicht dabei. «Ich sollte jetzt los», sagt er. «Ich hab noch viel zu tun auf der Ranch.»
    Er geht zum Ende des Gangs, dann bleibt er stehen. Da ist noch etwas, das er mir sagen will. Mein Atem stockt in meiner Kehle.
    «Ich wünsche dir ein schönes Leben, Clara», sagt er. «Du verdienst es, glücklich zu sein.»
    Meine Hände verkrampfen sich zu Fäusten, als ich ihn weggehen sehe.
    Du auch, denke ich. Du auch.

[zur Inhaltsübersicht]
    Weiche von mir, Dämon
    «Du bist mit deinen Gedanken woanders, Clara», sagt Dad. «Du musst dich konzentrieren.»
    Ich lasse meinen Teil des Besens sinken und keuche. Die Schulter tut mir weh, an der Stelle, an der Christian mich gerade getroffen hat. Seit einer halben Stunde trainieren wir in unserem Garten hinterm Haus in Jackson in knöcheltiefem Schnee, und bis jetzt ist es ziemlich ausgeglichen gewesen. Ich treffe ihn; er trifft mich. Obwohl dieser letzte Schlag ziemlich heftig war.
    Christian wirft mir einen Blick zu, und in seinen goldgesprenkelten Augen spiegelt sich schlechtes Gewissen.
    «Bist du okay?», fragt er leise. «Tut mir leid.»
    «Alles in Ordnung. Wir haben beschlossen, uns nicht zurückzuhalten, und ich habe meine Deckung vernachlässigt, also musstest du angreifen.» Ich lasse meinen Arm im Schultergelenk kreisen, stöhne auf, dann drehe ich den Kopf von einer Seite zur anderen, strecke mich. «Können wir mal eine Minute aussetzen? Ich brauche eine Verschnaufpause.»
    Dad runzelt die Stirn. «Dafür haben wir keine Zeit. Ihr müsst üben.»
    Dies ist unsere fünfte Trainingsstunde zusammen – ich, Dad und Christian –, und jedes Mal wirkt Dad angespannter, als reichten ihm unsere Fortschritte nicht aus. Die ganze Woche hat er uns wie verrückt schuften lassen, aber die Weihnachtsferien sind bald vorbei, und wenn wir erst einmal wieder im College sind,

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