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Unerwartet (German Edition)

Unerwartet (German Edition)

Titel: Unerwartet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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einer Flasche Bourbon, die Paul mitgebracht hat.
    „Du bist glücklich“, sagt Steffi und gibt mir schmutzige Teller an, die ich in die Spülmaschine räume. Sie lächelt mir zu und streichelt mir über den Arm, bevor sie die Reste des Nudelsalats im Kühlschrank verstaut.
    Deswegen mag ich sie so. Es reicht ihr, diese Tatsache einfach nur festzustellen, ohne mich in ein Gespräch über mein Gefühlsleben zu drängen.
    Sie hat recht, das bin ich tatsächlich. Auch wenn mir das Angst macht, ich bin wirklich glücklich. Bislang war dieser Zustand nie von Dauer, doch je länger es anhält, desto mehr schmerzt es, wenn es vorbei ist.
     
    Nachdem sich Steffi und Matthias verabschiedet haben, rücken Jakob und Paul damit raus, dass sie auch noch Geschenke für Ben haben. Ich möchte dagegen protestieren, doch die Freude in Bens Augen hält mich davon ab. Jakob schenkt ihm ein Lenkrad als Zubehör für seine Spielkonsole. Von Paul bekommt er das passende Spiel.
    Jakob war wohl klar, dass es meinen Kontostand überstrapaziert hätte, deswegen hat er die Sachen auf eigene Faust besorgt. Es gefällt mir nicht, aber es steht mir auch nicht zu, Bens Geburtstagsgeschenke abzulehnen.
    Wir versorgen die Jungs mit Getränken und Knabberzeug, bevor wir uns in meine Wohnung zurückziehen. Ben hat mir versprochen, dass in spätestens zwei Stunden das Licht aus ist.
    Ich bin nervös, als wir meine Wohnungstür hinter uns schließen. Das liegt natürlich auch an den beiden Männern, mit denen ich hier bin, doch momentan ist es noch die Angst, dass die Jungs nebenan alleine sind. Ich hoffe wirklich, dass sie nichts kaputt machen oder irgendeinen anderen Unsinn veranstalten. Über Alkohol brauche ich mir allerdings keine Sorgen zu machen.
    „Ich kann nicht fassen, dass du die Taschen der Jungs gefilzt hast“, sage ich zu Paul, der mich gerade von hinten umarmt. Seufzend streife ich meine Schuhe ab und lehne mich an ihn.
    „Sie hatten die Wahl. Entweder das oder keine Übernachtung. Ich war auch mal in dem Alter.“
    „Luca und Stefan scheinen vernünftige Kerle zu sein, aber es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen“, sagt Jakob. „Wir haben die Verantwortung und weder Paul noch ich sind daran interessiert, sich vor Eltern von Halbwüchsigen verantworten zu müssen, wenn sie sich unter unserer Aufsicht betrinken.“
    „Was ist mit dem Alkohol in deiner Wohnung?“
    Ich löse mich aus Pauls Umarmung und gehe vor den beiden ins Wohnzimmer.
    „In meiner Wohnung befindet sich nichts Alkoholhaltiges, außer Mundwasser.“
    Er hält die angebrochene Flasche Bourbon hoch, aus der sie vorhin getrunken haben.
    „Die hab ich in Sicherheit gebracht.“
    Paul schnappt sich die Flasche und verschwindet damit in der Küche, wo er nach Gläsern sucht.
    „Für mich nicht“, rufe ich und nehme Jakobs Hand, um mit ihm ins Wohnzimmer zu gehen. Ich schiebe ihn auf die Couch und lasse mich auf seinen Schoß fallen. Jakob hat sofort seine Hände unter meinem T-Shirt. Er streichelt über die seitlichen Rundungen meiner Brüste und küsst meinen Hals, doch ich nehme seine Hände weg, als Paul ins Wohnzimmer kommt.
    „Wegen mir müsst ihr nicht aufhören.“
    Im Vorbeigehen zieht er mir spielerisch am Zopf und drückt Jakob ein Glas Whiskey in die Hand.
    „Die Jungs sind noch wach und wir haben beide die Terrassentüren auf. Solange sie nicht schlafen, müssen wir uns wohl benehmen.“
    Jakob nimmt einen Schluck vom Bourbon. Er stellt das Glas beiseite und zieht mich gleich zu einem Kuss an seinen Mund. Seine Lippen sind immer noch vom Trinken benetzt. Ich lecke über seine Oberlippe, um den Geschmack einzufangen.
    „Mmmh …, schmeckt gut.“ Ohne Vorwarnung schiebe ich ihm meine Zunge in den Mund und hoffe, dort noch mehr von dem leicht rauchigen Aroma einzufangen. Jakob lehnt sich im Sessel zurück und lässt mich von seinem Mund kosten.
    „Ich hätte dir auch etwas mitgebracht, mein Engel. Aber deine Art zu trinken hat etwas für sich.“
    Nur widerwillig löse ich mich von Jakob und schenke Paul ein träges Lächeln.
    „Hast du noch mehr für mich?“, frage ich.
    Paul nimmt einen Schluck aus seinem Glas und setzt sich zu uns auf die Armlehne des Sessels. Er greift in meinen Nacken und zieht mich an seine Lippen. Jakob streichelt über meinen Rücken und beobachtet genau, was wir machen. Paul hat einen kleinen Schluck in seinem Mund belassen und tropft ihn vorsichtig auf meine Zunge. Er streicht mir ein paar lose Haare aus dem Gesicht und

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