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Ungeahnte Nebenwirkungen

Ungeahnte Nebenwirkungen

Titel: Ungeahnte Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pearl
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hatte, los.
    Da Carmen offenbar die Unterhaltung nicht übernehmen wollte, suchte Nicole nach einem intelligenten Einstieg. »Bist du allein hier?« hörte sie sich fragen. Das übertraf jede Anmache um Längen, dachte sie sarkastisch.
    Carmens Lächeln wurde breiter. »Ja«, antwortete sie knapp.
    »Ich auch«, informierte Nicole die Frau gegenüber ungefragt.
    Damit hatte sie ihre Intelligenz für alle Zeiten beleidigt, sie würde sich nie wieder bemerkbar machen!
    »Gut!« Carmens Lächeln bedeckte nun das ganze Gesicht.
    Sie neigte ihren Oberkörper wieder über den Tisch und fasste nach der Hand, die Nicole selbstvergessen neben ihrem Glas platziert hatte.
    Ihre Brüste sind kleiner als Mirjams, überlegte Nicole, doch was sie von ihnen erkennen konnte, gefiel ihr trotzdem. Nicole erwiderte den Händedruck. Die Frau zog sie an, ganz bestimmt, doch Nicole spürte, dass sie ihr ziemlich reserviert begegnete. Dazu bestand eigentlich gar kein Grund. Das Kribbeln, das die Hand auf ihrer in ihrem Bauch auslöste, tat gut. Sie empfand tatsächlich so etwas wie eine angenehme Spannung, was sie eher überraschte nach den emotionalen Tauchgängen, zu denen ihr Mirjam verholfen hatte.
    Die beiden Frauen saßen sich noch immer schweigend gegenüber. Inzwischen hatte die Musik von schnell auf langsam, dann wieder auf schnell und jetzt erneut auf langsam gewechselt.
    »Wollen wir tanzen?« fragte Carmen endlich.
    Nicole, die das Tanzen als überflüssige Leibesübung verachtete, nickte ohne zu zögern. Sie stand auch sofort auf und wartete auf Carmen, die noch einen Schluck aus ihrem Glas nahm.
    Ein Slowfox erklang. Carmen zog Nicole in ihre Arme. Sie war wenige Zentimeter größer als Nicole und übernahm automatisch die Rolle des Mannes, was die Führung anbetraf. Nach dem Fox, den sie mit gebührendem Abstand und auch ohne größere Komplikationen hinter sich gebracht hatten, begannen sich die Paare im Walzertakt zu drehen.
    Carmen verstärkte ihren Griff um Nicoles Taille. Nicole spürte jetzt deutlich die sehr weiblichen Formen ihrer Tanzpartnerin. Das blieb nicht ohne Folgen. Sie wurde unruhig, in ihrem Bauch begannen Schmetterlingskolonien mit Flugübungen. Die Temperatur im Raum stieg beträchtlich an, und ihre Haut brannte schon verdächtig.
    »Ich mag dich«, raunte Carmen in Nicoles Ohr.
    Nicole nickte nur, sie musste sich auf ihre Füße konzentrieren, denn sie war nahe daran, die Kontrolle über sie zu verlieren.
    »Du fühlst dich so weich an«, fuhr die Blonde fort, »und wirklich anregend!«
    Wieder nickte Nicole bestätigend. Sie erwiderte die Umarmung, in der sie sich nun befand, mit der gleichen Intensität, mit der sie sie selbst empfand.
    Carmen bewegte sich kaum mehr. Sie wiegte sich und Nicole nur noch sanft im Rhythmus der langsamen Musik hin und her. Nicole schloss die Augen und genoss das warme Gefühl, das von Carmen ausging.
    Die weichen Lippen, die plötzlich auf ihren landeten, überraschten Nicole. Sie öffnete die Augen und blickte in Carmens lächelndes Gesicht. Eigentlich ist das genau das, was ich brauche, dachte Nicole. Sie klappte die Augendeckel wieder zu und ließ ihren Mund über Carmens Stirn, über ihre Wangen bis zu den Lippen wandern. Carmen hatte sie schon erwartet. Sie erwiderte den Kuss anfänglich zurückhaltend, doch bald schon forderte ihre Zunge sanft streichelnd Einlass.
    Nicole öffnete ihre Lippen. Die warme Zunge glitt in ihren Mund, strich über ihre Zunge, berührte mit der Spitze die Innenseiten der Lippen, zog sich wieder zurück.
    Zeit, selbst aktiv zu werden. Nicole drängte sich so nahe wie möglich an Carmen. Sie stieß mit ihrer Zunge in die feuchte Höhle, streichelte sie auffordernd, bis Carmen endlich mit einem Seufzen reagierte und ihr entgegenkam.
    Längst hatte die Musik den Rhythmus wieder gewechselt. Die langsame Runde war vorbei, fetziger Rock’n’Roll schallte durch den Raum und verwandelte die vorher eng umschlungen Tanzenden in eine Horde wild zuckender Individuen, die außer Rand und Band geraten schienen.
    Nicole und Carmen hatten die Wirklichkeit aus ihren Köpfen ausgeblendet. Sie versanken in ihrem endlosen Kuss, den sie nur für Sekundenbruchteile unterbrachen, um Atem zu holen.
    Die Frauen um das Paar kannten die Anstandsregeln des Knigge wohl nicht, denn sie stießen immer wieder mit den beiden zusammen, so dass sie schließlich das Feld räumten. Hand in Hand verließen sie die Tanzfläche. In ihrer Ecke setzten sie den Kuss, aus dem sie so

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