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Ungeahnte Nebenwirkungen

Ungeahnte Nebenwirkungen

Titel: Ungeahnte Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pearl
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Frühstücksbar, vor der vier bequem aussehende Hocker standen, trennte die kleine Küche vom offenen Raum ab. Eine erste Tür zur Linken führte ins gelbgekachelte Badezimmer, hinter der zweiten Tür lag das Schlafzimmer. Die roten Vorhänge waren geschlossen und schienen durch die durchscheinende Sonne in Flammen zu stehen.
    Nicoles Blick verfing sich im gelb-roten Muster der Bettdecke, die auf einem ausladend breiten Doppelbett lag. Die Spanier waren konsequent, was die Verwendung ihrer Landesfarben betraf, stellte sie fest.
    Mirjam stand noch immer vor dem großen Fenster des Wohnzimmers und nahm den Ausblick in sich auf. »Nicole, komm her und genieß die Aussicht«, rief sie ihre Freundin zu sich. »Sie ist atemberaubend!«
    Nicole trat hinter Mirjam und blickte über ihre Schulter. Tatsächlich, ihrem Auge bot sich der freie Blick über ein stahlblaues Meer, an dessen Ufer sich eine schmale Straße wie eine Schlange über die steilen Klippen wand. Wandte sie ihr Gesicht nach links, verlor sich ihr Blick in der Unendlichkeit, die hinter dem Horizont weiterging.
    Mirjam lehnte sich zurück und legte ihren Kopf auf Nicoles Schulter. Sie schloss die Augen und atmete Nicoles Duft ein.
    »Es ist schön hier«, flüsterte sie, »mit dir!«
    Nicoles Arme schlossen sich um Mirjam. Ja, wunderschön, murmelte sie in Gedanken.
    Ihre Augen suchten noch immer einen Fixpunkt auf der unbewegten Oberfläche des Meeres. Sie genoss die unerwartete Nähe ihrer Geliebten, die Ruhe, die in diesem seltenen Augenblick zwischen ihnen bestand. Mehr wollte sie nicht, dachte sie, nur dieses Gefühl von Zugehörigkeit, von Gemeinsamkeit, das war genug.
    »Wollen wir jetzt unser Gepäck verstauen oder erst eine kleine Erkundungstour durch den Ort unternehmen?« fragte Mirjam aus dem Badezimmer. Sie hatte sich den Reisestaub abgeduscht und schien schon wieder voller Energie zu sein.
    Nicole räkelte sich auf dem Sofa. Sie war beinahe eingeschlafen, während sie den Reiseführer nach lohnenden Besichtigungsobjekten durchforstet hatte. Die Reise war anstrengend gewesen, da sie vom Flughafen in Barcelona noch eine zweistündige Bahnfahrt in einem stickigen Zugabteil bis in ihren Urlaubsort hatten auf sich nehmen müssen.
    »Ich stell mich noch schnell unter die Dusche, dann können wir uns die Gegend hier genauer ansehen«, antwortete Nicole widerstrebend.
    Sie wäre lieber im Appartement geblieben, hätte vielleicht noch ein bisschen gelesen oder versucht, mit Mirjam die Tragfähigkeit des Lattenrosts ihres Bettes zu testen, doch ihre Freundin sprühte vor Unternehmungslust und wollte ganz offensichtlich den Nachmittag nicht in den klimatisierten Räumen verbringen.
    Wenig später schlenderten Nicole und Mirjam dem Strand entlang. Sie hatten die breite Straße überqueren müssen, was eine fast lebensmüde Aktion gewesen war, doch jetzt genossen sie den warmen Wind, der vom Meer herüberwehte, die Sonne, die ihnen ins Gesicht schien und das Knirschen des grobkörnigen Sandes unter ihren Sandalen.
    Mirjam, die sich bei Nicole eingehängt hatte, lächelte vor sich hin. Nicole sah dazu eigentlich keinen Anlass, doch sie fragte nicht danach, sondern beschloss, sich einfach wohlzufühlen. Das Schweigen zwischen ihnen fühlte sich gut und richtig an.
    Plötzlich endete der Sandstreifen. Sie standen vor einem Hotelkomplex, der durch eine hohe Mauer signalisierte, dass es hier für das Fußvolk nicht mehr weiterging.
    Mirjam wandte sich an Nicole. »Lass uns das Städtchen genauer ansehen«, schlug sie vor.
    Nicole nickte ergeben. Sie hatte gehofft, dass der Spaziergang Mirjams Tatendrang befriedigen würde und sie anschließend in ihr Appartement zurückkehren könnten, doch dem war nicht so.
    Eigentlich handelte es sich bei ihrem Urlaubsdomizil nicht um eine Stadt, sondern bestenfalls um einen größeren Ort. Die Tourismusindustrie hatte aus diesem einst verschlafenen Dörfchen an der Mittelmeerküste ein Mekka für Sonnenhungrige gemacht und damit bei der einheimischen Bevölkerung Begehrlichkeiten geweckt. Statt der typischen, einfachen Steinhäuser bestimmten Hotelbauten, Appartementhäuser und Betonblocks das Bild. Einzig der vom Meer abgewandte Ortskern ließ ahnen, wie noch vor fünfzig Jahren das Dorf, das von Fischerei und Landwirtschaft gelebt hatte, ausgesehen haben musste.
    Mirjam ließ ihre Augen flink über die Aufschriften der Souvenirgeschäfte gleiten, wandte sich kopfschüttelnd ab und blickte Nicole vielsagend an.
    »Wir müssen

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