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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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gedacht, dass ich ja selbst schuld bin. Wie kannst Du etwas Festes mit mir wollen, wenn ich solche Sachen mache?
     
    Dass ich nicht mit Daniela geschlafen habe, war übrigens vorher so mit ihr abgesprochen. Auch wenn sie Dir vielleicht einen anderen Eindruck vermittelt hat, es war mein Wunsch. Sie dabei zu haben, war in Ordnung, aber das hätte ich nicht gekonnt. Ich könnte auch nicht dabei zusehen, wie Du Sex mit einem anderen Mann hast.
     
    Melina, ich liebe Dich! Du bist die Eine für mich. Ich will keine Andere und das wird sich auch nicht mehr ändern. Berufe dich nicht immer darauf, dass es vor Jahren nicht mit uns funktioniert hat. Wir waren noch Kinder, die viel zu sehr auf sich selbst fixiert waren, um eine erwachsene Beziehung zu führen.
     
    Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, ob ich eine Antwort auf diese Mail möchte. Wir werden aber darüber reden, wenn ich wieder da bin. Egal was passiert, ich bin immer noch Dein Freund.
     
    Im Anhang habe ich Dir meine Fluginformationen geschickt, in der Hoffnung, dass Du mich in Düsseldorf abholst. Mein Bruder würde mich holen, aber Du bist das vertraute Gesicht, dass ich als Erstes auf deutschem Boden sehen möchte.
     
    Du kannst Dir mein Auto bei Thomas holen, um mich einzusammeln. Er weiß schon Bescheid.
     
    Ich kann es kaum erwarten, Dich wiederzusehen, auch wenn es noch vier Wochen dauert.
     
    Schreib mir zurück. Oder auch nicht. Ich weiß es selbst nicht.
     
    Bis bald.
    Sven
     
    Verstohlen wische ich mir die Tränen aus den Augen, auch wenn mir niemand zusieht. Selbst wenn er meine erste Liebe war, müssen wir der Sache noch eine Chance geben. Wenn ich zu mir selbst ehrlich bin, dann habe ich vor und nach ihm keinen Mann geliebt. Es war immer nur er, der in der Lage war, so nah an mich ranzukommen. Und ich habe noch nie so gelitten, wie in den letzten Monaten.
    Langsam wird Max unruhig. Ich sichere ihn mit Kissen ab, damit er nicht von der Couch purzelt, während ich seine Milchflasche aufwärme. Zwar macht er noch längst keine Anzeichen, sich zu drehen, aber irgendwann ist ja immer das erste Mal.
    Seine Milch zieht er allerdings schon weg wie ein Großer. Die ganze Zeit beobachtet er mich aufmerksam, während er hungrig an der Flasche saugt. Doch auf den letzten Schlucken macht er schlapp und kämpft schon wieder gegen den Schlaf.
    Vorsichtig stelle ich die Flasche beiseite und hebe ihn unter den kleinen Armen vor mein Gesicht, damit ich ihn ansehen kann. Meine Finger unterstützen seinen wackeligen Kopf. In dem Moment stößt er laut auf und reißt erschrocken die müden Augen auf, um mir dann mit einem kleinen Lächeln seinen zahnlosen Mund zu zeigen.
    Ich bin hin und weg. Hat er mir gerade tatsächlich sein erstes Lächeln geschenkt? Kim hat nichts davon erwähnt, dass er es bei ihr schon einmal gemacht hat.
     
    Im Kinderzimmer mache ich ihm noch eine frische Windel und lege ihn dann im Schlafsack in sein Bett. Eigentlich wollte ich noch etwas für ihn singen, doch er hat schon fest die Augen zu und atmet tief und ruhig. Seine kleinen Ärmchen liegen ausgestreckt neben ihm, die speckigen Fingerchen zu Fäusten geballt. Als er auch die Hände ausstreckt, weiß ich, dass er endgültig im Tiefschlaf liegt.
    Ich lösche das Licht und schleiche mich nach draußen. Vorsichtig schließe ich die Tür und greife mir das Empfangsteil vom Babyfon auf der Dielenkommode. Gerade will ich zurück ins Wohnzimmer gehen, um Svens Mail zu beantworten, als es an der Tür klingelt.
    Hoffentlich weckt das Geräusch Max nicht wieder auf.
    Durch den Türspion sehe ich auf zwei uniformierte Polizeibeamte. Das kann nichts Gutes bedeuten. Da ich aber Kims Umgang kenne, öffne ich die Tür nur einen Spalt mit vorgelegter Kette.
    „Guten Abend. Sind sie die Schwester von Kim Baur?“
    „Ja?“
    „Dürfen wir bitte reinkommen? Wir müssen etwas mit Ihnen besprechen.“
    „Ich muss sie bitten, sich auszuweisen“, sage ich mit soviel Dominanz, wie ich aufbringen kann. Allmählich habe ich ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch, dass es mehr ist, als nur Kim, die mal wieder über die Stränge geschlagen hat.
    Die Beamten weisen sich ohne Zögern aus und ich lasse sie durch ins Wohnzimmer.
    Zaghaft setze ich mich auf die Couch und warte auf die Hiobsbotschaft. Inzwischen schlägt mir mein Herz bis zum Hals.
    Der jüngere Polizist sieht auf Max‘ blaue Babydecke neben mir und schluckt schwer.
    „Ihre Schwester war in einen Autounfall verwickelt. Die

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