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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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wortlos meine Hand und zieht mich ins Schlafzimmer, wo ich einfach nur erschöpft in seinen Armen einschlafe.
    Am nächsten Morgen ist mein Bett allerdings wieder leer. Nur ein kleiner Zettel erinnert an seine Anwesenheit.
     
    Zusammen sind wir perfekt.
     
    Das sind wir. Aber bleiben wir das auch, wenn Max mit im Spiel ist? Zur Zeit habe ich so viele Dinge im Kopf, dass ich mich nicht in der Lage fühle, bezüglich Sven einen klaren Gedanken zu fassen. Ich weiß nur, dass ich nicht bereit bin, ihn gehen zu lassen.
     

17.
     
    Jennys neuer Freund Daniel ist auf den ersten Blick ein bierernster Typ im Businessanzug. Gut aussehend, keine Frage. Von Jenny erwarte ich auch nichts anderes. Nicht, dass er bei unserem Ausflug auf die Kirmes einen Anzug tragen würde, aber er ist halt durch und durch Geschäftsmann und tritt auch so auf. Solange, bis keiner mehr hinsieht.
    Ich habe seit Wochen nicht mehr so gelacht. Der Typ schafft es, trockene Sprüche zu klopfen, dass mir manchmal die Augen aus den Höhlen treten. All das, ohne eine Miene zu verziehen und so zu tun, als wäre nichts gewesen. Wenn er sein eigenes Verhalten nicht so gut übergehen könnte, hätte er sich von den Schaustellern heute sicher schon eine gefangen.
    „Es tut gut, dich wieder lachen zu sehen. Auch wenn ich nicht der Auslöser dafür bin.“
    Sven legt einen Arm um mich und zieht mich an sich, als wir in die nicht wirklich gruselige Geisterbahn reinfahren.
    „War ich wirklich so schlimm in den letzten Wochen?“
    „Baby, du hast jeden Grund dazu.“
    Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und streicht mir durch die Haare.
    „Aber ich liebe dich auch, wenn du grimmig bist.“
    „Sven…“, seufze ich und sehe zu ihm auf.
    „Nimm es einfach hin. Ich erwarte keine Entscheidung bezüglich unseres Status‘, nicht unter den aktuellen Umständen, aber ich werde auch nicht so tun, als wärst du meine Schwester.“
    Er drückt mein Kinn nach oben und presst sanft seine Lippen auf meine.
    „Außerdem würde ich mit einer Schwester nie die Dinge tun wollen, die ich mit dir tue und bei denen du sehr willig mitmachst.“
    Wir haben gemeinsam schon so ziemlich alles Mögliche ausprobiert und kennen auch keine Scham voreinander, aber dennoch bringt er mich mit solchen Bemerkungen zum Erröten.
    „Meinst du, ich kann gleich noch Jana anrufen? Um zu hören, wie es Max geht?“, lenke ich vom Thema ab.
    Sven grinst wissend und holt sein Handy aus der Hosentasche. Er tippt eine Nachricht und bekommt kurz drauf schon Antwort. Mit einer hochgezogenen Augenbraue hält er mir das Display entgegen. Jana hat ein Foto von Max geschickt, wie er friedlich schlafend im Reisebett liegt.
    Auch wenn ich Jana vertraue und sie wirklich genug Erfahrung durch die Zwillinge hat, kann ich schwer loslassen. Eigentlich fällt mir das mit jedem Tag schwerer. Vielleicht gewöhne ich mich doch allmählich daran, dass ich jetzt Mutter bin.
    „Du weißt, dass wir ihn heute Nacht nicht mehr holen müssen. Er schläft, und eigentlich wäre es dumm, ihn mitten in der Nacht wieder in deine Wohnung zu schaffen.“
    Sven sieht mich hoffnungsvoll an.
    „Und das heißt gleichzeitig, du hättest gerne einen Schlafplatz in meinem Bett für heute Nacht?“
    „Wer redet hier vom Schlafen? Ich würde es bevorzugen, dich meinen Namen schreien zu hören. Und das nicht, weil ich dir auf die Nerven gehe.“
    Er zwinkert und zieht mich aus der Gondel der Geisterbahn, die schon stehen geblieben ist. Von der Fahrt habe ich nicht wirklich viel mitbekommen.
    Draußen warten Jenny und Daniel auf uns. Meine Freundin zieht mich beiseite und geht mit mir vor, während die Männer hinter uns her schlendern.
    „Was läuft jetzt bei euch beiden?“
    Sie hakt sich bei mir ein und sieht mich erwartungsvoll an.
    „Alles beim Alten, würde ich sagen.“
    „Melina, er liebt dich. Wann siehst du das endlich?“
    Daran habe ich nie gezweifelt. Mangelnde Liebe zwischen uns beiden war ja nie das Thema.
    „Ich weiß das. Und ich liebe ihn auch. Aber so einfach ist es eben nicht.“
    Liebe ist nicht genug, um gemeinsam ein Kind großzuziehen.
    Bevor wir in eine weitere Diskussion ausbrechen können, holen die Männer auf und ziehen uns in eines der Bierzelte. Wir suchen uns einen Tisch und bestellen Getränke. Jenny kann es jedoch nicht lassen und fängt jetzt bei Sven an.
    „Was läuft da eigentlich zwischen euch, Sven? Erleuchte mich mal, denn irgendwie bin ich mit eurer Form der Beziehung

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