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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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beiden Fällen werde ich aus ihm herausbekommen, wo EI Carnicero zu finden ist. Und dafür zahlen Sie mich schließlich. Es wird Sie noch mehr kosten, durch ein Geständnis Ihr Land wiederzubekommen, aber Sie sind doch bereit, dafür zu zahlen, oder nicht?«
    Hamilton Kingsley hatte widerwillig genickt. Er hatte nichts weiter gesagt und Nate Fiske mit seinem Schweigen seine Zustimmung erteilt, zu tun, was nötig war.
    Das einzige, was Hank noch helfen konnte, war, wenn er durchhielt, indem er weiterhin auf seiner Unschuld beharrte. Er konnte nur beten, dass einer dieser rauhen Männer ihm schließlich doch noch glauben würde. Vielleicht ließ Kingsley sich auch erbarmen und rief sie zurück. Das konnte allerdings noch lange dauern. Kingsley war zu empfindsam, und er würde sich wahrscheinlich nicht mehr blicken lassen, bis alles vorbei war.
    Eine Flucht stand außer Frage. Es waren sieben Männer von der brutalsten Sorte. Hank kannte diesen Menschenschlag, der leichtes Geld verdienen wollte und zu allem fähig war, selbst zu Mord. Er hasst e sie inzwischen alle - Nate, der Hanks Pläne durchschaut hatte, und Ross, den riesigen Texaner, der ihm mit einem Fausthieb zwei Rippen eingeschlagen hatte. Dann gab es noch den, den sie Sankey nannten, und er hatte gelacht, als er Hanks Finger umbog. Er war zugleich auch derjenige, der darauf beharrte, dass nur weitere Foltern ein Geständnis herbeiführen konnten.
    Die Namen der anderen kannte Hank nicht. Drei der Männer hielten sich im Hintergrund und standen Wache, während die anderen schliefen. Sie hielten sich aus den Verhören und aus den Foltern heraus.
    Hank stellte fest, dass er einen der Männer am meisten hasst e, und das war Camacho, der Mexikaner mit dem flachen Gesicht. Ein kleiner, doppelzüngiger, wendiger Schurke. Er war der Schlimmste von allen. Er flüsterte ihm spanische Worte zu und heuchelte Mitgefühl mit seiner beschwichtigenden Stimme, die er nur einsetzte, wenn Hank die größten Qualen erlitt.
    Sein bärtiges Gesicht bewegte sich jetzt dicht vor Hanks Augen. »Bist du wach, Amigo? Die Gringos werden ungeduldig. Ich kann dir nicht helfen, solange du mir nicht sagst, was sie wissen wollen.«
    Hank versuchte, die Stimme abzublocken, die ihm einschmeichelnd zuredete, aber es gelang ihm nicht. Er sah jetzt klarer. Ein paar der Männer schliefen, aber Sankey war nicht unter den Schlafenden. Er kauerte mitten in der Scheune vor einem Feuer und hielt ein Messer mit langem Griff in die Flammen. Allein die Frage, was er mit diesem Messer anfangen würde, war eine Folter für sich.
    »Confiesa Usted Sufatta?«
    »Welche ... Schuld?« gelang es Hank hartnäckig hervorzustoßen.
    »Estúpido hombre!« sagte Camacho angewidert. »Nate, dem reicht es. Bald läßt er Sankey mit dir machen, was er will. Warum gestehst du nicht jetzt? Wenn der alte Kingsley sein Land durch dieses Geständnis wiederbekommt, heißt das mehr Geld für diese desperados. Comprende? Die Männer wollen mehr Geld haben. Also, was ist?«
    Hank antwortete nicht, und Sankey rief: »Hat es ihm gereicht, Camacho?«
    »Ich glaube nicht, Amigo.« Der Mexikaner schüttelte matt den Kopf. »Er stellt sich sehr dumm an.«
    »Dann geh weg, und lass ihn in Ruhe.« Sankey stand auf. »Jetzt bin ich dran.«
    » Lass das bleiben, Sankey.« Nate vertrat ihm den Weg. »Ich habe dir gesagt, dass das nicht in Frage kommt. Er würde es unter keinen Umständen überleben.«
    »Zum Teufel, in den Ländern im Osten wird das laufend gemacht. Die Männer überleben es - sie sind bloß keine Männer mehr.« Sankey kicherte vor sich hin. »Verdammt noch mal, Nate, ich brauche es doch gar nicht wirklich zu tun. Ich garantiere dir, dass er in dem Moment alles auspackt, in dem die heiße Klinge seine Haut berührt.«
    »Es gibt andere Möglichkeiten. Der Alte will nicht, dass er stirbt, und wenn wir Geld wollen, müssen wir es auf seine Art machen. Verstanden?«
    »Wie wäre es dann damit?«
    Sankey zog seine Waffe und feuerte sie ab, ehe Nate ihn zurückhalten konnte. Hank wand sich zuckend, als die Kugel sich durch seinen Schenkel schnitt. Doch er schrie nicht auf. Im nächsten Moment ließ der Schmerz nach, und nur ein dumpfes Brennen blieb zurück. Sein Körper entspannte sich, wurde schwerer und schwerer, und sein Verstand verlor die Schärfe und spielte ihm Streiche. Er sah den Goldgräber aus Denver vor sich, von Kugeln durchlöchert, aber am Leben. Er sah Samantha mit einer Waffe in der Hand, bereit, immer mehr

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