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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gewesen war. Die Gewalt, die er immer über sie gehabt hatte, wenn er sie in seinen Armen hielt, war sofort wieder da, so stark wie jedes Mal . Sie vergaß alles um sich herum und spürte nur noch seinen Kuss , den Zauber dieses Kusses, das Wunder dieses Kusses.
    Es dauerte lange, bis Hank sich mit einem Seufzer von ihr los riss . Er warf ihr einen Blick zu, in dem sehnsüchtiges Verlangen lag. Doch er hielt sich an sein Wort, wandte sich ab und ging.
    Samantha starrte entgeistert die geschlossene Tür an. Er konnte sie immer noch atemlos und bebend zurücklassen. Warum? Warum konnte das nur er?
     

42
    Sie war in Schweiß gebadet. »Kommt der Arzt?« fragte Samantha, die sich vergebens bemühte, über den Schmerz Herr zu werden, der immer stärker wurde.
    »Si, si, er ist auf dem Weg«, versicherte ihr Froilana, die gerade Holz nachlegte, obwohl das Feuer schon lodernd brannte.
    Die Wehen hatten an diesem Nachmittag eingesetzt. Erst hatte sich Samantha nichts dabei gedacht. Im letzten Monat
    hatte sie so oft ein geringfügiges Unbehagen verspürt. Der dumpfe Schmerz erschien ihr bedeutungslos. Doch Froilana hatte ihr Stirnrunzeln bemerkt. Ihr war klar, dass es an der Zeit war.
    Samantha hätte am liebsten geweint oder geflucht. Sie hätte sich nicht träumen lassen, dass es so schlimm sein würde. Sie hatte gehört, es sei schmerzhaft, aber es sei jede Minute dieser Schmerz wert. Ha! Wer hatte ihr diesen Unsinn erzählt? Lana? Was wußte denn Lana? Das hatte sie nie durchgemacht. Es war einfach unglaublich. Sie beschloss , es zu ihrem Lebensinhalt zu machen, anderen Frauen abzuraten, jemals Kinder zu bekommen.
    »Willst du mich mit diesem Feuer rösten?« schrie Samantha.
    »Cálmese, Sam.«
    »Glaubst du, du wärst an meiner Stelle ruhig?«
    »Willst du, dass sie dich unten hören?«
    »Wer? «
    »Dein hermano und ... «
    Samantha stöhnte. Sobald der Schmerz nachließ, sah sie ihre Freundin scharf an. »Und?«
    »Habe ich und gesagt? Cielos, wo bin ich bloß mit meinen Gedanken?« erwiderte Froilana ausweichend.
    Samantha ging der Sache nicht weiter auf den Grund. Sie war zu erschöpft, um sich dafür zu interessieren, wer noch unten saß. Wahrscheinlich Teresa. Seit jenem Abend vor zwei Monaten, an dem Hank plötzlich wieder in ihr Leben getreten war, war sie oft zu Besuch gekommen.
    Samantha hatte Sheldon nie nach Hanks Adresse gefragt. Sheldon seinerseits hatte Hanks Besuch mit keinem Wort erwähnt. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er diesen Abend einfach vergessen wollte.
    Hier lag sie jetzt und bekam Hanks Kind. Es war nicht fair, dass seine Rache so weit gegangen war. Samantha biß sich auf die Lippen, als der Schmerz wieder einsetzte.
    »Wann hört das denn endlich auf, Lana?« fragte sie in ihrer Verzweiflung. »Ich halte das wirklich nicht mehr lange aus.«
    »Du wehrst dich dagegen. Damit machst du alles schlimmer. Es kann noch lange dauern, und bis dahin ist der Arzt auch bestimmt da.«
    »Ich glaube, ich sterbe, ehe es vorbei ist«, stöhnte Samantha.
    »Es ist nur beim ersten Kind so schlimm, Samantha. Beim nächsten geht alles leichter.«
    »Beim nächsten! Noch ein Kind! Niemals!«
    Samantha fiel auf ihr Kissen zurück. Seit Monaten war sei n ur noch unglücklich. Das Leben auf der Ranch ihres Vaters war qualvoll gewesen, weil sie sich durch die Scheune täglich an jene grauenvolle Nacht erinnert hatte. Doch als Samantha merkte, dass sie schwanger war, war ihr Hass auf Hank wieder erwacht. Er hatte ihr ein Kind gewünscht, und er hatte bekommen, was er wollte. Sie war wütend, aber gleichzeitig war sie auch erleichtert, weil sie jetzt einen Vorwand hatte, diesen ver hasst en Ort zu verlassen.
    Doch auch in England war es ihr nicht besser gegangen. Bei der Vorstellung, das Kind allein aufziehen zu sollen, wurde ihr ganz elend zumute.
    Der Schmerz wurde unerträglich, und Samantha schrie laut auf. Im selben Moment betrat der Arzt das Zimmer. Es interessierte sie nicht mehr, dass der Arzt gekommen war. Hank war derjenige, der jetzt hier sein sollte. Er war für sie verantwortlich. Nein, sie wollte ihn nicht hier haben, sie wollte nicht, dass er wußte, wie sehr sie litt.
     
    Sheldon hatte Hank versprochen, ihn holen zu lassen, wenn es soweit war, und Hank war überglücklich, als er die Nachricht bekam. Lorenzo war mit ihm gekommen, doch Hank hatte ihm nicht eine Sekunde zugehört, während sie durch London fuhren. Samantha gebar sein Kind. Ihr Kind. Das Kind, das ihrer beider Kind war.
    Gleich

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