Ungestüm des Herzens
zurückzukehren. Wie sollen wir sie dort aus dem Weg schaffen? Dort wird sie von ihrem Vater beschützt. Das ist zu riskant.«
»Wir werden uns darum kümmern müssen, ehe sie abreist. « »Aber die Hochzeit findet in zwei Wochen statt.«
»J e eher, desto besser. Deine Hochzeit mit Sheldon kann vielleicht wegen dieser Tragödie um ein paar Monate verschoben werden, aber dann sind wir frei von allen Sorgen und können zu unseren ursprünglichen Plänen zurückkehren.«
»Und wie?«
Er zuckte die Achseln. »Ich habe es mir noch nicht genauer überlegt. Hast du irgendwelche Ideen?«
»Selbstmord. Schließlich ist sie sehr temperamentvoll - und sie versteht sich nicht mit ihrem Mann.«
»Du meinst, sie bringt erst das Baby und dann sich selbst um?« Jean lachte trocken. »Nein, nein, Chérie , das mit dem Selbstmord haut nicht hin. Sie betet den kleinen Jungen an. Niemand würde jemals glauben, dass sie ihn getötet hat. Sich selbst vielleicht noch, aber nicht den Jungen.«
»Dann könnte man dem Mann die Schuld geben. Es ist kein Geheimnis, dass sie vorhat, zu ihrem Vater zurückzukehren, und Chavez ist dort nicht willkommen.«
»J a, aber auch er würde niemals den Jungen umbringen.«
»Und was schlägst du vor?« fragte Teresa verdrossen. »Sie ist nirgends allein mit dem Kind, außer im Haus ihres Bruders. Und die beiden müssen auf einmal umgebracht werden.«
»Das stimmt, und da wir sie dort nicht umbringen können, müssen wir beide zusammen aus dem Haus locken.«
»Aber dieses mexikanische Dienstmädchen ist immer dabei, wenn sie mit dem Kind das Haus verlässt .«
»Ich rede nicht davon, dass sie absichtlich das Haus verlässt . Irgendwie werden wir sie aus dem Haus locken, vielleicht wenn alle anderen schlafen. Ja, jetzt habe ich es!« sagte er aufgeregt. »Es wird den Anschein haben, als sei Samantha mit dem Kind fortgelaufen. Sie kann eine Nachricht hinterlassen, die das unterstreicht. Der Grund ihres Weglaufens ist natürlich ihr Mann. Sie fürchtet, er wird versuchen, ihr das Kind wegzunehmen, und daher muss sie gehen, ohne dass er je erfährt, wohin sie gegangen ist - das heißt, sie verschwindet. «
»Aber Sheldon muss erfahren, dass sie tot sind. Sie müssen für tot erklärt werden.«
»J a, eine ganz einfache Geschichte. Sie ist auf Straßenräuber gestoßen. Die Straßen auf dem Land sind nicht sicher.« Er grinste. »Hören wir nicht ständig von Raubüberfällen und Morden? Natürlich weiß sie das nicht, und daher wird sie so dumm sein, Sheldons beste Kutsche zu nehmen. Welcher Räuber kann einer prächtigen Kutsche widerstehen, die ohne Eskorte vorbeikommt?«
»Du bist wirklich brillant, caro!« rief Teresa aus. »Kein Wunder, dass ich dich so sehr liebe.«
»Und ich dich, ma bien-aimée.«
»Aber du wirst es selbst tun?«
Jean kniff seine hellblauen Augen zusammen. »Ich glaube nicht. Sie ist zu schön.«
»J ean! «
Er kicherte in sich hinein. »Wirf mir nicht vor, dass ich Schönheit zu schätzen weiß, Teresa. Wenn es nicht so wäre hätte ich mich nicht in dich verliebt. Aber mach dir keine Sorgen. Ich kenne einen Mann, der für Geld jeden umbringt.«
»Können wir uns das denn leisten?«
»Das kostet uns nichts. Wenn er die Sache erledigt hat, schaffen wir ihn uns vom Hals. Es macht mir nichts aus, übles Gesindel zu töten.«
»Wann?«
»Vermutlich morgen nacht. Sie geht mit dir zum Wohltätigkeitsball?«
»Ja.«
»Dann wird sie hinterher erschöpft sein und tief schlafen. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, sie und den Jungen aus dem Haus zu schaffen, ohne beobachtet zu werden.«
»Aber wie willst du unentdeckt in das Haus kommen?«
»Kein Problem. Sheldon kann nicht wissen, dass ich weiß, dass er morgen abend nicht zu Hause ist. Ich komme unter irgendeinem Vorwand, nachdem Sheldon und Samantha zum Ball gegangen sind. Wilkes wird mir eine Erfrischung anbieten, obwohl Sheldon nicht zu Hause ist. Während er sie holt hinterlasse ich eine Nachricht, dass ich nicht warten konnte. Dann gehe ich nach oben und verstecke mich, bis es soweit ist. Wilkes wird glauben, dass ich das Haus verlassen habe, und Sheldon wird sich nichts dabei denken, wenn Wilkes ihm sagt, dass ich da war.«
»Du wirst doch vorsichtig sein, querido?«
»Natürlich, chérie . Das bin ich unserer Zukunft schuldig.«
44
»Du willst dich verführerisch anziehen?« bemerkte Froilana, während sie Samantha den zartroten Schal brachte, der zu ihrem Kleid pass te.
»Natürlich nicht«,
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