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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Denn selbst, wenn er sie hasst e, liebte er sie.
     

43
    Die Kutsche fuhr langsam durch den Park. Die Frühlingsluft ließ die Vorhänge flattern.
    »Glaubst du, Sheldon war wütend, weil ich dich gebeten habe, mich nach Hause zu bringen, Jean?« fragte Teresa.
    Der Franzose zuckte die Achseln. »Wer weiß, chérie? Wer weiß, ob dieser Engländer je in seinem Leben wütend war? Ich glaube, offen gestanden, nicht, dass er allzuviel empfindet. Ich würde meine Verlobte niemals einem anderen Mann so häufig anvertrauen, ob Freund oder nicht.«
    »Unterschätze ihn nicht!« warf Teresa nicht ohne Schärfe ein. »Männer, die so kalt sind, können zu Ausbrüchen von Gewalttätigkeit neigen.«
    »Dann hättest du dich eben von ihm nach Hause bringen lassen sollen.«
    »Ich hätte eine Heimfahrt mit dieser Frau nicht ertragen. Er nimmt sie jetzt immer mit, ganz gleich, wohin wir gehen. Noch eine ihrer gehässigen Bemerkungen, und ich hätte laut geschrien. Du weißt nicht, was sie schon zu mir gesagt hat. Als sie wieder eine normale Figur hatte, ist ihre Zunge sehr scharf geworden. Ich fürchte, sie weiß von uns beiden, caro.«
    »Unsinn, ma Chérie «, schalt Jean Teresa. »Samantha hat höchstens eine Vermutung. Und wenn sie gehässig ist, dann liegt das zweifellos an ihrem Mann. Die beiden können nicht in einem Raum sein, ohne dass die Funken fliegen, und jetzt ist Chavez wegen seines Sohns in das Stadthaus der Blackstones gezogen. Samantha pass t das überhaupt nicht, aber sie kann nichts dagegen tun, weil sich Sheldon in diesem Ehekrieg auf die Seite ihres Mannes geschlagen hat.«
    »Das ist mir egal. Ihre Anspielungen machen mich nervös. Bisher lässt sie ihre Bemerkungen auf Spanisch fallen, damit Sheldon sie nicht versteht, aber ... «
    »Sie lässt ihre eigene Unzufriedenheit an dir aus, Teresa, das ist alles«, beschwichtigte Jean das Mädchen.
    »Aber warum muss ich mir das gefallen lassen?« fauchte Teresa. »Ich hasse diese Frau.«
    »Jetzt hör aber auf.«
    »Du wagst es, in diesem herablassenden Ton mit mir zu reden? Oh, ich hasse dich, wenn du mich wie ein Kind behandelst.«
    »Wozu machst du diesen ganzen Wirbel?« fragte Jean, der diese Ausbrüche kannte. »Bald bist du verheiratet, und dann brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Werde ich denn wirklich heiraten, Jean?« fragte sie. »Hast du das andere Testament gefunden?«
    »Nein«, gab er bedrückt zu. »Aber ich fürchte, ich weiß, was wir wissen wollten. Mein Seniorpartner hat das Vermögen des alten Mannes verwaltet.«
    »Und was fürchtest du?«
    »Es ist so gekommen, wie ich gefürchtet habe, Teresa«, sagte er feierlich. »Wenn Sheldon stirbt, ohne Nachkommen zu hinterlassen, fällt alles an Samanthas Kind.«
    »Selbst dann, wenn ich seine Frau bin?«
    »Ja. Der alte Mann hat sich abgesichert, dass sein Besitz an einen blutsverwandten Erben fällt.«
    »Verflucht sei diese Frau mit ihrem Kind! « zischte Teresa. »Sie macht meine sämtlichen Pläne zunichte. Ich habe zu lange an dieser Sache gearbeitet, Jean. Ich kann es mir nicht leisten, Sheldon aufzugeben und einen anderen Mann zu suchen. Ich habe meinen letzten Familienschmuck versetzt. Ich habe nicht mehr das Geld, um mir den richtigen Mann zu fangen.«
    »Beruhige dich, chérie. Noch haben wir nicht verloren.«
    Teresa funkelte ihn wütend an. »Unser Plan bestand darin, Sheldon nach einem Monat Ehe umzubringen. Jetzt sagst du, dass ich nichts habe, wenn er stirbt.«
    »Exakt. Aber es ist besser, dass wir das jetzt erfahren haben, ehe wir uns Sheldon vom Hals geschafft haben. Das Testament setzt keine zeitlichen Begrenzungen. Ob Samantha jetzt ein Kind bekommen hat, oder ob sie es in fünf oder zehn Jahren bekommen hätte - das Anwesen wäre in jedem Fall an ihr erstgeborenes Kind gefallen. Wenn wir Sheldon als ersten umgebracht hätten, hätten wir alles verloren. Sobald das Anwesen dem Jungen gehört, haben wir keine Möglichkeit mehr, es zurückzuverlangen.«
    Teresas Augen blitzten auf. »Du sagtest >als ersten<, querido. Hast du eine Lösung für unser Problem?«
    »Es gibt nur eine Lösung. Samantha und der Junge müssen vorher sterben. Erst, wenn er ein Jahr alt ist, fällt die Hälfte des Besitzes an ihn. Wenn er dieses Alter nicht erreicht, gehört uns alles, sobald Sheldon tot ist. Denn wenn es Samantha nicht mehr gibt, gibt es keinen Blackstone mehr, der den Besitz für sich beanspruchen kann.«
    »Sie hat aber vor, direktnach unserer Hochzeit nach Amerika

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