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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hängt.«
    »Ich wußte gar nicht, dass Sie eine Tochter haben.«
    »Sie war nicht hier, als Sie das letztemal zu mir gekommen sind. Und jetzt ... «
    Ein Schweigen des Unbehagens trat ein. Hank wußte genau, was Samanthas Vater nicht über die Lippen ging - dass und warum sie nicht hier war. Die Liebe, mit der er spekuliert hatte, war vorhanden. Dieser Mann hätte alles für seine Tochter getan.
    »Das klingt, als hätte sie nicht immer bei Ihnen gelebt«, sagte Hank. Er bemühte sich, die Unterhaltung in einem leichten Gesprächston weiterzuführen.
    »Ellen, ihre Mutter, hat sie mir weggenommen, als sie noch ein kleines Baby war, aber darüber möchte ich nicht reden. Ich habe meine Tochter erst wiedergesehen, als sie neun Jahre alt war. Als ich sie endlich von ihren Großeltern fortholen konnte, habe ich sie hierhergebracht.«
    »Und ihre Mutter?«
    »Kurz nachdem sie mich verlassen hat, ist sie gestorben.«
    »Das tut mir leid. Ich weiß, was es bedeutet, ohne Mutter aufzuwachsen. Meine ist bei meiner Geburt gestorben. Meine Großmutter ist an ihre Stelle getreten, aber es war nicht dasselbe.«
    »Ich hoffe, dass sie netter war als Samanthas Großmutter. Die alte Frau war eine Hexe.«
    Hank lachte. »Meine abuela war eine gutherzige Frau. Sie ist in diesem Haus gestorben.«
    »Gütiger Himmel!« entfuhr es Kingsley. »Sie haben mir nicht gesagt, dass Ihre Familie hier gelebt hat.«
    »Sie haben mir keine Gelegenheit dazu gegeben«, rief ihm Hank ins Gedächtnis zurück. »Ich fürchte, als wir uns zum ersten Mal gesehen haben, sind wir beide außer uns gewesen.«
    »Jetzt verstehe ich, warum Sie unbedingt dieses Land kaufen wollen«, sagte Kingsley bedrückt. »Aber ich hoffe, Sie verstehen auch, warum ich es nicht verkaufen will.«
    »Ich will Ihnen offen sagen, dass ich die Hoffnung hatte, Ihr Missgeschick für mich zu nutzen«, sagte Hank ernst. »Ich habe nämlich von dem Ärger gehört, den Sie mit den bandidos haben. Sie scheinen der einzige in dieser Gegend zu sein, dem sie nachstellen.«
    »Nachstellen ist wohl ein zu schwacher Ausdruck, Mr. Chavez.« Kingsley erhob seine Stimme. »Diese Schurken haben meine Tochter entführt!«
    Hank gelang es, schockiert zu wirken. »Dios! Davon wußte ich allerdings nichts, Señor . Sie müssen außer sich vor Sorge sein.«
    »In einem Moment krank vor Kummer, im nächsten wütend. Nie in meinem ganzen Leben war ich so fest entschlossen, jemanden zu töten. Und Gott steh mir bei, aber ich werde mehr tun, als diesen EI Carnicero, ihren Anführer, nur zu töten, wenn er es wagt, meinem Mädchen etwas anzutun!«
    »Wie konnte das passieren?«
    »Sie ist trotz der Gefahren gemeinsam mit Ramón und ihrer Eskorte davongeritten.«
    » Ramón ?«
    »Baroja, ein Nachbar. Und möglicherweise auch mein zukünftiger Schwiegersohn«, erklärte Kingsley.
    »Ist jemand verletzt worden?« fragte Hank erbittert.
    So! Ramón Baroja kam als Schwiegersohn in Frage? Samantha hatte ihn also belogen, als sie von einem Freund aus ihrer Kindheit gesprochen hatte. Worin hatte sie ihn sonst noch belogen?
    »Auf Ramón ist geschossen worden, aber er wird sich wieder erholen.«
    »Ich möchte Ihnen mein Mitgefühl versichern, Señor Kingsley«, sagte Hank schnell. »Ich kann mir vorstellen, was Sie durchgemacht haben müssen. Es muss die reinste Folter sein. Ich bete darum, dass diese bandidos dem Mädchen nichts tun. Wahrscheinlich geht es ihnen nur um das Lösegeld und um sonst nichts.«
    »Sie wollen kein Geld«, sagte Kingsley barsch. »Ich wünschte, es ginge um Geld! Dieser Abschaum der Menschheit fordert von mir, dass ich Mexiko verlasse! Ist das nicht unglaublich?«
    »Und was tun Sie jetzt?« fragte Hank.
    »Ich reise ab. Heute nachmittag. Morgen hätten Sie mich bereits nicht mehr angetroffen, Mr. Chavez.«
    »Sie haben doch sicher noch keinen Käufer gefunden?« fragte Hank bestürzt.
    »Einen Käufer? Nein, ich ... «
    »Dann nehmen Sie mein Angebot also an?«
    »Sie missverstehen mich. Ich verkaufe mein Land nicht.«
    »Aber Sie verlassen es.«
    »J a, und ich werde nicht zurückkommen, ehe man mir meine Tochter übergeben hat. Aber wie ich schon sagte: Dies ist das Zuhause meiner Tochter. Ich werde sie nicht enttäuschen, indem ich das Land verkaufe.«
    Hank kochte, aber das durfte er unter keinen Umständen zeigen. Wie hatte ihm ein so grober Fehler unterlaufen können? Trotz aller Zwischenfälle und der Entführung seiner Tochter wollte Kingsley zurückkommen.
    »Ich kann Sie

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