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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dass er sich bemühen muss te, nicht zu schreien. »Du hast es übermäßig erschöpft, und mit deinem blödsinnigen Manöver auf dem schmalen Pfad hast du es grausam erschreckt. Ihr könntet beide tot sein.«
    »Ich habe gewusst , was ich tue«, gab sie zurück.
    Seine Stimme wurde ständig lauter, als er sagte: »Erst gibst du mir dein Wort, keinen Fluchtversuch zu unternehmen, und dann setzt du dein Leben und das des Pferdes aufs Spiel.«
    Samantha erbleichte. Sie hatte ihr Versprechen vergessen. Nie zuvor hatte sie ihr Wort gebrochen. Aber das war in dem Fall etwas anderes, redete sie sich hartnäckig ein.
    »Mein Wort bindet mich nicht, wenn ich es einem Banditen gebe«, antwortete sie mit eisiger Herablassung.
    »Mag sein, dass du das jetzt so empfindest, mujer, aber du wirst noch wünschen, du hättest es nicht getan! « warnte er sie finster. Er zerrte sie zu sich und hielt ihr steif die Hand hin. »Steig auf! «
    »Ich laufe.«
    Hank nahm diese Ankündigung hin, ohne ihr zu widersprechen. Er machte mit EI Rey kehrt, und das Seil schnitt sich direkt oberhalb von Samanthas Taille in ihre Haut, denn dorthin war es gerutscht. EI Rey setzte zu einem langsamen Trab an, und sie muss te rennen, wenn sie nicht über den Boden geschleift werden wollte.
    Hank ließ sie mehr als eine Meile rennen. Sie war mehrere Meilen geritten, ehe er sie eingeholt hatte. Würde er sie den ganzen Weg zum Lager laufen lassen? Sie war nicht sicher, ob sie es schaffen konnte. Ihre Beine kamen ihr jetzt schon wie leblose Gewichte vor. Aber sie wollte ihn nicht bitten, stehenzubleiben. Er wußte nur zu genau, was er ihr antat. Dieser verdammte Kerl! Er wußte es, und er zeigte keine Gnade. Lieber wollte sie sterben, als ihn um Mitleid anzuflehen!
    Plötzlich stolperte sie und fiel mit dem Gesicht auf den harten Boden. Sie hatte nicht mehr die Kraft, sich hochzuziehen, und sie wurde mehrere Meter weit von dem Pferd mitgeschleift, ehe ein Felsblock sich in ihre Rippen bohrte und sie aufschrie. Hank hielt an. Sie rollte sich auf die Seite und zog sich hoch, bis sie saß. Dann stöhnte sie, und endlich flossen die Tränen über ihre Wangen.
    »Wirst du jetzt reiten?« fragte er, aber sie gestattete es sich nicht, aufzugeben.
    »Ich kann deine Nähe nicht ertragen!« zischte sie. Sie zog sich auf die Füße, obwohl ihre zitternden Beine nahezu einknickten. »Ich gehe zu Fuß!«
    Er zerrte an dem Seil und ließ sie voran taumeln , doch er hielt den temperamentvollen EI Rey zu einer langsameren Gangart an. Samantha brauchte nichts weiter zu tun, als die Füße voreinander zu setzen und nicht stehenzubleiben, damit es ihr gelang, Schritt zu halten, ohne vorangezerrt zu werden.
    Sie war rasend vor Wut. Es war wirklich nicht nötig, dass er ihr das Pferd verweigerte und darauf bestand, dass sie mit ihm auf einem Pferd ritt. Er zwang sie zu laufen, indem er ihren Stolz gegen sie selbst einsetzte.
    Ihre Beine taten teuflisch weh, und ihr Atem ging so ruckartig, dass sie glaubte, ihre Lungen würden bersten. Sie fiel noch einmal hin, ehe sie das Dorf erreichten, und sie muss te sich dazu zwingen, wieder aufzustehen, wenn sie sich auf dem steinigen Untergrund nicht die Haut in Fetzen herunterreißen wollte. Ihre Kleider waren zerrissen. Zwei Knöpfe ihrer Bluse waren abgerissen und legten ihr Spitzenh e mdchen frei. Die Haut über ihren Brüsten war verschrammt und leuchtend rot. Es war ihr gelungen, ihre Arme aus dem Lasso zu befreien, aber die Schlinge gab nicht so weit nach, dass sie sie über den Kopf ziehen konnte. Ihre Hände brannten, weil sie sich an der gespannten Leine festhielt, um einen besseren Halt zu haben. Doch sie würde nicht schreien. Lieber wollte sie Hank dafür hassen, dass er ihr das antat.
    Als sich die Schlinge endlich lockerte, ließ sich Samantha auf die Knie fallen und keuchte atemlos. Sie blieb auf den Knien liegen, während die Männer sie anstarrten. Sie standen vor Hanks Haus. Pablo stand auf der Veranda und hielt eine Laterne hoch, die einen hellen, unerwünschten Lichtschein um sich verbreitete. Dem alt en Mann verschlug es vor Entset zen über den Anblick, den Samantha bot, die Sprache. Bald darauf kamen andere hinzu, darunter auch Lorenzo, der ebenso schockiert war - aber keineswegs sprachlos.
    »Du wagst es, sie so zu behandeln! « fauchte er wütend. Er packte Hanks Arm, als Hank abstieg. »Madre des Dios! Warum?«
    »Halt dich raus, Lorenzo.«
    »Diesmal nicht. Sieh sie doch an!«
    Das tat Hank, und in dem hellen

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