Ungestüm Wie Wind Und Meer
wenn sie hinunterritte und Steinchen gegen ihr Fenster werfen würde? Kit grinste. Amy hatte einen ausgeprägten Hang zum Konservativen, obwohl sie gestanden hatte, für George ganz heiß und feucht zu werden.
Seufzend kreuzte Kit die Hände auf dem Sattelknauf und blickte über die träumende Landschaft hinweg. SeitWochen hatte sie nicht mehr an Amys beunruhigende Eröffnungen gedacht, etwa seit der Zeit da sie unter die Schmuggler gegangen war. Hatte die Aufregung diese merkwürdige Leere in ihrem tiefsten Inneren ausgefüllt? Nach kurzer Überlegung gestand sie sich ein, dass es nicht so war. Vielmehr hatten die Anforderungen der Schmuggelei ihr keine Zeit zum Grübeln über nicht recht zu erklärende Sehnsüchte gelassen. Und das war gut so. Kit ließ ihre verkrampften Schultern kreisen und griff wieder nach den Zügeln. Es war Zeit zu den Steinbrüchen zu reiten.
Ohne Eile ritten die drei Männer im Trab nach Norden. Auf einem Hügel zog Jack die Zügel an und wandte sich George zu. Champion riss den Kopf herum, sah aber weder George noch dessen Wallach an. Der graue Hengst scharrte mit den Hufen und reckte den Hals, um an George vorbei zu blicken. Diese Bewegung machte Jack aufmerksam, und er folgte der Blickrichtung des Pferdes.
»Ganz still«, befahl er im leisesten Flüsterton. Vorsichtig drehte er sich im Sattel um. Der schwarze Blitz, der Champion erregt hatte, erschien auf den Wiesen in ihrem Rücken und schlug diesmal den Weg nach Westen ein. Wie im Flug überquerten Pferd und Reiter die Straße. Jack sah ihnen nach, bis sie zwischen den Bäumen am Rande der nächsten Weide untertauchten.
Erst jetzt ließ er die Zügel locker und Champion wenden. Das Pferd drehte sich um und blickte dem unbekannten Reiter hinterher.
Ein Grinsen voll diabolischer Freude breitete sich auf Jacks Gesicht aus. »Das ist es also.«
»Was denn?« fragte George. »War das nicht wieder dieser Reiter? Warum verfolgen wir ihn nicht?«
»Das werden wir tun.« Jack lenkte Champion zurück auf den Weg und wartete, bis George und Matthew ihn eingeholt hatten, bevor er in Trab verfiel. »Aber wir dürfen ihm nicht zu nahe kommen und ihn somit warnen. Ich habe mich schon gefragt, was uns damals' verraten hat. Vermutlich ist der Schwarze eine Stute. Da sie meinem Champion noch nicht wie jede andere Pferdedame von gutem Geblüt, vorgestellt worden ist scheut sie, sobald Champion in der Nähe ist.«
»Könnte Champion uns zu ihnen führen?«
»Keine Ahnung. »Jack tätschelte den seidigen grauen Hals seines Hengstes. »Wir dürfen auf keinen Fall zu nahe kommen, bevor der Reiter abgesessen hat.«
Kit kam in den Steinbrüchen an, als gerade das letzte Pony entladen wurde. Noah und die anderen begrüßten sie voller Erleichterung.
»Wir dachten schon, dir wär was passiert Junge.«
Kit die sich nach dem ausgedehnten Galopp quirlig und lebendig fühlte, schwang das Bein über den Hals der Stute und saß ab. »Ich bin sicher, dass wir verfolgt wurden, habe aber keinen Menschen gesehen. Für alle Fälle habe ich einen großen Bogen geschlagen.« Sie band Delia am Rand der Lichtung an, in sicherer Entfernung von den Männern, die einen Heidenrespekt vor dem edlen Tier hatten. »Wie ist das Zeug?« Sie strebte dem Tunneleingang zu.
Noah deutete auf ein geöffnetes Paket, das auf einem Felsbrocken lag. »Erstklassig, möchte ich meinen.«
Kit beugte sich über die rieselnden Spitzen und widerstand dem Drang, ihre Handschuhe auszuziehen und sie zu befingern, was allzu weiblich ausgesehen hätte. »Viel besser als die vorige Ladung. Und der Preis?«
Die anderen Männer hockten im Tunneleingang, kauten Tabak und unterhielten sich flüsternd, während Kit und Noah ihre Pläne miteinander abstimmten.
Sie wusste nicht, was sie gewarnt hatte. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Im nächsten Moment fuhr sie mit gezogenem Degen zu den drei Männern herum, die sich geräuschlos näherten.
Was dann geschah, ließ sie ungläubig blinzeln. Der erste Mann groß, gut gebaut und ohne Hut, wenn der erste Eindruck nicht täuschte - wich einen Schritt zurück, und schon klirrte ihr Degen gegen massiven Stahl. Kit Augen wurden groß. Sie schluckte an ihrer Angst, als sie sah, dass ihre elegante Klinge gegen ein längeres, unendlich gefährlicher aussehendes Schwert antreten sollte.
Die zwei Männer, die dem ersten folgten, traten zurück und ließen den Kämpfenden reichlich Platz.
Lieber Himmel! Sie war mitten in einem Kampf
Energisch wehrte sich
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