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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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traurig und ernst schaute Christopher ihn an.
    „Erzählt mir, was genau
mit Stephen passiert ist.“
    Und Gideon erzählte.
     
    Währenddessen ritt Cat
die Umgebung der Feste ab. Sie war zufrieden mit dem, was sie sah. Diese Feste
war praktisch uneinnehmbar.
    Von Land her zog sich
ein Weg in Schlangenlinien den Felsen hinauf und führte zum Tor. Von dort oben
war die Feste gut zu verteidigen, notfalls auch mit wenigen Männern.
    Die Feste selbst
bestand aus einer Mauer in demselben Farbton wie der Fels, was den Anschein gab
dass die Burg direkt aus dem Stein gewachsen wäre, was ihr ja auch ihren Namen
gab.
    Hinter der Mauer mit
den Wehrtürmen, welche auf der Seeseite weniger hoch war, da von da ohnehin
keine Gefahr drohte, befand sich förmlich eine kleine Stadt.
Wirtschaftsgebäude, Ställe und Dienstbotenunterkünfte säumten die Außenwehr auf
der Landseite.
    Eine weitere bewehrte
Mauer teilte den Ring, in deren Mitte sich der Wohnturm mit einem gewaltigen,
massiven Tor befand. Im Erdgeschoss gab es die Große Halle, in der zu beiden
Seiten ein Treppenhaus in die oberen Etagen führte. In der ersten Etage
befanden sich die Kammern für höhergestellte Gäste sowie die Bibliothek und das
Arbeitszimmer und im oberen Geschoss waren die herrschaftlichen Räume, die
ausschließlich dem Earl vorbehalten waren.
    Auf dem Dach des Turms
hatte Cat eine Art Terrasse entdeckt, die jedoch anscheinend nicht gepflegt
worden war. Sie hatte sich an Gideons Zimmertür vorbei geschlichen und die
wilde Pracht der überquellenden Blumentöpfe genossen.
    Durch die hohen Zinnen
war der scharfe Wind ein wenig gemildert und hatte selbst kleine Büsche und
Bäumchen wachsen lassen. Zwischen den Zinnen waren Seile gespannt worden, an
denen Wein wuchs.
    Cat hatte sich hier
oben wie im Paradies gefühlt. Dieser wild wuchernde Garten kam ihr näher als
alles andere je zuvor, er spiegelte förmlich ihre Seele wieder, ihre Unzähmbarkeit
und ihren Überschwung, ihre Weigerung, sich einengen und kontrollieren zu lassen.
    Auf der Seeseite des
Wohnturms waren ein kleiner Obstgarten und ein Kräuter- und Gemüsegarten. Und
natürlich das Tor zu dem Steig.
    Selbst einer Belagerung
würde diese Feste monatelang standhalten. Und wenn sie doch eingenommen werden
würde, was mehr als unwahrscheinlich war, konnten sich die Bewohner über die
Bucht retten. Sie hatte beim Baden bemerkt, dass einige gut gepflegte Boote
bereit standen.
    Gegen Abend wendete sie
ihr Pferd und ritt zurück zur Burg. Nachdem sie Dawn abgesattelt und trockengerieben
hatte, begab sie sich in den Wohnturm.
    Sie holte ihre
Verbandssachen, wie jeden Morgen und Abend, und nachdenklich stieg sie die
Treppen hinauf zu Gideons Gemächern. Als sie die Tür öffnete, schauten ihr
gleich zwei Augenpaare entgegen.
    Gideon saß aufrecht im
Bett, während Christopher auf der Bettkante hockte.
    „Da bist du ja. Gideon
hat mir erzählt, was mit Stephen passiert ist.“ Cat zog eine Augenbraue hoch.
Himmel, jetzt duzten sie sich schon. Was kam als nächstes?
    Sie nickte Gideon zu
und wuschelte Christopher durch die Haare. „Erzähl es mir nachher. Jetzt muss
ich erst mal Lord Blackmores Verband wechseln.“ Sie breitete die Salben und
Verbände auf einem kleinen Tischchen aus. Dann trat sie an ihn heran.
    Gideon schaute ihr
forschend zu. Der Junge trug wieder die Mütze und den Schal, von seinem Gesicht
sah man fast nichts. Was wohl auch daran lag, dass er überwiegend den Kopf
gesenkt hielt. Seine Hände steckten in dünnen Lederhandschuhen, die sicher ein
Vermögen gekostet haben mussten.
    „Da ihr mein Leben
gerettet habt, wollt Ihr nicht auch Gideon zu mir sagen?“
    Cat schlug den Blick
nieder und begann, die Bandagen um seinen Brustkorb zu lösen. Ihre
Fingerspitzen kribbelten, wann immer sie seine Haut berührten, selbst durch die
Handschuhe hindurch.
    Die letzten Tage hatte
sie sie ausgezogen, aber heute war er wach und sie wollte sich nicht verraten
durch ihre Hände.
    Hoffentlich war sie
schnell genug fertig, ohne einen Fehler zu machen und sich zu verraten.
Trotzdem sehnte sie sich danach, ihn zu berühren. Nicht nur um sich um seine
Wunden zu kümmern. Oh verdammt, er brachte sie noch um den Verstand!
    Sie riss sich zusammen.
„Ich bleibe lieber bei Lord Blackmore oder Euer Lordschaft .“
    Sie legte den alten
Verband in eine Schüssel. Sie würde ihn später in der Küche auskochen.
    Bei dem Anblick der
roten, schrumpeligen und teils noch immer eiternden Wunden verzog

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