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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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uns auch geliebt hat.“
Christopher musste zurückweichen und kam kaum hinterher, den Hagel von
Schwertstreichen zu parieren. „Wenn du dich abschlachten lassen willst, weil du
zu faul bist, zu trainieren, kannst du auch gleich zu Harold reiten!“,
schimpfte er.
    Gideon hielt den Atem
an. In dieser Wut konnte der Halbwüchsige dem Jungen ernsthaften Schaden
zufügen. „Die Männer und ich haben alles riskiert, um dich zu retten“, rief er
weiter. „Und vielleicht schafft Harold es, uns aus dem Weg zu räumen, und
dann?“
    Christophers Schwert
fiel klirrend zu Boden und der Bursche hielt ihm die Spitze an den Hals. Gideon
lehnte sich ein wenig vor, um auch die nächste Standpauke zu hören, hatte aber
kein Glück.
    Der Bursche zischte
Christopher etwas zu, der wurde blass und plötzlich erscholl Michaels Stimme
aus dem Schatten unter seinem Fenster. „Das reicht!“
    Sofort senkte der
Bursche sein Schwert und schüttelte kurz den Kopf. Dann reichte er Christopher
die Hand und half ihm auf.
    Michael winkte Lyle zu,
der Christopher weiter trainierte. Dann zog er den Burschen in den Schatten,
offenbar nichtsahnend, dass Gideon zuhörte.
    „Was ist denn nur los
mit dir?“, zischte er.
    „Ich… ich weiß nicht.“
Der Bursche fuhr sich ruhelos durch die Haare. „Vielleicht wird mir jetzt erst
bewusst, was diese Entscheidung alles nach sich zieht.“
    Einen Moment Schweigen.
Gideon war stark versucht, sich weit aus dem Fenster zu lehnen, um zu sehen, ob
sie noch da standen.
    „Und dass es endgültig
ist“, erscholl da wieder die Stimme des Burschen.
    „Warum das?“, fragte
Michael.
    „Was denkst du denn,
was James tun wird?“, hörte er ihn gereizt antworten. „Eher werde ich…“
    Ihre Stimmen
verklangen, als sie die Burg betraten, sehr zu Gideons Missfallen. Er hätte
sehr gern gewusst, was der König an diesem Burschen interessant genug finden
könnte, um irgendetwas zu bestimmen, und was der Bursche eher tun würde.
    Innerlich vor sich hin
murrend wandte er sich vom Fenster ab und ging zurück zum Bett. Offenbar hatte
ihn selbst diese kurze Zeit zu stehen arg angestrengt. Verflucht aber auch!
     
    Fünf Tage später hatte
Cat zum letzten Mal die Wunde versorgt. Der Rest würde von allein heilen.
    Sie musste nachdenken
und so stahl sie sich zwei Stunden nach Sonnenuntergang zu der Bucht. Da die
Nacht lau und mondlos war, ließ sie sich träge treiben und hing ihren Gedanken
nach. Die Gefahr, plötzlich überrascht und enttarnt zu werden, war eher gering.
    Sie hoffte, dass die
Antwort des Königs bald einträfe, denn dann könnte sie diese Burg endlich
verlassen.
    Nicht dass sie sich
hier nicht wohl fühlen würde, sie würde sie sogar vermissen. Sie musste einfach
nur weg von diesem Mann. Für sie war er nichts weiter als eine Gefahr für ihren
Seelenfrieden.
    Und Christopher betete
ihn an. Verdammt.
    Er trieb sie in den
Wahnsinn. Ständig dachte sie an ihn. Sie sehnte sich nach einer Berührung von
ihm, wünschte sich fast, dass er sie als Frau erkannte, und sie wollte den
strengen Zug um seine Lippen wegküssen.
    Er schaute
immer streng, wenn sie ihm den Verband wechselte. Er vermied es, ihr in die
Augen zu schauen, ja, er schaute noch nicht einmal in ihr Gesicht. Er schaute
ihre Hände nicht an.
    Sie wusste, dass sie
mit ihren Narben keine Schönheit mehr war, aber so hässlich, dass man sie nicht
mehr anschauen konnte, war sie auch nicht. Das nagte an ihrem Stolz. Er schien
ihren Anblick nicht mal als Jungen ertragen zu können.
    Vorhin hatte er sie aus
dem Raum geworfen.
    Seine Lippen waren wie
immer zusammengepresst gewesen und sie hatte versucht sich nichts anmerken zu
lassen. Nur einen winzigen Augenblick war sie nicht aufmerksam gewesen und
hatte mit den Fingerspitzen seicht über eine der Narben gestrichen. In diesem
Augenblick hatte er die Luft angehalten.
    Als sie bemerkte, was
sie tat, hatte sie ihre Hand hastig zurückgezogen als hätte sie sich verbrannt.
Und das hatte es sie.
    Verlegen hatte sie nach
unten geschaut und am Rande ihres Blickfeldes eine leichte Schwellung in seiner
Leistengegend bemerkt. Er musste ihren Blick gespürt haben, denn im nächsten
Moment hatte er sie förmlich angeknurrt.
    „Raus.“ Sie hatte ihn
nur erschrocken angestarrt.
    Daraufhin hatte er laut
„SOFORT!“ gebrüllt und sie war geflohen.
    Den Rest
des Abends hatte sie in ihrem Zimmer verbracht und als es endlich dunkel
gewesen war, hatte sie sich unbemerkt zu der Bucht schleichen können.
    Was genau

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