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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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müsste sie sich einen Unterschlupf
suchen.
    Oder besser ein
Versteck.
    Auch wenn sie nicht
wehrlos war, war sie doch noch lange nicht dumm. In ein Gasthaus einzukehren
wäre ein Garant dafür, aufgespürt oder ausgeraubt zu werden. Dass Momentan
Frieden herrschte, hieß außerdem keineswegs, dass man sie als Engländerin
freundlich willkommen hieß. Also würde sie ein Stück in den Forst reiten müssen
und sich eine geschützte Stelle suchen.
    Nachdem sie die
gefunden hatte, versorgte sie Dawn und ließ sie dann laufen. Sie würde in der
Nähe bleiben und ließ sich eh nicht von jemand anderem reiten.
    Dann kletterte sie auf
eine Eiche und machte sich eine Hängematte aus dem Plaid, das sie immer in der
Satteltasche bei sich trug.
    Was hatten die
Engländer nur gegen die schottische Kleidung? Das Plaid hatte ihr schon gute
Dienste geleistet. Es war einfach praktisch.
    Während sie sich sachte
schaukelte, ließ sie die Gedanken schweifen.
    Und was sollte sie tun,
wenn sie ankam? Sie würde erst nach Kilmuir reiten und eine Weile bei Joan und
Sarah bleiben. Dann erst würde sie sich überlegen, wo sie sich einrichten
würde. Und sich Harold annehmen. Irgendwas würde ihr schon einfallen, um dem
Bastard den Garaus zu machen.
    Sie war voller Panik
geflohen und hatte Christopher im Stich gelassen. Verdammt, wie hatte sie so
selbstsüchtig sein können?
    Sie drehte sich auf die
Seite und kugelte sich zusammen. Wie hatte das nur passieren können. Ihre
Pflicht war immer an erster Stelle gewesen und für ihre Familie – außer Onkel
Harold – würde sie alles tun. Ausnahmslos.
    Auf der anderen Seite
war Christopher bei Gideon gut aufgehoben. Und Michael war ja noch immer bei
ihm.
    Aber für sie war das
nichts. Sie war nicht geschaffen für das Leben auf einer Burg, schon gar nicht,
wenn sie nicht der alleinige Burgherr war. Sie war viel zu offensiv, um sich
Vorschriften machen zu lassen und jede Entscheidung vorher absegnen zu lassen.
Oder gar nichts selbst entscheiden zu können.
    Mit Gideon zu leben war
ein Traum, den sie sich nicht gestatten durfte. Viel zu groß wäre der Schmerz,
wenn er sie zurückwies. Oder wenn er versuchen würde, sie in eine Form für
vornehme Edelfräuleins zu pressen und sie ihn als Folge dessen verlassen
musste.
    Nein, es war besser,
sich jetzt zurückzuziehen, als später noch viel mehr verletzt zu werden.
    Traurig weinte sie sich
in den Schlaf, aber bereits kurze Zeit später war sie wieder wach.
    Sie konnte nicht
schlafen. Sie dachte an Gideon. Eigentlich mochte sie Gideon. Sie mochte ihn in
der Dunkelheit und sie mochte ihn, wenn er sie wie einen seiner Männer
behandelte. Er war fair, intelligent, hübsch… Die Glückliche, die ihn mal
heiraten würde!
    Vielleicht würde sie
Christopher besuchen und feststellen, dass er sie mochte…. Sie erlaubte sich
diesen kleinen Tagtraum, wie unwahrscheinlich er auch war. Aber wenn sie das
später konnte, konnte sie das genauso gut jetzt tun. Dann würde sie sich nicht
mehr mit Zweifeln und Ängsten belasten müssen. Kurz und schmerzvoll, aber
besser als wenn sie sich in ein Phantasiegebilde verrannte und dann noch härter
in die Wirklichkeit zurückgeholt würde. Noch konnte sie die Wahrheit vertragen,
oder zumindest glaubte sie das. Es war viel zu leicht, ihn zu lieben. Und dann
wäre es zu spät.
    Sie könnte jetzt das
Risiko eingehen, es war groß, aber je mehr Zeit verging, umso größer wurde es,
und vielleicht irgendwann nicht mehr tragbar für ihr Herz.
    Gab es denn wirklich
keine Chance?
    Sie hatte Angst, nein
fast schon Schiss , davor, wie Gideon sie als seine Frau behandeln würde.
    Nicht, dass sie ihm
ernsthaft Grausamkeit oder so zutraute, nein, er würde sie nicht schlagen. Das,
worum es ihr ging, war weit mehr als ihr Äußeres.
    Ihre Kleidung, dass sie
im Herrensitz ritt, selbstständig war, kämpfen konnte und sich nicht den
Verstand absprechen ließ. Wenn sie wusste, dass sie recht hatte, ließ sie sich
das nicht nehmen, nur weil jemand etwas mehr Fleisch in der Hose hatte als sie.
    Nein, es ging um den
Grad der Bevormundung, die sie als Ehefrau erwarteten. Die Macht, die ein
Ehemann über seine Frau hatte, war schier grenzenlos.
    Andererseits, wenn er
nun erführe, dass sie eine Frau war und nicht plötzlich den dominanten Mann
herauskehren würde? Wenn er weiterhin mit ihr diskutieren würde und sich
Argumente anhörte, wenn er sie ernst nehmen würde und ihr Verstand zutraute,
gab es dann nicht eine kleine Chance für

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