Ungezähmt: Die Katze (German Edition)
stieg
er ab und schaute sie gebieterisch an. Sie reckte das Kinn ein wenig höher und
schaute demonstrativ weg.
Das brachte bei Gideon
das Fass zum Überlaufen. Die Frau tat gerade, als ginge es nicht um eine Ehe,
sondern als wolle er sie einsperren und schänden. So furchtbar war er weiß Gott
nicht und er ärgerte sich, dass sie ihm das offenbar durchaus zutrauen wollte.
Geschwind zog er sie
vom Pferd und sie begann prompt zu kreischen.
Gideon hatte einen Arm
um ihre Taille geschlungen und zog sie nun auf den Wohnturm zu. Nun ja, schleifen traf es wohl eher.
Kathryn schrie und trat
mit den Füßen aus. „Werdet ihr mich wohl loslassen, ihr ungehobelter Klotz!“
Keine Reaktion.
Sie versuchte, ihm den
Ellbogen in die Rippen zu rammen, aber er ignorierte das einfach. Er war es
müde, um diese Frau zu kämpfen und keine Chance zu bekommen.
Schon den ganzen Tag
ließ sie ihn auflaufen. Sie hörte sich seine Argumente gar nicht richtig an,
sondern verwarf sie gleich wieder.
„Lasst mich sofort los!
Oder…“
Blitzschnell drehte er
sich zu ihr um, hielt sie links und rechts an den Armen fest und starrte in
ihre Augen. „Oder du wirst was ?“, zischte er. Sein Gesicht war verzerrt
vor Zorn und seine Augen schienen kalte Blitze zu schießen.
Sie verstummte. Alles
in ihr drängte sie zur Flucht und so zerrte sie weiter an seinem Arm, als er
sie unerbittlich auf den Turm zu zog.
Sie wollte nicht
heiraten, aber er verstand einfach nicht, dass es nicht an ihm lag. Sie lehnte
nicht ihn ab, sondern die Ehe. Doch Gideon ließ sich nicht beirren und setzte
seinen Weg fort.
Inzwischen waren ihre
Männer dazugekommen, doch auf eine Geste von Michael hielten sie inne.
Verräter! Christopher lugte um einen Mauervorsprung herum und schaute Gideon
zweifelnd an, währen der sie einfach weiter zog.
Durch den Saal. Die
Treppe hoch. Am Arbeitszimmer vorbei.
Ihr Kreischen wurde
lauter, je näher sie seinen Gemächern kamen.
Er zog sie ins Zimmer,
drehte sich mit ihr und gab der Tür einen Tritt, sodass der Riegel klirrend
einrastete. Sie war gefangen mit ihm.
Dann griff er ein
Pergament, legt es ihr hin, drückte ihr die Feder in die Hand und knurrte.
„Unterschreib hier!“
Kathryn schaute ihn an.
Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Nein.“
Sein sonst so schönes
Gesicht war vor Wut verzerrt und seine Augen schienen sie zu erdolchen.
„Sofort!“, brüllte er.
„Ich werde das nicht
unterschreiben!“ Sein Gebrüll konnte sie nicht verängstigen. Nein, ganz sicher
nicht.
Er beugte sich zu ihr
und schaute ihr fest in die Augen.
Dann drehte er sich
plötzlich mit ihr und drückte sie mit seinem Körper gegen die Wand.
Sie spürte seinen Leib
an ihrem und nahm überdeutlich seinen Duft wahr. Er fasste unter ihr Gesäß und
hob sie an, so dass sich seine Erregung gegen ihren Schoß schob. Sie stöhnte
auf.
„Sag mir“, flüsterte er
heiser in ihr Ohr, „spürst du mich noch wenn du träumst?“
Er ließ eine Pause.
Ihre Augen wurden groß. Er wusste, dass sie die Frau in der Bucht war! Sie
sollte es leugnen, aber sie bekam keinen Ton heraus.
„Denn ich kann
noch immer fühlen, wie du um mich herum erbebst, während ich in dir vergraben
bin. Jeden Tag. Jede Nacht.“
Konnten ihre Augen noch
größer werden? Sie riss sich zusammen, damit er ihre Erregung nicht sehen
konnte und schaffte es, den Kopf zu schütteln. Er ließ sie herunter und zog sie
wieder zum Tisch.
Dann sagte er leise
aber mit kaum verhohlener Wut. „Du wirst das unterschreiben. Und ich sage dir
auch warum. Erstens befiehlt es der König. Zweitens habe ich nichts dagegen.
Und drittens“, er machte eine bedeutungsvolle Pause „kann ich unsere Nacht in
der Bucht nicht vergessen. Davon will ich noch viel mehr.“
Sie zuckte zusammen.
„Du hast mich verhext
und ich werde dich, Teufel nochmal, nicht gehen lassen. Also setz deine
verdammte Unterschrift da hin, bevor ich mich völlig vergesse.“
Sie sah seine
verzweifelte Wut, das ungestillte Begehren in seinen Augen. Spürte, wie seine
Stimme zitterte und wusste, dass er sie wirklich nicht gehen lassen würde.
„Das ist Irrsinn“,
hauchte sie dennoch. „Ihr werdet mich schnell über haben, wenn Ihr versucht,
mich zu einer Lady zu machen.“
Ihr Einwand machte ihn
noch wütender.
„Es ist mir scheißegal,
was du für Bedenken du hast, sie sind unbegründet. Völlig unbegründet. Und
jetzt mach!“, donnerte er.
Cat gab auf. Sie hatte
verloren.
Mit Tränen in den
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