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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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konnte dies niemand anderes als Gideon Blackmore sein. Ihr Bruder hatte
stundenlang über ihn geredet, sodass sie ihn inzwischen schon zu kennen
glaubte.
    Warum hatte Stephen
nicht erwähnt, dass er so ein Prachtstück war? Sie wäre bestimmt schon mal auf
einen nachbarschaftlichen Besuch bei ihm vorbei geritten.
    Wenn sie sich unter
anderen Umständen kennen gelernt hätten… Er hätte sie nicht eines Blickes
gewürdigt, gestand sie sich ein. Sie war Männern, und erst recht gut
aussehenden Männern wie ihm, nicht kurvig genug.
    Ihr Gesicht trug
Narben. Nach den ersten, damals noch äußerst schmerzhaften, Abweisungen hatte
sie sich nie wieder für Männer interessiert. Sie waren oberflächlich und dumm,
von ihrem Benehmen ganz zu schweigen. Und warum ausgerechnet Männer der Meinung
waren, Frauen wären zu doof zu so ziemlich allem, war ihr ein Rätsel. Nein, es
gab wirklich Interessanteres als Männer.
    Aber dieser hier…
dieser hier war wirklich verdammt attraktiv. Oder könnte es sein. Er brachte
eine Seite in ihr zum Vorschein, die sie längst für tot gehalten hatte: Dass er
sie als Frau sah. Dass sie ihn berühren wollte und von ihm berührt werden wollte.
    Sie hatte es immer
verabscheut, eine Frau zu sein. Männer hatten ein so viel schöneres Leben. Doch
wenn sie ihn anschaute…
    Nun ja, er bräuchte ein
Bad und neue Kleider. Dann wäre er gewiss verdammt … lecker. Sie musste wohl
schon fast gesabbert haben, denn Michael warf ihr plötzlich einen scharfen
Blick zu.
    Sie kniff die Augen
zusammen. Sie hatte eine Aufgabe, und wenn dieser Mann überleben wollte,
brauchte er dringend Hilfe. Und dann konnte er ihr helfen.
    Sie zog einen weiteren
Apfel aus der Tasche ihrer Weste und verfütterte ihn an das Pferd. „Fein, mein
Süßer“, murmelte sie und freute sich, dass das erschöpfte Tier nun endlich satt
werden würde.
    Dann schaute sie Gideon
an. „Eure Reise hat hier ein Ende.“
     
    Gideon dachte einen
Moment lang, dass man ihm nun die Kehle durchschneiden würde und ihn irgendwo
verscharren würde. Der kalte Schweiß brach ihm aus, während ihm gleichzeitig
viel zu warm war. Sein Herz pochte wie wild und das Atmen fiel ihm schwer. Er
spürte, dass ihm langsam schwindelig wurde. Verdammt, er hatte versagt. Schon
wieder.
    Sicher waren dies
Späher von Harold und er war ihnen geradewegs in die Falle gegangen. Verdammt,
er war selbst schuld. Wenn er nicht in einem Affenzahn gereist wäre, wäre er
vorbereitet gewesen.
    Und nicht nur das, ein
kleiner Junge würde sterben müssen, weil er völlig blindwütig losgeeilt war,
ohne an die Konsequenzen zu denken. Sein Tod würde auch den des Jungen
besiegeln.
    Vielleicht würden sie
ihn auch ausliefern an Harold. Dann war er aber genauso des Todes, also war der
Unterschied unerheblich.
    Oder sie verlangten
Lösegeld. Da er nicht unbedingt arm war könnte sich das sogar lohnen. Aber
dafür müsste man ihn am Leben erhalten. Das würde aber wiederum nur ihm den
Kopf retten, der Junge würde trotzdem sterben. Galle stieg ihm in den Mund.
    Die Männer zogen ihn,
jetzt schon fast behutsam, auf den Wald zu, einer der Männer kam ihnen mit
einigen Pferden entgegen, allesamt Prachtstücke. Offenbar hatten sie gute Beute
gemacht. Die Pferde müssten ein Vermögen wert sein.
    Gerade verschwand ein
dritter Apfel in Mirrors Maul und der Junge streichelte ihm den Kopf dabei.
    „Fein. Hast du ihn zu
uns gebracht. Was für ein braver Kerl du doch bist.“
    Gideon war gerade
dabei, sich zu fragen, warum sich das elende Pferd von einem Apfel bestechen
ließ. Normalerweise nahm Mirror nichts von Fremden an.
    „Ihr seid Blackmore“,
stellte der Bursche über die Schulter fest.
    In diesem Augenblick
begann sich alles um Gideon zu drehen. Er hatte versagt, es war alles verloren.
Sie wussten, wer er war. Wahrscheinlich hatten sie auf ihn gewartet.
    Er sackte zusammen und
die Männer mussten nachfassen, während sie ihn weiterzogen.
    „Warte mal“, sagte der
Bursche plötzlich.
    Gideon wurde mit einem
Ruck zum Stehen gebracht. Inzwischen hatte er nicht mal mehr die Kraft, sich
umzudrehen. Trotzdem spürte er, wie der Junge sich ihm näherte.
    Er legte ihm die Hand
auf die Schulter und Gideon zuckte zusammen. Dann spürte er eine Dolchspitze am
Hosenbund, gleich darauf umspielte der Wind seinen nunmehr ungeschützten Rücken.
    „Oh Oh“, erklang es
hinter ihm und Michael sah den Jungen fragend an.
    Der trat jetzt um
Gideon herum und mit einer geschmeidigen Bewegung hatte er

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