Ungezaehmte Begierde
gelöst und fielen in weichen Wellen über ihre Schultern. Ihre Augen waren so dunkel wie ihre Haare, doch während in ihren Haaren rote und goldene Strähnen funkelten, blitzte aus ihren Augen der blanke Hass.
Er durfte nur an eine Sache denken, nur an eine einzige . Er musste in ihren Verstand eindringen und sich seine Visionen zurückholen. Vielleicht war er dann endlich in der Lage, diesen elenden Klon zu fassen.
Doch es erwies sich als verdammt schwierig, die Kontrolle über diese Frau zu erlangen. Zweimal hatte er schon versucht, ihren Verstand einzulullen. Zweimal hatte er sie ganz offenbar bloß erregt. Was in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe war.
Denn er selbst musste schließlich die Beherrschung bewahren, und das war schwierig, wenn eine der schönsten Frauen, die er jemals berührt hatte, ihre Hüften gegen ihn drängte und dabei lustvoll aufstöhnte.
Er ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten, zu ihren Augen, starrte in ihre dunklen Tiefen und versuchte noch einmal, ihren Geist unter seine Kontrolle zu bringen. Doch der einzige Effekt war, dass sie wieder stöhnte und ihre Leidenschaft noch wuchs, während sie sich wie kein anderer Mensch zuvor seiner Kontrolle widersetzte.
Er erinnerte sich an Hawkes Worte. Sie ist jetzt nur zu 99 Prozent ein Mensch.
Und ganz offensichtlich war sie gegen seine Versuche, sie zu kontrollieren, einigermaßen immun.
Vielleicht konnte er ihre unnatürlich starke Abwehr durchbrechen, indem er sie beruhigte. Er lockerte den Griff um ihr Kinn, sein eigener Blick verharrte an ihren vollen, sinnlichen Lippen. Tief in seinem Körper erwachte die Lust, und er sehnte sich danach, ihre Lippen zu kosten. »Hab keine Angst vor mir. Ich werde dir nicht wehtun.«
»Ich habe gar keine Angst«, erklärte sie mit leiser, heiserer Stimme, während sie sich mit ihrem winzigen Spitzenslip gegen seine heftige Erektion presste. »Du bist ein attraktiver Mann. Verdammt sexy.«
Himmel, war ihr eigentlich klar, dass sie ihn gerade gebeten hatte, sie zu nehmen? Er konzentrierte sich auf den Geschmack ihrer Emotionen. Er witterte eine Lust, die zwischen Angst, Wut und wilder Entschlossenheit jedoch kaum wahrzunehmen war.
Er schnaubte, denn er hatte begriffen. Die Lady vom FBI spielte ihm etwas vor. Nun wollte sie ihr gegenseitiges Begehren nutzen, um ihn abzulenken und ihm zu entwischen.
Schlau.
Und ziemlich nervig. Denn eigentlich wollte er ja mit ihr spielen. Es würde also überhaupt nichts helfen, sie zu beruhigen, denn im Augenblick hatte sie ihre Gefühle besser unter Kontrolle als er die seinen.
Wenn er auf diese Weise nicht an ihren mentalen Schranken vorbeikam, musste er sie eben auf andere Art dazu bringen, ihren Schutz zu lockern. Vielleicht, indem er ihr Vertrauen gewann. Er wusste auch schon genau wie. Mit dem, was erstaunlicherweise beinahe der Wahrheit entsprach.
»Du musst keine Angst vor mir haben, Delaney.«
Sie verspannte sich und ihre Augen funkelten kurz. »Du weißt, wie ich heiße?«
»Ich musste dich ja finden. Ich bin nicht der, für den du mich hältst.«
Mit hartem Blick musterte sie sein Gesicht, doch der Klang ihrer Stimme war von trügerischer Sanftheit. »Und für wen halte ich dich?« Es war, als streichelte sie mit ihrer erotischen Stimme seinen pochenden Schwanz.
Himmel, hilf mir.
»Du hältst mich für den Mann, der dich überfallen hat, den Mann, der in wenigen Tagen mehr als ein Dutzend Leute umgebracht hat. Aber der bin ich nicht.«
Aus ihren Augen sprachen Zweifel, die sie aber sogleich hinter einer schützenden Maske verbarg. »Und wer bist du dann?«
»Sein Zwillingsbruder.« Mit dem Daumen streichelte er ihre weiche Wange und war von ihrer zarten Haut betört. Ob ihre Haut wohl ebenso süß und exotisch schmeckte, wie sie roch? »Deshalb lebst du noch, Rehauge. Mein bösartiger Bruder hätte dich niemals am Leben gelassen. Ich weiß nicht, wie du ihm beim ersten Mal entkommen bist.«
Sie sah ihn forschend an, als suchte sie in seinem Gesicht nach der Wahrheit. »Jemand hat auf ihn geschossen«, erwiderte sie langsam. » Ich habe auf ihn geschossen.« Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ist er tot?«
»Nein. Er ist ziemlich lebendig. Deshalb bin ich ja hier.« Er hatte bereits den Mund geöffnet und wollte ihr erzählen, dass er zu ihrem Schutz da sei, als ihm einfiel, wer sie war. Was sie war. Delaney Randall war kein wehrloses Mädchen. Sie war eine Kriegerin. An diese Seite musste er appellieren. »Ich will verhindern, dass
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