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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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später hörte Tighe zu kämpfen auf und ließ sich schwer atmend in den Sitz zurücksinken.
    »Hast du gewonnen?«, fragte sie leichthin und unterdrückte den Drang, die Augen zu schließen, sich die Ohren zuzuhalten und zu schreien, dass das hier alles doch wohl nicht wahr sein konnte!
    Er wandte ihr sein Gesicht zu, öffnete den Mund, als wollte er etwas erwidern, schloss ihn dann jedoch wieder.
    »Willst du mir nicht erzählen, gegen wen du eben gerade gekämpft hast?«
    »Nicht gegen wen .«
    Nun, ein Punkt für ihn, denn er hatte eindeutig nicht gegen eine echte Person gekämpft.
    »Dann gegen was ?«
    »Das geht dich aber nichts an.« Er richtete sich auf, sein Atem ging bereits wieder ganz regelmäßig. Dann hob er sein Hemd und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Dir tun sie nichts.«
    Sie starrte ihn an, und ein neuer Gedanke formte sich in ihrem verwirrten Kopf. Was wäre denn, wenn er tatsächlich gegen etwas gekämpft hatte? Etwas, das sie nicht sehen konnte. Eine Art unsichtbare, supergeheime Waffe.
    War sie da vielleicht in eine viel größere Sache hineingeraten als in den Fall eines psychopathischen Serienmörders und seines zwar attraktiven, aber mit Drogen vollgepumpten Zwillingsbruders?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, wandte Tighe ihr seinen Blick zu. »Versuch es gar nicht zu verstehen, Delaney. Versuch nicht, mich zu verstehen. Es wird dir nicht gelingen. Und wenn du es irgendwann doch schaffst, bringst du dich nur noch weiter in Gefahr.«
    Denn dann wusste sie zu viel. Ein Adrenalinstoß schoss durch ihre Adern. Sie spürte die Waffe in ihrem Rücken und fragte sich, ob sie sich wohl überwinden könnte, ihn umzubringen. Wenn sie auf ihn zielte, sollte sie lieber auch schießen, denn eine zweite Chance würde sie gewiss nicht bekommen.
    Als er den Wagen startete und den ersten Gang einlegte, musterte sie sein männliches Profil.
    Nein, sie war nicht bereit, ihn zu töten. Wenn ihre Theorie auch nur ansatzweise stimmte und er in etwas Großes und Gefährliches verstrickt sein sollte, dann musste sie mehr darüber herausfinden. Sie musste sich so viele Informationen wie möglich beschaffen, damit das FBI eine Chance hatte einzuschreiten.
    Es war verwirrend, aber ein Teil von ihr wollte den Engelsflügeln glauben, die ihr weiterhin zuflüsterten: V ertrau ihm . Ein Teil von ihr fühlte sich umfassender von ihm angezogen, also nicht nur sexuell. Von seiner Stärke. Seiner Zärtlichkeit. Er faszinierte sie einfach.
    Und ja, in ihrem tiefsten Innern fing sie an, Vertrauen zu ihm zu fassen.
    Während er fuhr, schossen ihr tausend Fragen durch den Kopf. Sie lehnte den Kopf gegen den Sitz und musterte ihn.
    »Woher wusstest du, dass dein Zwillingsbruder dort war, Tighe?«
    Er sah sie an. »Von dir.«
    Sie fuhr in die Höhe. »Von mir?«
    »Ich habe ihn in deiner Vision gesehen.«
    Ihre Kopfhaut kribbelte. »In meiner Vision?« Sie hatte ihm doch nie zuvor von ihren Visionen erzählt. Sie hatte ihm überhaupt nichts erzählt. Konnte er jetzt etwa auch noch ihre Gedanken lesen? Konnte diese Nacht denn noch verrückter werden? »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Nein? Ich glaube schon, Rehauge.« Er blickte sie wieder an. »Bis du aufgetaucht bist, hatte ich diese Visionen.«
    Ihre Nackenhaare stellten sich auf, sie starrte ihn an. »Was meinst du damit?«
    Er richtete den Blick wieder auf die Straße. »Mein Zwillingsbruder und ich haben eine Art mentale Verbindung, die ich nicht ganz verstehe. Ich habe gesehen, wie er zum ersten Mal getötet hat. Ich habe auch die entsetzten Gesichter der Opfer gesehen, als er sich auf ihren Hals gestürzt hat. Den Mord an dieser Blondine im Keller der Potomac-Side-Apartments habe ich dann durch seine Augen gesehen. Ein paar Minuten später konnte ich beobachten, wie er dich angegriffen hat. Ich dachte damals schon, er hätte dich ebenfalls umgebracht.«
    Das konnte doch nicht sein. Ihr Verstand rebellierte, und dennoch starrte sie ihn gebannt an.
    Er sah ihr in die Augen. »Aber in meiner nächsten Vision habe ich keinen Mord gesehen, sondern dich . Dich, wie du dich auf der Bürotoilette im Spiegel angeblickt hast. Du hast dich laut gefragt, aus welchem Grund du gezwungen wirst dabei zuzusehen, wie er andere umbringt. Als dich eine deiner Kolleginnen kreidebleich auf das Waschbecken gestützt fand, hat sie deinen Namen gerufen. Daher wusste ich, wer du bist.«
    In ihrem Kopf schrillten die Alarmglocken. Doch alles, was er sagte, entsprach der

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