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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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und sind jetzt auch in der Küche. Keine Ahnung, woher sie so viel Energie haben.«
    »Das ist die Jugend.«
    »Diese drei fressen mir noch die Haare vom Kopf.«
    »Daran ist deine Haushälterin schuld.« Owen trank einen Schluck Kaffee. »Mrs. Morgans Kochkunst ist bemerkenswert.«
    Clive senkte die Zeitung und blickte Owen mit Jägeraugen an. »Deine Tante Aurelia hat angekündigt, dass sie dich bei der neuen Ehevermittlungsagentur von Arcane registrieren lassen will«, sagte er.
    »Das wird nicht nötig sein«, antwortete Owen gelassen.
    »Wenn man es recht bedenkt«, kam Nicks Stimme vom Eingang her, »ist es sehr sinnvoll, eine Agentur einzuschalten, die sich auf Menschen mit Talent spezialisiert. Eine sehr effiziente Methode für erfolgreiche Abschlüsse.«
    »Benutze das Wort ›effizient‹ heute nicht in meiner Gegenwart«, warnte Owen, »es sei denn, du meinst damit deinen Fortschritt bei der Identifizierung dieses verdammten Uhrmachers.«
    »Was ist los mit dir? Hast du zu wenig geschlafen?«
    Owen sah seinen Vetter wortlos an.
    »Ah, richtig …« Nick trat ein und schenkte sich einen Kaffee ein. »Ich bekam einen soliden Hinweis von einem auf paranormale Artefakte spezialisierten Sammler. Er sagte, er habe gerüchteweise von einem Uhrmacher gehört, der ausgefeilte Mechanismen schaffe, die Bewusstlosigkeit und Halluzinationen hervorriefen. Für einen entsprechenden Geldbetrag sei er angeblich auch bereit, einen Apparat herzustellen, der töten kann.«
    Owen schluckte. »Wie heißt dieser Uhrmacher?«
    »Einen Namen kannte er nicht, sagte aber, der Uhrmacher verwende ein alchemistisches Symbol als Signatur.«
    »Das passt. Auf beiden Automaten ist ein kleines alchemistisches Zeichen zu sehen.«
    »Über diese Zeichen möchte ich mehr in Erfahrung bringen. Ich hoffe, heute noch mehr Informationen zu bekommen.« Nick sah Owen höchst interessiert an. »Warum hast du heute mit dem Wort ›effizient‹ Probleme?«
    Nick war ein paar Jahre jünger als Owen, groß und schlaksig. Er besaß die für die Männer der Familie Sweetwater typischen asketischen Züge, aber anders als die meisten von ihnen wirkte er immer ungepflegt. Sein brünettes gelocktes Haar hätte längst geschnitten werden müssen. Jackett und Hose, grau und von erstklassigem Schnitt, zeigten trotz der frühen Morgenstunde schon Knitterfalten. Nick stand in einem ständigen Kampf mit den neuesten Schlipsmoden, brachte aber keinen eleganten Knoten zustande. Seine äußere Aufmachung hatte ihm immer schon Probleme bereitet, seitdem er jedoch eine eigene Wohnung hatte und nicht mehr der Kontrolle seiner Mutter unterstand, war es um ihn noch schlechter bestellt.
    Hinter Nicks vernachlässigter Erscheinung verbarg sich eine rasiermesserscharfe psychische Begabung für die Enträtselung toter Sprachen, Codes und anderer Geheimnisse dieser Art. Am glücklichsten war Nick, wenn es ein altes Manuskript zu entziffern galt, zumal eines, das paranormale Geheimnisse barg. Es war seine Variante des Talents der Sweetwaters.
    Ethel Sweetwater erschien auf einmal an der Tür zur Bibliothek und bewahrte Owen vor einer Antwort auf Nicks Frage. Ethel war eine gut aussehende Frau und stets modisch gekleidet. An diesem Tag trug sie ein dunkelrot-schwarzes Kleid. Wie alle Frauen der Sweetwaters war sie eindrucksvoll, eine echte Naturkraft. Die Sweetwaters heirateten keine schwachen Frauen. Sie brauchten Frauen, die mit dem Talent der Männer dieser Familie umgehen konnten, Frauen, die dunkle Geheimnisse bewahren konnten.
    »Was soll das Gerede von Effizienz?«, fragte Ethel.
    »Guten Morgen, Tante«, begrüßte Owen sie. »Du siehst heute spektakulär aus.«
    »Weiche meiner Frage nicht aus«, sagte sie spröde.
    Wie viele Frauen, die in die Familie Sweetwater einheirateten, war Ethel höchst intuitiv.
    »Hast du jemals etwas von Dr. Spinner gehört?«, fragte Owen.
    »Ja, natürlich«, erwiderte Ethel. »Sein Ruf ist ausgezeichnet. Ich glaube, er ist für seine hochmoderne Behandlung weiblicher Hysterie bekannt.«
    »Seine Therapie soll höchst effizient sein«, sagte Owen.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Ethel. »Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keinen hysterischen Anfall.«
    »Aber du weißt von seiner Therapie?«
    »Gewiss. Dr. Spinner ist im Moment sehr in Mode. Er verwendet ein neues Instrument, mit dem er hervorragende Resultate erzielt. Warum fragst du?«
    Owen räusperte sich. »Das Thema kam unlängst in einer Konversation zur Sprache.«
    Ethel zog die

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