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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Armreif, der um seinen Oberarm lag, ehe sie schließlich den Kopf hob, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    Kaum hatte sie das getan, konnten sie den Blick nicht mehr voneinander losreißen. Paenthers Körper spannte sich an, und etwas Schroffes, Hässliches flackerte in seinen Augen auf.
    Skye zuckte zusammen und drehte instinktiv den Kopf weg, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Skye.« Seine leise Stimme hatte einen gequälten Klang. »Ich werde dir nichts tun.« Doch als sie spürte, wie er sich bewegte, pochte ihr Herz noch schneller. Sie kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen die instinktive Reaktion, die Birik in sie hineingeprügelt hatte, ehe sie sich ihm wieder zuwandte.
    Er hatte sich auch aufgesetzt. Saß viel zu dicht neben ihr. Doch es lag keine Gewalttätigkeit in seiner Miene. Allerdings war die auch bei Birik selten zu erkennen gewesen, ehe er sie geschlagen hatte.
    Paenther gab einen Laut von sich, aus dem Selbstekel sprach, ehe er sich abwandte, aus dem Bett stieg und mit der schnellen, geschmeidigen Anmut einer Raubkatze zum Fenster ging. Er legte die zu Fäusten geballten Hände an den Fensterrahmen und starrte durch die Scheibe nach draußen.
    »Ich sah den Kupferring in deinen Augen, und das kam für mich unerwartet, Skye. Ich habe mal schlechte Erfahrungen mit solchen Augen gemacht. Aber ich werde dir nichts tun.«
    »Außer du beschließt irgendwann, dass ich deine Feindin bin.«
    Paenther erwiderte nichts darauf. Das brauchte er auch nicht. Beide wussten, dass es so war.
    *
    Paenther drehte sich um und sah Skye an, wobei er jedoch am Fenster stehen blieb und ihr damit Raum gab. In ihm kam wieder die vertraute Wut hoch, eine Wut, von der er gedacht hatte, sie wäre für alle Zeiten in seine Seele gemeißelt worden, bis eine zarte Hexe sie jedes Mal hatte verschwinden lassen, wenn sie an seinen Körper gekuschelt neben ihm schlief. So war es in der Höhle gewesen und dann wieder letzte Nacht. Er war vor einem kurzen Moment erwacht und hatte fast so etwas wie innere Ruhe verspürt.
    Aber beim letzten Mal war dieses Gefühl schnell vergangen, und auch dieses Mal hatte es nicht lange angehalten. Kaum hatte sie sich aufgesetzt, begann sich die innere Ruhe zu verflüchtigen. Wie immer zügelte er die Wut mit eiserner Härte und kontrollierte sie mit seiner Selbstbeherrschung. Er wollte ihr auf keinen Fall noch einmal Angst einjagen.
    Sogar von dort, wo er stand, konnte er ihr Herz pochen hören, und es klang, als wollte es ihr gleich aus der Brust springen. Er hatte sie mit dem Aufblitzen von Hass, den er noch nicht einmal geäußert hatte, erschreckt. Ein Hass, der nicht gegen sie gerichtet gewesen war. Sie hatte mit einem Ausdruck in den Augen reagiert, den er dort schon einmal gesehen hatte, in jener Nacht, als Birik in ihr Zimmer gestürmt war und sie fast zu Tode geprügelt hatte.
    »Warum hat er dich mit dem Aufschlitzen bestraft?«, fragte er mit leiser Stimme, obwohl er sich eigentlich sicher war, den Grund dafür zu kennen.
    »Weil ich nicht beim Mondritual dabei war.«
    »Bei der Opferung?«
    Sie nickte, zog die Knie an und legte die Arme fest um die Beine, als könnte sie sich so irgendwie schützen. Sie versank fast in seinem Hemd, wie sie da mitten in seinem großen Bett saß, und wirkte klein und schrecklich zart.
    »Wie häufig lässt er dich das Mondritual abhalten?«
    »Jede Nacht.« Sie klang traurig und bedrückt.
    Jede Nacht?
    »Ich hole die Tiere am Tage, und er tötet sie um Mitternacht, während ich die Energie heraufbeschwöre, die er will.«
    Er spürte, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten, und zwang sich, sie zu lockern. Die Vorstellung, dass sie mit dem weißhaarigen Mistkerl das tat, was sie mit ihm gemacht hatte, ließ einen Widerwillen in ihm hochkommen, der Eifersucht schon sehr nahe kam. Doch der Gedanke, dass er sie schon mit acht so genommen hatte, machte ihn fast wahnsinnig.
    »Ist er immer dein … Sexualpartner gewesen?«
    Sie zuckte zusammen. »Nein. Sex war nie Teil des Rituals. Erst als du kamst. Für gewöhnlich tanze ich nur.«
    Die Erleichterung, die ihn durchströmte, ließ ihn fast in die Knie gehen. »Der Göttin sei Dank!«
    Sie sah ihn fragend an. Unsicher. »Warum?«
    »Wie lange hast du an diesem Ritual teilgenommen?«
    »Seitdem ich zu ihm gekommen bin.«
    »Seit du acht bist?«
    »Ja.«
    »Darum habe ich der Göttin gedankt.«
    Sie sah ihn an, dann wandte sie den Blick ab, als wäre sie plötzlich

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