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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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doch bitte auf!«
    Isabella öffnete die Augen und starrte zu Sarinas freundlichem Gesicht auf. »Was ist denn los? Es ist doch noch nicht mal hell.« Sie bewegte sich vorsichtig, weil die Verletzungen an ihrem Rücken viel mehr schmerzten, nachdem die Wirkung der Breipackungen nachgelassen hatte. Sie versuchte trotzdem, nicht zu jammern. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Sarina?«
    »Euch wurde befohlen, diesen Ort zu verlassen. Der Proviant ist schon gepackt, und Eure Eskorte erwartet Euch bei Eurem Pferd.« Sarina vermied es, Isabella in die Augen zu sehen. »Er wird nicht nachgeben, Signorina . Beeilt Euch! Er hat gesagt, Ihr müsstet unverzüglich aufbrechen. Und ich muss mich noch um Euren Rücken kümmern.«
    Isabella schob streitlustig das Kinn vor. »Wir haben eine Abmachung. Der Don ist ein Mann, der zu seinem Wort steht, und ich bestehe darauf, dass er es hält. Ich werde nicht von hier weggehen. Und er wird Lucca, meinen Bruder, retten.«
    »Die Boten wurden bereits losgeschickt, um die Freilassung Eures Bruders zu veranlassen«, versicherte ihr Sarina, die Kleider aus dem Schrank herauszog.
    »Da ist aber noch die Sache mit unserer Heirat. Ich erinnere mich, dass er mir einen Antrag gemacht hat. Oder unsere Heirat sogar angeordnet hat. Er kann sein Wort nicht einfach so zurücknehmen.«
    »Die Heirat wurde nicht angekündigt.« Sarina sah sie immer noch nicht an. »Ich muss Salbe auf Eure Wunden geben. Dann müsst Ihr Euch schnell anziehen, Isabella, und tun, was Don DeMarco befohlen hat.«
    »Ich verstehe das nicht. Ich muss ihn sehen. Warum schickt er mich fort? Womit habe ich ihn so verärgert?« Eine plötzliche Eingebung kam Isabella. »Die Löwen waren gestern Nacht ruhig. Bedeutet das nicht, dass sie sich an meine Gegenwart gewöhnen?«
    »Er wird Euch nicht empfangen, und er wird es sich nicht anders überlegen.«
    Sarina versuchte, ihren Kummer zu verbergen. Deshalb fragte sich Isabella, welche Konsequenzen der Entscheidung des Dons sie wohl fürchtete. Isabella hegte keinen Zweifel, dass die Wirtschafterin sich mit all den Legenden über den Don und seinen Palazzo bestens auskannte.
    Isabella tat einen tiefen, beruhigenden Atemzug. Wenn Don DeMarco sie nicht als Braut wollte, hatten vielleicht beide gerade noch mal Glück gehabt. Sie hatte jedenfalls nicht die Absicht, sich jemals den Wünschen eines Ehemannes zu fügen. Weder jetzt noch später einmal. »Meinem Rücken geht es heute Morgen recht gut, grazie . Ich brauche keine Medizin, Sarina.«
    Sie erhob sich steif und ließ sich absichtlich viel Zeit mit dem Waschen, in der Hoffnung, dass der Don derweil ungeduldig in seinen Gemächern auf und ab lief und auf ihre Abreise wartete. Was sie anging, konnte er ruhig nervös sein und warten, bis er schwarz wurde. Ohne die Kleider zu beachten, die Sarina für sie herausgelegt hatte, zog sie ihre alten, abgetragenen Sachen an, die sie auf einem Stuhl gefunden hatte. Sie brauchte nichts von Don DeMarco, außer, dass er Wort hielt und ihren Bruder rettete.
    »Bitte versteht doch, Isabella, er will, dass Ihr die Kleider mitnehmt. Er stellt eine volle Eskorte bis zum Pass bereit und mehrere Männer, die Euch dann nach Hause bringen werden.« Sarina gab sich alle Mühe, ermutigend zu klingen.
    Aber Isabellas Augen sprühten Feuer. Nach Hause? Sie hatte kein Zuhause mehr. Don Rivellio hatte ihre Ländereien und alles, was von Wert war, konfisziert. Bis auf den Schmuck ihrer Mutter. Aber sie wagte nicht, diese letzten Schätze zu benutzen, außer als allerletztes Mittel, um zu versuchen, die Männer, die Lucca festhielten, zu bestechen. Sie war allerdings viel zu stolz, um Sarina auf das Offensichtliche hinzuweisen. Isabella war in der Erwartung zu Don DeMarco gekommen, eine Bedienstete in seinem Haus zu werden. Wenn er sie vor die Tür setzen wollte, würde sie ihn bestimmt nicht anbetteln, sie zur Frau zu nehmen oder ihr auch nur ein Dach über dem Kopf zu geben. Sie war als Tochter eines Dons geboren worden. Sie mochte zwar herumgetobt sein und sich manchmal wie ein Wildfang aufgeführt haben, doch in ihren Adern floss das Blut ihrer Eltern, und sie besaß genügend Stolz und Würde, um sich darin einzuhüllen wie in einen warmen Mantel.
    »Ich brauche nichts von dem, was mir der Don anbietet. Ich habe den Weg zum Palazzo allein gefunden und werde auch den Weg zurück allein finden. Was die Kleidung angeht, so sorgen Sie bitte dafür, dass die Notleidenden sie erhalten.« Sie erwiderte Sarinas Blick

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